Die Stiftung Hamburg Maritim hat die in New York liegende Viermastbark PEKING vom South Street Seaport Museum übernommen. Die 1911 von Blohm + Voss in Hamburg erbaute PEKING war einer der legendären „Flying-P-Liner“ der Reederei Ferdinand Laeisz und ist unter deren Flagge 34-Mal um Kap Horn gesegelt. Seit 1932 war sie als stationäres Schulschiff mit Namen ARETHUSA im Medway an der englischen Ostküste verankert als schwimmendes Internat. Nach ihrer Ausmusterung wurde sie 1975 nach New York verkauft und hatte als Museumsschiff an Pier 16 in Manhattan einen prominenten Liegeplatz. Schon seit 1976 prangt an ihrem Heck die Aufschrift „PEKING-Hamburg“ und seit einigen Jahren wurde immer wieder über einen Verkauf des Schiffes nach Hamburg spekuliert. Alle Bemühungen sind stets an den hohen Restaurierungskosten gescheitert. Erst eine Zuwendung von Bundesmitteln für den Aufbau eines Deutschen Hafenmuseums, initiiert durch die Hamburger Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs (SPD) und Rüdiger Kruse (CDU), brachte den Durchbruch.
Anfang August konnten endlich die letzten vertraglichen und versicherungstechnischen Hürden genommen werden.
Joachim Kaiser, Vorstandsmitglied und selbst Kapitän, hat die Verhandlungen auf Seiten der Stiftung geführt und ist sichtlich erleichtert: „Alle Beteiligten haben gemeinsam mit unseren amerikanischen Projektpartnern sehr konstruktiv auf diesen Vertragsabschluss hingearbeitet.“ Nicolaus Schües, geschäftsführender Gesellschafter der Reederei Laeisz und zugleich Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Hamburg Maritim: „Wir sind froh und stolz, dass wir die einmalige Chance wahrnehmen konnten, die PEKING zurück nach Hamburg zu holen. Wenn es einen Platz auf der Welt gibt, wo die PEKING hingehört, dann ist es der Hamburger Hafen!“
Wenn weiterhin alles nach Plan geht, wird die PEKING am 6. September 2016 ihren Liegeplatz an Pier 16 in Manhattan verlassen und zu einer Werft auf Staten Island geschleppt. Dort sollen im Oktober die Rahen abgenommen und die Toppstengen gezogen werden, um das Schiff für den Transport im Dockschiff über den Atlantik vorzubereiten. Vor der Beauftragung des Seetransports muss erst die Werft ermittelt werden, auf der der Rumpf saniert werden soll. Es wird also noch einige Monate dauern, bis ein Dockschiff eingechartert werden kann. Dockschiff-Transport und Werftauftrag müssen im Rahmen von europaweiten Ausschreibungen vergeben werden. Wegen eingetretener Terminverschiebungen und der Gefahr von Winterstürmen wird der Überseetransport der PEKING daher erst im Frühjahr 2017 erfolgen können.
Mathias Kahl, der Vorsitzende des Betriebsvereins „Freunde der Viermastbark PEKING e.V.“, kann auch dieser Situation etwas abgewinnen: „Wir werden die Wartezeit überbrücken und mit unseren Mitgliedern weiterhin nach Fotos und Dokumenten aus dem Leben der PEKING fahnden, die für die Restaurierung dringend gebraucht werden.“