Venedig verbannt große Pötte: Welche Kreuzfahrtschiffe noch in die Lagune dürfen

Nur noch Kreuzfahrer, die mit weniger als 55.000 BRZ vermessen sind, sollen in den nächsten drei bis vier Jahren direkt in der Lagunenstadt Venedig festmachen. Die dickeren Pötte sollen in Marghera am Festland anlegen. Ein Ende im jahrelangen Streit? Mit welchen gängigen Kreuzfahrtschiffen kommt man noch direkt ins Zentrum?

Foto: D. Braun / pixelio.de

Schon seit Jahren ist es im italienischen Venedig ein heiß diskutiertes Thema: Täglich durchfahren mehrere, teils große Kreuzfahrtschiffe die Lagunenstadt und legen durch den Giudecca-Kanal und vorbei am berühmten Markusplatz im zentrumsnahen Kreuzfahrtterminal an. Die italienische Stadt zählt zu den schönsten Kreuzfahrthäfen überhaupt, es ist das Highlight eine jeden Reise im östlichen Mittelmeer. Doch die Anwohner protestieren schon seit Jahren gegen die umweltschädlichen Schiffen und ihre Touristenmassen. Eine bereits in Kraft getretene Regulierung für Schiffe über 96.000 BRZ wurde wieder aufgehoben. Doch nun sollen die Schiffsgiaganten ab 2020 endgültig einen Bogen um Venedig machen. Alle Kreuzfahrer mit einer Größe von über 55.000 BRZ sollen im weniger glamourösen Marghera am italienischen Festland in einiger Entfernung zur Lagunenstadt festmachen.

  • AIDA Cruises: Nur die ältere Generation (inzwischen auf Selection-Reisen) ist klein genug. Dazu zählen die AIDAaura und die AIDAvita (42.289 BRZ) sowie die AIDAcara (38.557 BRZ). Alle neueren Schiffsklassen sind zu groß.
  • Azamara Club Cruises: Mit jeweils 33.277 BRZ in der Vermessung können Azamara Journey, Azamara Quest und bald auch die Azamara Pursuit (sowie alle anderen Schwesterschiffe der R-Klasse) unverändert bis in´s Zentrum vordringen.
  • Costa Kreuzfahrten: Mit der Costa neoClassica (52.926 BRZ), Costa neoRiviera (48.200 BRZ) sowie der Costa neoRomantica (53.049 BRZ) dürfen immerhin drei gelbe Costa-Schornsteine auch weiterhin im Zentrum festmachen.
  • Hansa Touristik: Auch die klassische MS Ocean Majesty (10.417 BRZ) ist vom neuen Verbot nicht betroffen.
  • Hapag-Lloyd Cruises: Sofern im Routing aufgenommen, müssen die Luxusschiffe Europa (28.890 BRZ), Europa 2 (42.830 BRZ), Bremen (6.752 BRZ), Hanseatic (8.378 BRZ) ebenfalls nicht auf Venedig verzichten (Neubauten inkl.).
  • MSC Kreuzfahrten: Für die italienischen MSC-Kreuzfahrtschiffe, die allesamt die 55.000 BRZ-Marke überschreiten, gilt keine Ausnahme. Sie werden künftig wie alle Riesen ausschließlich am Festland anlegen müssen.
  • Phoenix Reisen: Für die beliebte “TV-Flotte” Artania (44.588 BRZ), Amadea (29.008 BRZ), Albatros (28.518 BRZ) und Deutschland (22.496 BRZ) stelt Venedig auch in Zukunft wohl kein Problem dar.
  • Plantours Kreuzfahrten: Die MS Hamburg könnte mit ihren 15.067 BRZ weiterhin Venedig für sich einplanen.
  • Princess Cruises: Die Pacific Princess gehört der R-Klasse an und ist demnach Venedig-geeignet.
  • Royal Caribbean International: Lediglich die Empress of the Seas (48.563 BRZ) wäre mit ihrer Größe das einzige Zentral-Venedig geeignete Royal-Schiff.
  • Seabourn: Ob Seabourn Odyssey (32.346 BRZ), Seabourn Sojourn (32.346 BRZ), Seabourn Quest (32.346 BRZ) oder Seabourn Encore (41.865 BRZ), jedes der vier Schiffe darf in die Lagune.
  • Silversea: Da die Silversea-Luxusschiffe in der Vermessung weit unter 55.000 BRZ liegen, sind auch diese vom Verbot ausgenommen.
  • TUI Cruises: Die Hamburger Reederei müsste mit all seinen Schiffen Kurs auf Marghera nehmen, Nummer 1 bis 6 sind zu groß.