Update 5 / 09.02.2016: CSCL Indian Ocean setzt ihre Fahrt fort
Seit Dienstagmorgen gegen 3 Uhr kann das Containerschiff CSCL Indian Ocean seine Fahrt zum Hamburger Hafen wieder fortsetzen. In einem gemeinsamen Einsatz haben Havariekommando, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, Bergungsunternehmen, Eigner und Elblotsen das Schiff mit Schlepperhilfe ohne Schäden für Personen oder Umwelt wieder in die Fahrrinne verbracht. Insgesamt waren 12 Schlepper an dem Einsatz beteiligt.
Zuvor war das Schiff durch Abpumpen von Treibstoff und Ballast geleichtert worden. Bagger und Wasserinjektoren hatten den Grund um das Schiff herum für die Abbergung vorbereitet. Eine höher als normal ausfallende Flut erleichterte die Arbeiten zusätzlich.
Ben Lodemann, Ältermann der Lotsenbrüderschaft Elbe lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten:„Wieder einmal zeigt sich, dass auch in dieser besonderen Situation auf der Elbe alle Einsatzkräfte hochprofessionell und effektiv zusammenarbeiten, was die Elbe zu einem sehr sicheren Schifffahrtsrevier macht.“
Die CSCL Indian Ocean mit einem Ladevermögen von bis zu 18.900 TEU (Standardcontainern) ist eines der größten Containerschiffe der Welt. Das Schiff war nach Auftreten eines technischen Defektes an der Ruderanlage auf Anraten der Elblotsen am Abend des 3. Februar auf der Höhe von Lühesand in der Elbe kontrolliert an den Nordrand der Fahrrinne verbracht worden. Durch dieses Manöver konnten die Fahrrinne für die Schifffahrt freigehalten und mögliche Schäden am Südufer der Fahrrinne vermieden werden.
Update 4 / 08.02.2016: Alle nicht benötigten Betriebsstoffe sind abgepumpt – Baggerarbeiten beendet
Vorbereitungen für den Schleppversuch
Die Einsatzkräfte haben die CSCL INDIAN OCEAN um circa 6506 Tonnen geleichtert. Zusätzlich haben Bagger vor allem an der gesamten Steuerbordseite, dem Heck und im Bugbereich rund 45000m³ Boden abgetragen.
In Kürze werden die ersten beiden Schlepper an der CSCL INDIAN OCEAN festmachen. Es werden 12 Schlepper mit einem Gesamtpfahlzug von 1085 Tonnen vor Ort sein. Der Schleppversuch wird voraussichtlich gegen 2 Uhr beginnen und kann mehrere Stunden dauern.
Der Elbabschnitt von Tonne 111 (Nordspitze Lühesand) bis Tonne 125 (Höhe Schulau) ist von 2 – 6 Uhr für den Schiffsverkehr gesperrt. Der Luftraum ist weiterhin gesperrt.
Update 3 / 05.02.2016: Baggerarbeiten haben begonnen – kein Schweröl mehr an Bord, Vorbereitungen für den Schleppversuch dauern an
Am Nachmittag haben die Baggerarbeiten bei der CSCL INDIAN OCEAN begonnen. Um den geplanten Schleppversuch am Dienstagmorgen zu begünstigen, tragen die Bagger den Boden nahe des Havaristen ab. Ein Peilschiff hat die Lage des Havaristen auf dem Flussbett erneut aufgezeichnet. Das Ölüberwachungsflugzeug des Havariekommandos Do228 war im Einsatzgebiet und konnte keinen Schadstoffaustritt feststellen.
Seit dem Vormittag befindet sich kein Schweröl mehr an Bord der CSCL INDIAN OCEAN. Die rund 2000t Schweröl wurden durch das Bunkerschiff DRESDEN 2 abgepumpt. Die Vorbereitungen für das Abpumpen weiterer Betriebsstoffe laufen. Parallel wird das Ballastwasser aus den Tanks entfernt.
Update 2 / 05.02.2016: Schiff wird weiter geleichtert – Springtide soll genutzt werden
Nach den dem Havariekommando vorliegenden Informationen befinden sich auf der CSCL INDIAN OCEAN noch 800 Tonnen Schweröl und 570 Tonnen Gasöl. Ziel des Havariekommandos ist es, das Schiff bis auf die nötigsten Betriebsstoffe zu leichtern.
Am Dienstagmorgen besteht die Chance eines Schleppversuches. Nach derzeitigen Vorhersagen und Berechnungen öffnet sich ein Zeitfenster, in dem ein Schleppvorgang möglich wäre. Dieses Zeitfenster wollen das Havariekommando und die Reederei nutzen. Bis dahin werden sie versuchen den Havaristen für einen Schleppversuch vorzubereiten.
Dazu werden Bagger eingesetzt, die den Bereich um das Schiff freimachen.
Update 1 / 04.02.2016: Pumpvorgang hat begonnen – Kein Schleppversuch in der Nacht
Seit den frühen Abendstunden hat ein Bunkerschiff damit begonnen Teile des Treibstoffes von der CSCL INDIAN OCEAN abzupumpen. Während des Pumpvorganges kann das Schiff nicht geschleppt werden. Das Havariekommando plant daher keinen Schleppversuch mit dem nächsten Hochwasser gegen 0.30 Uhr.
Im Verlauf des Nachmittages hat ein Peilschiff die Lage des Havaristen aufgezeichnet. Die erhobenen Daten werden nun ausgewertet.
Vertreter der Reederei und des Havariekommandos sind weiterhin damit beschäftigt ein Bergungskonzept zu entwickeln. Die Ergebnisse der Leichterung und der heutigen Peilung sind für die nächsten Schritte entscheidend.
Während der Nacht bleiben die Schlepper DOLPHIN und BOXER sowie das Mehrzweckschiff NEUWERK bei der CSCL INDIAN OCEAN.
Containerschiff in der Elbe auf Grund gelaufen – Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung übernommen
Seit 13:45 Uhr hat das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung im Fall der CSCL INDIAN OCEAN [L:399,67m, B: 58,6m, Flagge: Hong Kong, China] übernommen. Das Havariekommando ist in Kontakt mit der Reederei des Containerschiffes und erarbeitet derzeit ein Bergungskonzept, um die CSCL INDIAN OCEAN aus ihrer Situation zu befreien. Das Ölüberwachungsflugzeug Do228 des Havariekommandos hat das Gebiet überflogen und konnte keinen Schadstoffaustritt feststellen. Ein Nautiker des Havariekommandos ist bereits vor Ort. Er wird die Lage vor Ort beurteilen und die Leitung am Einsatzort übernehmen. Ein Peilschiff ist auf dem Weg zum Havaristen. Es soll die exakte Lage des Schiffes auf dem Flussbett aufzeichnen. Zusätzlich ist ein Spülbagger angefordert. Er soll den Bereich um die CSCL INDIAN OCEAN freispülen.
Neben den Schleppern BOXER und DOLPHIN befinden sich das Mehrzweckschiff NEUWERK sowie das Wasserschutzpolizeiboot BÜRGERMEISTER WEICHMANN im Einsatzgebiet.
Gestern Abend (3.2.16) gegen 22:30 Uhr lief der Frachter aus bisher ungeklärter Ursache auf Grund. In der Nacht und heute Mittag hatte das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt Hamburg versucht, das Containerschiff zurück in das Fahrwasser zu schleppen. Die Versuche blieben erfolglos.
Nach den vorliegenden Angaben wurden keine Personen verletzt. Der Schiffsverkehr auf der Elbe ist durch die Havarie zunächst nur leicht beeinträchtigt. Der Luftraum über den Havaristen ist im Radius von 2 km gesperrt, damit das Ölüberwachungsflugzeug des Havariekommandos weitere Messflüge durchführen kann.
Heute Nacht bei Hochwasser unternimmt das Havariekommando einen dritten Bergungsversuch.
<< Mitteilung der Lotsenbrüderschaft Elbe zu CSCL Indian Ocean >>
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