Elfjähriger Junge nach Kollision vor Rügen verletzt – Freiwillige Seenotretter mit Notarzt im Einsatz
Einem verletzten Jungen haben die Seenotretter am Nachmittag des Pfingstmontags, 20. Mai 2013, nach einer Kollision vor der Ostseeinsel Rügen schnelle medizinische Hilfe gebracht. Zwei Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren im Einsatz.
Gegen 16 Uhr stieß in der Prohner Wiek am nördlichen Eingang zum Strelasund eine kleine Segelyacht mit dem Flusskreuzfahrtschiff „Königstein“ zusammen. Dabei wurde der Elfjährige verletzt. Er war auf dem 8,5 Meter langen Segelboot mit seiner Familie unterwegs. Ein Geschwisterkind und die Eltern blieben bei der Kollision nahe der Tonne 64 unverletzt.
Das Segelboot nahm erheblichen Schaden. Sein Steven wurde bei der Kollision eingedrückt. Das Loch im Vorschiff bedeutete angesichts des guten Wetters jedoch so schnell keine Gefahr. Zur Unfallzeit herrschten im Revier eine südöstliche leichte Brise um zwei Beaufort (bis 11 km/h Windgeschwindigkeit) und gute Sicht. An der knapp 70 Meter langen „Königstein“ wiederum entstand nur geringer Schaden. Passagiere und Besatzung kamen mit dem Schrecken davon.
Der Seenotkreuzer THEO FISCHER , derzeit in Barhöft liegend, erreichte als erster den Unfallort. Er nahm das Segelboot längsseits. Die Besatzung versorgte den Jungen gemeinsam mit dem Vater, zufällig selbst Arzt. Unterdessen nahmen die freiwilligen Seenotretter der DGzRS-Station Stralsund einen Notarzt an Bord des dort stationierten Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP und brachten ihn hinaus auf See.
Am Unfallort übernahmen sie den Elfjährigen mit Hilfe der speziellen Bergungstrage der DGzRS. Begleitet vom Notarzt brachten sie den Jungen und seine Mutter nach Stralsund und übergaben ihn dort zu weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst. Das Tochterboot der THEO FISCHER schleppte das Segelboot mit Vater und Tochter an Bord sicher nach Barhöft. Als die HERTHA JEEP mit dem verletzten Jungen an Bord den Hafen von Stralsund erreichte, konnte der Elfjährige schon wieder lächeln – für die Seenotretter der schönste Dank.
Am langen Pfingstwochenende fuhren die Seenotretter zahlreiche weitere Einsätze für mehr als 30 Menschen auf Nord- und Ostsee. Navigationsfehler und technische Probleme waren in den meisten Fällen der Grund für die Alarmierungen. Ein Schwerpunkt lag ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern.