“Tierischer” Einsatz für die freiwilligen Seenotretter der Station Norddeich in Ostfriesland: Die Besatzung des Seenotrettungsbootes CASSEN KNIGGE der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat heute am Freitagmittag, 8. April 2016, einen Hund vor dem sicheren Tod auf See bewahrt.
Der Berner Sennenhund war beim Schwimmen vor dem Hundestrand westlich des Norddeicher Fährhafens mehr als 500 Meter weit auf die Nordsee hinausgeschwommen. Offenbar war der Vierbeiner seinem natürlichen Jagdtrieb gefolgt: Er hatte versucht, einer Möwe hinterherzuschwimmen. Dabei war das Tier in einen Priel hineingeraten und hatte keine Chance mehr, aus eigener Kraft zurück an Land zu gelangen. Die Strömung zog den Hund immer weiter auf See hinaus.
Bei seinem Besitzer aus dem nordrhein-westfälischen Kamen (Kreis Unna) war die Not nicht geringer: Ohne Handy hatte er keine Möglichkeit, Hilfe zu rufen. Ein weiterer Badegast half mit seinem Mobiltelefon aus und wählte den Notruf. Die Landrettungsleitstelle wiederum alarmierte umgehend die SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) der DGzRS.
Innerhalb weniger Minuten besetzten die freiwilligen Seenotretter Dieter Baar, Ulf Nannen und Alexander Klingenborg das Seenotrettungsboot CASSEN KNIGGE im Hafen von Norddeich. Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Norden ließen den Berner Sennenhund vom Strand aus nicht aus den Augen und wiesen den Seenotrettern den richtigen Weg.
Schnell hatte auch die Besatzung der CASSEN KNIGGE den “richtigen Riecher”. Sie entdeckte den Vierbeiner. Mit geschickten nautischen Manövern und “tierischem” Sachverstand gelang es den wohlwollenden Jägern, den Hund aus seiner ausweglosen Lage zu befreien: Mit dem Bootshaken bekamen die Seenotretter das Halsband zu fassen und zogen das Tier zu sich heran.
Durch die Bergungspforte nahmen sie den rund 50 Kilogramm schweren Hund an Bord. “Wir sind gerade noch rechtzeitig eingetroffen. Der Hund war bereits sehr erschöpft”, berichtet Seenotretter Ulf Nannen. Die DGzRS-Crew brachte das Tier wohlbehalten nach Norddeich. Dort war die Wiedersehensfreude bei “Rocky” und seinem Herrchen gleichermaßen groß.
Die DGzRS ist in unseren Gebieten von Nord- und Ostsee zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst. Sie führt diese Aufgaben unabhängig und eigenverantwortlich durch und finanziert ihre gesamte Arbeit ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen.