Portalkran für den Kombiumschlag am Schwedenkai eingetroffen
Kieler Seehafen investiert in die Hinterlandanbindung auf der Schiene
In Kiel ist der neue Portalkran für das Kombiterminal am Schwedenkai eingetroffen. Erfolgte der Umschlag Schiene/Schiff bisher mittels zweier Reach Stacker, so wird die Beladung der Züge künftig vom Portalkran übernommen. Der Kran des finnischen Herstellers Konecranes traf am 25. September mit dem Schwerlastschiff „Meri“ aus Gdynia (Polen) in Kiel ein. Die Entladung erfolgte selbstfahrend über eine Schiffsrampe. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Mit dem neuen Portalkran leisten wir unseren Beitrag, um noch mehr Gütertransporte auf den umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene zu verlagern.“ Die Inbetriebnahme des Kranes ist für Ende des Jahres vorgesehen, wenn Endausrüstung, Tests und Abnahme erfolgt sind. Dirk Claus: „Der neue Portalkran wird die Silhouette am Schwedenkai prägen, so wie dies früher die alten Hafenkräne für den Massengutumschlag taten.“
Der neue 140 Tonnen schwere Portalkran, ein sogenannter Rubber Tyred Gantry Crane (RTG), hat eine Breite von 29 m und kann so drei Gleise sowie die zugehörigen Ladespuren des Eisenbahnterminals überspannen. Die Hubhöhe unter Spreader beträgt 14 m, die Gesamthöhe des Portalkranes liegt bei 21 m. Der RTG ist u.a. zum Kranen von Trailern, Containern und Wechselbrücken geeignet und verfügt über eine Hubkraft von bis zu 40 Tonnen. Der Kranlauf längs der Schienen erfolgt GPS-gestützt. Das Gerät stellt ein Investitionsvolumen von 1,55 Mio. Euro dar und wurde aus Mitteln des Bundes gemäß der Richtlinie zur Förderung von Umschlagsanlagen des KV gefördert. Dirk Claus: „Durch den neuen Kran und die Erweiterung des Zugangebotes von und nach Norditalien bin ich sicher, dass wir in diesem Jahr erstmals die Marke von 25.000 Ladungseinheiten im kombinierten Ladungsverkehr überschreiten werden.“
Im Schienengüterverkehr ist der Kieler Hafen durch den – fünf Mal je Woche und Richtung verkehrenden – Shuttle-Zug von und nach Hamburg-Billwerder an das nationale Netz angebunden. Dazu bestehen Ganzzugverbindungen ins Ruhrgebiet und nach Norditalien. Die Direktzugverbindung von und nach Duisburg wurde Anfang 2014 eröffnet und derzeit mit zwei Rundläufen je Woche bedient. Die Verbindung zwischen Kiel und Verona in Norditalien besteht seit zwei Jahren und wurde Anfang September 2014 auf drei Rundläufe je Woche verdichtet. Dirk Claus: „Auf den vergleichsweise kleinen Betriebsflächen des Schwedenkais stellen die wachsenden Schienengüterverkehre eine Herausforderung dar, der wir uns mit dem schnellen und leistungsstarken Portalkran stellen.“ In den ersten acht Monaten des Jahres wurden am Schwedenkai und im Ostuferhafen zusammen 16.300 Trailer und Container auf die Bahn verladen. Dies entspricht einem Plus von 1,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.