Aufgrund der weiterhin niedrigen Temperaturen und der damit verbundenen Eisbildung an den Schleusenanlagen zwischen Mannheim und dem Hafen Heilbronn ist nun die Schifffahrt auf dem unteren Neckar zum Erliegen gekommen. Gestern Abend wurde gegen 21.30 Uhr der letzte sich noch in Fahrt befindliche Kohlefrachter an der letzten Schleuse vor dem Hafen Heilbronn geschleust.
„Die Schiffe, die derzeit keine Möglichkeit haben weiterzukommen, sei es nun zu Tal in Richtung Rhein oder zu Berg in Richtung Heilbronn, bleiben an den Schleusen entlang des Neckars verteilt liegen und warten nun auf die Wiederaufnahme des Schleusenbetriebes“ berichtet Marc Lerch, Leiter des Schifffahrtsbüros im Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg. Lerch weiter: „Seit gestern Abend sind 10 weitere Frachtschiffe an der ersten Neckarschleuse in Mannheim-Feudenheim angekommen. Für sie ist nun auch erst einmal kein Weiterkommen möglich. Einige Schiffe fahren erst gar nicht in den Neckar rein, sondern warten am Rheinkai in Mannheim auf die Weiterfahrt, da sie so nicht ins bis zu 10 cm dicke Eis im unteren Vorhafen in Feudenheim fahren müssen“.
Die Eisbekämpfung geht unterdessen vor den Wehranlagen weiter. Gestern Abend konnte der Eisbrecher „Brohl“ des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen mit einer Notschleusung die Eingangsschleuse in Feudenheim passieren. Gegen 2.00 Uhr nachts ist er in Neckarsteinach angekommen, wo heute Morgen Treibstoff für die Weiterfahrt gebunkert wurde. Zwischenzeitlich hat die „Brohl ihre Position vor dem Wehr in Rockenau bezogen, wo sie heute die Eisdecke bricht.
Aktuell ist es gelungen vor den Wehranlagen von Ladenburg bis Neckarsteinach offenes Wasser herzustellen. An den Wehren Hirschhorn und Rockenau stellt es sich schwieriger dar. „Morgen früh werden die frei gebrochenen Bereiche zwar wieder zugefrohren sein, allerdings bleibt die Eisdicke gering, so dass das erneute Aufbrechen noch möglich ist. Hätten wir bislang nicht jeden Tag das Eis vor unseren Wehren gebrochen, wären mit Sicherheit aufgrund von Eisversatz Eisdicken bis zu 30 cm entstanden, die dann nicht mehr mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu brechen sind“ begründet der Leiter des Wasser und Schifffahrtsamtes Heidelberg, Jörg Huber, die ergriffenen Maßnahmen zu Eisbekämpfung. „ Wir hoffen auf wärmere Temperaturen nächste Woche, um schnellstmöglich wieder Normalbetrieb am untern Neckar zu haben. Wann die Schifffahrt wieder möglich sein wird, kann derzeit nicht abgeschätzt werden“ so Huber weiter.