Gegen 8 Uhr wird das Kreuzfahrtschiff „Balmoral“ am 12. Oktober an Liegeplatz P7 festmachen und die besucherstärkste Kreuzfahrtsaison in Rostocks Ostseebad beschließen. Insgesamt sind bei den 190 Schiffsanläufen in diesem Jahr 892.000 Seereisende an und von Bord der Urlauberschiffe gegangen.
„Warnemünde ist sowohl beliebter Transithafen für internationale Gäste als auch Start- und Zielhafen für deutschsprachige Kreuzfahrtouristen“, sagt Jens A. Scharner, Geschäftsführer der ROSTOCK PORT GmbH.
Von den 190 Schiffsanläufen von 36 Kreuzfahrtschiffen wurden 173 in Warnemünde und 17 im Überseehafen betreut. Das größte Schiff in dieser Saison war „Norwegian Getaway“ mit einer Bruttoraumzahl von 145.655 und einer Kapazität von rund 4.800 Passagieren. Bei 111 Anläufen fanden Voll- bzw. Teilreisewechsel statt. So schickte die Rostocker Reederei AIDA Cruises mit „AIDAdiva“ und „AIDAmar“ wieder zwei Schiffe vom Basishafen Warnemünde 40 Mal auf Ostseekreuzfahrt. In diesem Jahr hatten 24 internationale Reedereien den Ostseehafen an der Warnow in ihre Reiseplanungen aufgenommen.
Zu den Höhepunkten in dieser Saison zählten fünf Erstanaläufe und drei Vierfachanläufe von Kreuzfahrtschiffen. Erstmals legten in Warnemünde an: „Viking Sky“ am 28. April, „MSC Magnifica“ am 13. Mai, „Norwegian Getaway“ am 17. Mai, „Seven Seas Explorer“ am 2. Juli und „Columbus“ am 26. Juli. Vier Kreuzfahrtschiffe an einem Tag liefen am 16. Juni, 26. August und 1. September die Warnowmündung an.
Unvorhergesehenes gab es wegen Starkwindes am 13. Juni beim Anlauf des größten diesjährigen Schiffes. Der Anlauf von „Norwegian Getaway“ in Warnemünde konnte erst am darauffolgenden Tag erfolgen. Rund 400 Passagiere, die am 13. Juni an Bord gehen wollten, mussten und konnten kurzfristig in Warnemünder und Rostocker Hotels untergebracht werden.
„Das war eine Herausforderung für alle beteiligten Unternehmen, die gemeinsam gemeistert werden konnte“, so Jens A. Scharner.
Internationale Gästeschar an der Warnowmündung
In diesem Jahr stellten die Deutschen mit 120.000 Passagieren die größte Anzahl, gefolgt von 71.000 US-Amerikanern, 38.000 Spaniern, 33.000 Briten, 23.000 Kanadiern, 22.000 Italienern, 13.000 Australiern und 126.000 Touristen aus 146 weiteren Nationen. Zudem befanden sich etwa 155.000 Crewmitglieder aus 118 Ländern an Bord der Schiffe, von denen sich mehr als ein Drittel auf Landgang begaben.
Rund 110.000 internationale Gäste unternahmen per Bahn, Bus oder Pkw einen Tagesausflug nach Berlin. Etwa 142.000 Passagiere entdeckten als Tagesgäste Warnemünde, Rostock oder Mecklenburg-Vorpommern und 195.000 Seereisende begannen und/oder beendeten ihre Kreuzfahrt im Passagierhafen an der Warnowmündung.
Auf Grundlage einer Studie der Universität Rostock zum Ausgabeverhalten der Passagiere und Crew-Mitglieder ist davon auszugehen, dass in der Saison 2017 rund 20 Millionen Euro von Seereisenden und Besatzungsmitgliedern insbesondere im lokalen und regionalen Einzelhandel, Hotel- und Gaststättengewerbe, öffentlichen Personennahverkehr, bei Taxiunternehmen und Parkplatzbewirtschaftern in Warnemünde, Rostock und Umgebung ausgegeben wurden. Hinzu kommen die Umsätze, die Busreiseunternehmen, Bahn, Landausflugsagenturen, Ver- und Entsorgungsunternehmen, Schiffsmakler, Lotsen und Hafenbetreiber durch die Kreuzschifffahrt erzielen.
„Die Kreuzfahrtgäste und auch viele Crew-Mitglieder sorgen für eine große Wertschöpfung und bringen im Sommerhalbjahr internationales Flair in die Hafenstadt Rostock und das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern“, so Jens A. Scharner.
15 Kreuzfahrtschiffe machten in diesem Jahr bei 92 Anläufen von der Möglichkeit Gebrauch, so genanntes Grauwasser vom Schiff direkt in das öffentliche Abwassernetz einzuleiten. Insgesamt wurden 23.000 Kubikmeter Schiffsabwässer entsorgt, knapp 2.000 Kubikmeter weniger als letztes Jahr.