Portweinlandschaft: Mit der MS Magellan und Phoenix Reisen unterwegs auf dem Douro in Portugal

Zwischen Porto und Salamanca: Immer mehr Flusskreuzfahrtschiffe sind im Douro-Tal, der Anbauregion des berühmten Portweins, unterwegs. Wir erlebten mit der MS Magellan und Phoenix Reisen in Portugal eine Reise totaler Entschleunigung, wunderschöner Natur und natürlich einigen Weinproben.

Foto: Tobias Bruns

Mit Sonnenaufgang verlässt die MS Magellan am Morgen das kleine Städtchen Peso de Régua und sollte am Vormittag auf dem Weg in Richtung Vega de Terrón den schmalsten und schönsten Streckenabschnitt am Douro passieren. Nur 14 Meter breit ist die Fahrrinne hier an den engsten Stellen, unser Flusskreuzfahrtschiff misst in der Breite 11,40 Meter. Dem Kapitän erfordert die Strecke alles ab, jedes Mal sind die Bedingungen, besonders die Strömung, verschieden. Eine Begegnung zweier Schiffe ist hier nicht möglich. Das Dourotal macht seinem Namen alle Ehre: Am Ufer ragen hunderte Meter hohe Berge in die Höhe – aus Schiefer und Granit, grün und dichtbewachsen, mit zahlreichen Weinterassen bestückt. Auf der Liege auf dem Sonnendeck genießen die Passagiere die atemberaubende natürliche Landschaft bei inzwischen immer weiter steigenden Temperaturen und Sommerwetter. Neben informativen Kommentaren des Reiseleiters Michael Schaake ist nur das Zwitschern der Vögel zu hören. Die Region ist kaum erschlossen und äußert dünn besiedelt, das Handy hat keinen Empfang mehr – mehr Ruhe und Entschleunigung geht nicht!

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Douro-Flusskreuzfahrten immer beliebter

Das Land Portugal setzt auf den Tourismus. Es ist ein eines der Länder in Europa, welches bis auf die bekannte Algarve oder Lissabon für Weltenbummler ein kaum beschriebenes Blatt ist. „Eine Douro-Kreuzfahrt macht man nur einmal, aber dann von Herzen,“ sagt Reiseleiter Michael Schaake. Es stehen die Landschaft und Kultur des Landes und nicht, wie in anderen Fahrtgebieten, die Städte im Vordergrund. Besonders erfahrene Reisende entscheiden sich für eine Kreuzfahrt in der Region. Es erwarten die Passagiere unter anderem lohnenswerte Ausflüge, gemütliche kleine Dörfer und einen genauen Einblick in die Lebensweise der Portugiesen.

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Unser Flusskreuzfahrtschiff ist eines von aktuell nur 25, die auf diesem wunderschönen Fluss unterwegs sind. Es ist “unwahrscheinlich aufstrebend“, sagt der Reiseleiter. 2010 waren es noch sieben, erinnert sich Schaake, der sechs bis sieben Sprachen spricht. Doch eng werde es noch lange nicht. Auch immer mehr deutsche Anbieter sind hier abseits des Massentourismus unterwegs.

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Gemütliches zu Hause auf Zeit – Die MS Magellan

Die MS Magellan absolvierte in 2018 zehn Reisen für den Bonner Reiseveranstalter Phoenix Reisen, der schon lange Douro-Kreuzfahrten anbietet. Das komfortable Flusskreuzfahrtschiff wird dabei von der französischen Reederei CroisiEurope gechartert. Die freundliche Besatzung stammt großteils aus Südeuropa. “Die Magellan ist sehr gemütlich, nicht ganz modern, aber auch nicht altmodisch”, beschreibt Schaake sein Schiff. Das Bordprogramm wird ergänzt durch Besuche von tollen Gastkünstlern: Eine Fado-Sängerin, spanische Tänzerinnen und eine portugiesische Folkloregruppe beigeisterte die Passagiere.

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Porto – die Geschichte Portugals

Porto, die zweitgrößte Stadt Portugals, ist der Ausgangspunkt unserer Reise. Eine Stadt mit ganz besonderem Charme – mit Zeugen aus vergangenen glorreichen Zeiten des Landes als großes Seefahrervolk. Zu sehen im Palácio da Bolsa, dem heute wohl weltweit schönsten Sitz einer Handelskammer, erbaut im neoklassizistischen Stil. Seine prunkvollen Säle protzen nur von wertvollen Stoffen und Verzierungen, der Reichtum des 19. Jahrhunderts.

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Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sieht es jedoch anders aus im geschichtsträchtigen Land: Der gesetzliche Mindestlohn liegt 2018 bei 3,49 Euro pro Stunde. Viele Portugiesen sind arm, in der nahen Umgebung der Innenstadt Portos stehen zerfallene Gebäude und Ruinen.

Doch es geht wieder bergauf: Die schönen Seiten der Stadt überwiegen. Die Promenade, die sich direkt an die markante Brücke “Ponte Luís I” anschließt, lädt zum Flanieren ein. An jeder Ecke sorgen unterschiedlichste Straßenmusiker für eine tolle Atmosphäre. Erkundet man auch den höhergelgenen Teil der Stadt, den man zu Fuß oder mit der Seilbahn erreicht, erwarten einen neben schönen Einkaufsstraßen auch Schmuckstücke wie der Bahhof. Dieser ist, wie viele Gebäude nicht nur in Porto, mit den Azulejos verziert. Unzählige bemalte Kacheln ergeben ein wunderschönes Bild und locken neben den Bahnreisenden auch viele Touristen an.

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Edler Tropen – Portwein-Produktion für den Weltmarkt

Auch wenn das weltberühmte Getränk nach der Stadt Porto benannt ist, liegt das Zentrum der Produktion gegenüberliegend am anderen, südlichen Ufer des Douros. Die Stadt Vila Nova de Gaia ist Heimat unzähliger Weinkellereien. Wir machen hier nach Besichtigung Station zu einer von mehreren Weinproben unserer Reise. Unterschieden wird bei dem meist roten besonders aromatischen und komplexen Wein dabei zwischen „Ruby“ und „Tawny“. Verschieden ist dabei die Lagerart. Während beide zunächst zwei bis drei Jahre in großen Fässen gelagert werden, wandert der „Ruby“ danach direkt in Flaschen, der „Tawny“ wird noch in kleine Pipes abgefüllt, die mehr Kontakt zur Luft erlauben und die Alterung beschleunigen. Im Allgemeinen wird dem Most für den Portwein ein Destillat oder Weinbrand mit einem Alkoholgehalt von 80 bis 96 Prozent hinzugegebn, um den Gärungsprozess zu stoppen.

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Die berühmten Rabelo-Boote waren es früher, die die Weinfässer aus den Anbaugebieten nach Vila Nova da Gaia über den damals noch durch Stromschnellen gefährlichen Douro brachten. Heute geschieht dies mit LKWs. Die MS Magellan macht dabei auch im logistischen Zentrum fest: Peso da Régua, mit rund 17.000 Einwohner einer der größeren Orte hier. Sie liegt im westlichen Teil des geschützten Douro-Anbaugebietes. Nur die Trauben von Reben in diesem 250.000 Hektar großen Gebiet kommen als Portwein in Frage. Hier sind etwa 20 Prozent der Gesamtfläche mit Reben bestückt. Erst ein Wein der den Kriterien des Portweininstitutes entspricht, bekommt dann das offizielle Siegel.

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Hauptabnehmerland des Portweins ist aktuell Frankreich (29,6 %), gefolgt von den Niederlanden und Belgien und dem Erzeugerland Portugal. In Deutschland (3,2 %) wird er nur von Gourmets geschätzt. Je nach Art wird ein Portwein entweder als Aperitif, zum Dessert oder zur Verdauung serviert. Besonderheiten sind die Süße und der hohe Alkoholgehalt von durchschnittlich 19 bis 20 Prozent.

Ausflug ins Nachbarland: Universitätsstadt Salamanca

Neben Porto ist Salamanca in Spanien die einzig große Stadt, die nach zwei Stunden Busfahrt durch karges Land bei einer Douro-Kreuzfahrt von Vega de Terron aus erreicht wird. Salamanca errinert an das berühmte Santiago de Compestala, wenn nicht sogar an das große Rom. Auf engem Raum sind in der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz auf kleinem Raum unzählige historische Gebäude zu finden. Der große „Plaza Major“ ist das Zentrum der 144.000-Einwohner Stadt und war früher Austragungsort für Stierkämpfe. Er gilt als schönster Platz des Landes! Eine alte und neue Kathedrale aus dem 12. und 16. Jahrhundert sind die Wahrzeichen.

Foto: Tobias Bruns

Bekannt ist Salamanca besonders für seine Universität, die älteste bis heute bestehende Spaniens und einer der wichtigsten Bildungsstätten Europas. Sie wurde als eine „Allgemeinschule des Königreiches“ von König Alfonso IX. im Jahre 1218 gegründet. Aktuell besuchen sie etwa 40.000 Studenten.

Spannendes Nachprogramm in und um Lissabon

Die Hauptstadt Portugals ist das Ziel eines Nachprogramms unserer Kreuzfahrt mit der MS Magellan. Mit dem Bus geht es über die Universitätsstadt Coimbra und den Wallfahrtsort Fátima nach Lissabon ins Hotel. Dies liegt in einem modernen Stadtteil, indem 1998 die Weltausstellung “Expo” stattfand. Am letzten Tag der Reise steht dann noch ein großer Ausflug in die Stadt und die Umgebung an der Atlantikküste an. In Lissabon ist dabei ein Besuch am historischen Verteidigungsturm Torre de Bélem sowie dem Hieronymitenkloster mit dem Grab des berühmten portugiesischen Seefahrers Vasco da Gama Pflicht. Weiter geht es ins Umland in die Stadt Cascais. Der mondäne und touristische Ort verfügt über einen großen Yachthafen mit etwa 600 Liegeplätzen und einige schöne Strände.

Foto: Tobias Bruns

Sintra, eine Ortschaft rund 25 Kilometer westlich von Lissabon ist durch seine zum Teil jahrhundertealten Paläste bekannt. Sie dienten vom 14. bis ins 20. Jahrhundert als königliche Sommerresidenz. Sintra befindet sich gleichzeitig am Fuß eines gleichnamigen kleinen Gebirges. Diese Kulturlandschaft wurde 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe benannt. Hier liegt auch das “Cabo da Roca”, der westlichste Punkt des europäischen Festlands. Das imosante Kap 140 Meter über dem Meeresspiegel mit seinem malerischen Leuchtturm lockt unzählige Touristen an und ist ein toller Abschluss unserer Reise nach Portugal. “Wo das Land endet und das Meer beginnt” heißt es.

Foto: Tobias Bruns

Im kommenden Jahr weitet Phoenix Reisen sein Angebot auf dem Douro weiter aus: 24 Kreuzfahrten mit der MS Magellan sind im Angebot. Lernen auch Sie das Land und das Doruo-Tal mit seiner einzigartigen Landschaft kennen. Infos & Buchung jetzt direkt auf Schiffsjournal.de

Schiffsjournal.de reiste an Bord der MS Magellan auf Einladung von Phoenix Reisen!