Trotz anspruchsvoller Randbedingungen (Toranfahrungen, Reparaturarbeiten, niedrige Spritpreise und Russlandembargo) wurden im Jahr 2015 insgesamt 90.629.828 Tonnen Ladung durch den Nord-Ostsee-Kanal befördert. 2014 waren es 99.107.454 Tonnen.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Wie erwartet blicken wir auf ein positives Jahr 2015. Mit dem Abschluss der Reparaturen an den vier Großen Schleusen des Kanals haben wir für die zunehmend größeren Schiffe wieder mehr Leistungsfähigkeit geschaffen. Die Ladungsmengen zeigen, dass der Nord-Ostsee-Kanal als wichtige Transitstrecke für die internationale Schifffahrt unverzichtbar ist. Einem starken Jahr 2016 steht nichts im Wege.“
Die Schifffahrt hat auf die Freigabe der Großen Schleusen im Dezember unmittelbar reagiert. Die Anzahl der Schiffe im Kanal stieg unmittelbar danach sichtbar an. Ein Drittel aller Schiffe im Nord-Ostsee-Kanal ist auf die großen Schleusen angewiesen und transportiert zwei Drittel der Gesamtladung. Insgesamt 32.091 Schiffe nutzten 2015 die Passage durch den Kanal. Im vergangenen Jahr waren es 32.589 Schiffe. Für den reinen Durchgangsverkehr bedeutet das 23.005 Schiffe, für den Teilstreckenverkehr 9.086 Schiffe.
Bemerkenswert ist, dass im Teilstreckenverkehr 2015 mehr Schiffe als im Vorjahr verkehrten. 2015 waren es 9.086, 2014 8.491 Schiffe.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte: „Der Nord-Ostsee-Kanal ist also nicht nur als Transitweg gesamtwirtschaftlich attraktiv, sondern spielt auch für die regionalen Kanalhäfen Brunsbüttel, Rendsburg und Kiel eine wichtige Rolle.“
Pro Monat passieren durchschnittlich im Gesamtverkehr 2.700 Schiffe mit 7.552.485 Tonnen Ladung den Nord-Ostsee-Kanal. Täglich gingen im Durchschnitt insgesamt 87 Schiffe mit 248.300 Tonnen durch den Kanal. Das bedeutet für ein Schiff durchschnittlich 2.854 Tonnen. Dafür müssten auf den Straßen 95 LKW (Tragfähigkeit 30 t) rollen.
Im Vergleich zum November 2015 stieg die Anzahl der Schiffe im Dezember von 2.435 auf 2.684. Bei den Ladungsmengen ist ein Anstieg von 6.904.262 t zu 7.812.402 t zu verzeichnen. Die Bruttoraumzahl lag im Jahr 2015 bei 142.959.028, 2014 lag sie bei 155.510.620. Wie in den vergangenen Jahren setzt sich der Trend hin zu größeren Schiffen unverändert fort. Der Schiffsverkehr von und zu den russischen Häfen hat sich im Vergleich zum Vorjahr wegen des Russlandembargos um 19,72 % reduziert. Bezogen auf die Anzahl der Schiffe im Jahr 2015 bedeutet das einen Rückgang von 3.524 Schiffen. 2014 waren es 2.829 Schiffe weniger.
Die wichtigen Infrastrukturprojekte am Nord-Ostsee-Kanal schreiten voran.
Karsten Thode, Leiter des Dezernates Regionales Management in der GDWS in Kiel. „In Brunsbüttel wurde mit der Herstellung der Kammerwände für die fünfte Schleusenkammer begonnen. Für den Ersatz der Levensauer Hochbrücke läuft das Planfeststellungsverfahren. Für den Ausbau der Oststrecke werden derzeit Ingenieurbüros eingeworben, die die Bauplanungen für die Kanalerweiterung vorbereiten.“