Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 87.489.053 Tonnen Ladung auf dem Nord-Ostsee-Kanal transportiert – ein Prozent mehr als im Jahr 2017.
30.009 Schiffe haben den Kanal 2018 insgesamt befahren. Das sind ca. 280 Schiffe weniger als im vergangenen Jahr.
Die Bruttoraumzahl, der Rauminhalt der Schiffe, ist mit 132.690.046 im Jahr 2018 leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr (2017: BRZ 134.808.287).
Ein durchschnittliches Feederschiff (ca.1.000 TEU) im NOK kann bis zu 500 LKW-Fahrten ersetzen.
Rund 12.000 Sportboote nutzen jährlich den Nord-Ostsee-Kanal.
Prof. Dr.-Ing- Hans Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Der Trend hin zu größeren Schiffen, die mehr Ladung durch den Nord-Ostsee-Kanal transportieren, setzt sich kontinuierlich fort. Die beförderten Ladungsmengen sind trotz der schweren Havarie im Februar leicht angestiegen und bleiben mit Blick auf den gesamten Kanal stabil. Ein Drittel aller Schiffe im Nord-Ostsee-Kanal zählt zu den größten Verkehrsgruppen, die den Kanal befahren.“
Das sind Schiffe mit Abmessungen von 120m/140m bis 210m/235m und mit Tiefgängen von in der Regel über sechs Metern.
Im Durchgangsverkehr wurden auf 20.882 Schiffen (2017: 21.324) 80.857.875 Tonnen (2017: 80.110.439) Ladung transportiert.
Das sind im Vergleich zum Vorjahr 442 Schiffe weniger und 747.436 t Ladung mehr!
Die BRZ lag bei 121.101.568 (2017: 123.152.621)
Beim Schiffsverkehr zu den Häfen innerhalb des Nord-Ostsee-Kanals, im sog. Teilstreckenverkehr waren 9.127 Schiffe unterwegs (2017: 8.963), die 6.631.178 Tonnen Ladung beförderten (2017: 6.559.362).
Das sind ca.160 Schiffe und 71.816 Tonnen Ladung mehr als im vergangen Jahr.
Die BRZ lag bei 11.588.478 (BRZ 2017: 11.655.666) Dies belegt erneut die große wirtschaftliche Bedeutung der Kanalhäfen.
In Folge des Russland-Embargos ist der Schiffsverkehr von und zu den russischen Häfen weiterhin rückläufig. 2018 lag die Anzahl der Schiffe von und nach Russland bei rund 2.280 Schiffen. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 4,16 Prozent weniger. Wurden 2017 im Russlandverkehr noch fast 14 Mio. Tonnen transportiert, waren es 2018 rund 12.8 Mio. Tonnen.
In der Nacht vom 19ten auf den 20ten Februar 2018 ereignete sich in Kiel-Holtenau eine schwere Havarie. Das Containerschiff Akacia beschädigte das südliche fördeseitige Schleusentor. Dies führte bis zum Einsatz des Ersatztores Anfang April zu Einschränkungen für die Schifffahrt.
Im November 2018 wurde der Auftrag für den Bau von drei umweltfreundlichen Kanalfähren erteilt. „Mit den drei neuen Fähren ist der erste Schritt hin zu einer neuen Generation emissionsarmer Kanalfähren auf den Nord-Ostsee-Kanal gemacht“, so Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte.
Die erste neue Fähre wird voraussichtlich 2020 in Betrieb genommen.
Um zukünftig auf Niederschlagsereignisse schneller – 48 Stunden im Voraus – reagieren zu können, wurde ein Rechenmodell entwickelt, das derzeit getestet wird. Ziel ist es, die Wasserstände des Kanals frühzeitig so zu regulieren, dass es möglichst zu keinen Einschränkungen für die Schifffahrt, einschließlich der Fähren, kommt.
Folgende Meilensteine wurden 2018 bei den Investitionsmaßnahmen am Nord-Ostsee-Kanal gesetzt:
Weichendalben: Im August 2018 wurden in den Weichen Breiholz und Oldenbüttel die letzten Holzbündeldalben durch Stahlmonodalben ersetzt. Diese halten die höheren Belastungen durch die größer gewordenen Schiffe besser aus und sind wirtschaftlicher.
Schleusenanlage Brunsbüttel: Die Schleusenkammerwände der fünften Schleusenkammer wurden weitgehend eingebracht. Derzeit erfolgt deren Rückverankerung. Die erste große Nassbaggerkampagne zur Abgrabung der Schleuseninsel wurde abgeschlossen. Demnächst wird die Unterwasserbetonsohle des Außenhauptes hergestellt und anschließend das Wasser aus der Baugrube gepumpt.
Schleusenanlage Kiel-Holtenau: 2018 wurde der Bau des neuen Mitteldükers unter der Schleusenanlage abgeschlossen. Dieser Versorgungstunnel stellt quasi die neue „Schlagader“ der Schleusenanlage da und nimmt alle Ver- und Entsorgungsleitungen auf.
Als Voraussetzung für den Ersatzbau wurde mit dem Bau der sog. Fangedämme und dem Verfüllen der kleinen Schleusenkammern begonnen (Sicherungsmaßnahme). In diesem Jahr soll das notwendige Planfeststellungsverfahren für den Ersatzneubau der kleinen Schleuse eingeleitet werden.
Ausbau der Oststrecke: Die Ausschreibungsunterlagen für die Lose 4 + 5 (Großkönigsförde bis Schinkel) wurden erstellt. Die Bauarbeiten werden in Kürze ausgeschrieben.
Kanaltunnel Rendsburg: Die bautechnischen Arbeiten in der Weströhre wurden termingerecht nahezu abgeschlossen. In der jetzt folgenden Bauphase stehen die für den sicheren Betrieb des Tunnels erforderlichen Arbeiten der Betriebs- und Verkehrstechnik im Vordergrund.
Schwebefähre Rendsburg: 2018 wurde der Vertrag für den Bau der neuen Schwebefähre vergeben.
Insgesamt wurden in die Infrastruktur des Nord-Ostsee-Kanals im vergangenen Jahr rund 155 Mio. Euro investiert.