Nationale Fahrgastschiffsrichtlinie bringt mehr Sicherheit für die Fahrgäste
Die Neufassung der Nationalen Fahrgastschiffsrichtlinie setzt neue Standards für die Rettungsmittel an Bord, den Brandschutz sowie die Stabilität des Schiffes. Sie gilt für Fahrgastschiffe, die zwischen Häfen an der norddeutschen Küste verkehren.
Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reeder (VDR), begrüßte das Inkrafttreten des Regelwerks: „Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Bundesverkehrsministerium haben wir eine einvernehmliche Lösung entwickelt, die den Fortbestand der Ausflugs- und Fährschifffahrt an der deutschen Nord- und Ostseeküste sichert.“ Eine Arbeitsgruppe aus Experten des Bundesverkehrsministeriums, des Verbands Deutscher Reeder (VDR) und betroffener Reedereien sowie der Schiffswerften hatte die Vorschriften gemeinsam entwickelt.
„Gemeinsam haben wir einen praxistauglichen Kompromiss gefunden, der Planungssicherheit für die betroffenen Reedereien hinsichtlich der notwendigen Investitionen schafft“, sagte Axel Meynköhn, Chef der Wyker Dampfschifffahrts-Reederei und Mitglied der Arbeitsgruppe.
Notwendig geworden war die Neufassung der nationalen Fahrgastschiffsrichtlinie aufgrund einer europäischen Richtlinie aus dem Jahr 1998, die die Sicherheitsstandards für die nationalen Fährverkehre vereinheitlichen sollte. Ältere Schiffe dürfen weiterhin in Betrieb bleiben, wenn durch Umrüstungen ein genau so hohes Maß an Sicherheit gewährleistet wird wie bei neueren Schiffen.
Die Reedereien Baltrum-Linie und Norden-Frisia haben als erste bereits vier Schiffe auf der Werft umrüsten lassen, um den Anforderungen der Richtlinie zu entsprechen. „Wir investieren mehr als zwei Millionen Euro in unsere Schiffe, um die Sicherheit der Fahrgäste weiter zu verbessern“, so Carl-Ulfert Stegmann, Vorstand der Reederei Norden-Frisia. Für Onno Ulrichs, Geschäftsführer der Baltrum-Linie, ist klar: „Die Sicherheit der Passagiere steht bei uns an erster Stelle. Deshalb haben wir die neuen Anforderungen ohne Abstriche erfüllt.“
Auf den Schiffen wurde unter anderem ein innovatives Wassernebel-Löschsystem installiert. Zusätzliche wetterdichte Türen, teilweise neue Fenster und auf höhere Decks verlegte Lüftungsein- und -auslässe verbessern den Verschlusszustand der Schiffe. Neue schwimmende Rettungsinseln können jeweils bis zu 150 Menschen aufnehmen.