Bei der schwersten Schiffshavarie auf der Elbe in Sachsen seit 1978 (Querlage eines Motorgüterschiffes vor der Marienbrücke Dresden) gehen die Bergungsarbeiten am 4. Tag nach dem Ereignis planmäßig weiter. Grundsätzliche Probleme ergeben sich seit der Havarie am Montagabend dadurch, dass der Antransport von Technik an die Havariestelle schwierig und langwierig ist. Das Heranführen von schwimmenden Fahrzeugen und Geräten, die flussabwärts von Dresden auf der Elbe im Einsatz sind, ist durch die versperrte Albertbrücke nicht möglich. Der Transport von Technik auf der Elbe kann dadurch nur aus der Tschechischen Republik bzw. auf dem Landweg erfolgen. Das betrifft sowohl Technik zum Entladen des Motorgüterschiffes als auch zum Freischleppen des quer vor der Albertbrücke liegenden Havaristen.
Das Entladen des Motorgüterschiffes „Albis“ mit an Land stehender Saugbagger wird seit heute früh mit einem weiteren Saugbagger unterstützt. Bisher sind ca. 120 Tonnen der 800 Tonnen Salz entladen und in den Alberhafen verbracht. Um die Entladung zu beschleunigen, trifft morgen Vormittag ein spezieller Schiffsbagger, zwei Frachtschiffe und ein Schlepper aus der Tschechischen Republik am Havarieort ein. Mit Hilfe des Baggers wird die Ladung dann direkt auf die Frachtschiffe umgeschlagen.
Nach der vollständigen Entladung wird das Freischleppen des Schiffes erfolgen. Dazu sind die statischen Berechnungen und Untersuchungen abgeschlossen. Zum Freischleppen des havarierten Motorgüterschiffes werden landseitig 2 Kettenfahrzeuge und wasserseitig Schlepper zum Einsatz kommen.
Das Heranführen dieser schweren Technik erfolgt zur Zeit in enger Abstimmung mit der Reederei des havarierten Schiffes, der Berufsfeuerwehr als koordinierende Einsatzbehörde für die Belange der Stadt Dresden und Behörden des Freistaates Sachsen.
Beim Freischleppen werden auf Grund der unter hohen Spannungen stehenden Stahltrossen umfangreiche Sperrungen im Bereich der Albertbrücke und der beiden Elbufer notwendig. Das Freischleppen ist für Montag geplant.