Heute, am 20. Februar, fanden am Amtsgericht Eutin die Gläubigerversammlungen der Reederei Peter Deilmann GmbH sowie der MS “Deutschland” Beteiligungs GmbH statt. Als Insolvenzverwalter bestätigten die Gläubiger den Kieler Rechtsanwalt Reinhold Schmid-Sperber von der Anwaltskanzlei Reimer Rechtsanwälte. Gewählt wurde zudem der Gläubigerausschuss der Beteiligungsgesellschaft.
Schmid-Sperber war mit Eröffnung der Insolvenzverfahren am 1. Januar 2015 vom Amtsgericht Eutin als Insolvenzverwalter eingesetzt worden. Im Gläubigerausschuss der MS “Deutschland” Beteiligungsgesellschaft befinden sich nunmehr die Bundesagentur für Arbeit, STU Management Partners GmbH, HMS Hanseatic Marine Services GmbH & Co. KG GmbH, HT Troplast GmbH sowie die Rechtsanwälte Carsten Heise und Dr. Thomas Schmidt. Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Reederei Peter Deilmann GmbH wurde kein Gläubigerausschuss gewählt.
In den Gläubigerversammlungen berichtete der Insolvenzverwalter von seiner Tätigkeit der vergangenen Monate, gab einen Ausblick in die Zukunft und stand den Gläubigern Rede und Antwort.
Danach wurde bislang mit rund 30 Kaufinteressenten weltweit über den Verkauf der MS DEUTSCHLAND verhandelt. Derzeit laufen weitere Gespräche mit potenziellen Investoren, die das Schiff zum Teil bereits besichtigt haben. In den kommenden Tagen wird Schmid-Sperber einen Massekredit aufnehmen, der die Finanzierung der laufenden Kosten für die kommenden Monate sichert. Eine Versteigerung des Kreuzfahrtschiffs ist derzeit nicht geplant.
Ferner berichtete der Insolvenzverwalter über den Stand der rechtlichen Prüfungen von Regressansprüchen gegen ehemalige Führungskräfte der MS “Deutschland” Beteiligungsgesellschaft sowie gegen deren frühere Eigentümer, die Aurelius AG und die Callista Private Equity GmbH & Co. KG. Diese Prüfungen sind noch nicht abgeschlossen. Ergebnisse werden demnächst dem Gläubigerausschuss präsentiert.
Die Höhe der Insolvenzquote für Forderungen von Gläubigern der MS “Deutschland” Beteiligungsgesellschaft lässt sich aktuell noch nicht seriös einschätzen, da sie wesentlich vom Verkaufserlös des Schiffes abhängt. “Dass der Verkaufspreis für das Schiff als größter vorhandener Wert genügen wird, um sämtliche Forderungen der Gläubiger vollständig zu befriedigen, ist sehr unwahrscheinlich”, sagt Schmid-Sperber.
Wenig Hoffnung machte Schmid-Sperber Gläubigern der Reederei Peter Deilmann GmbH: Ihre Forderungen in einer Höhe von insgesamt rund zwei Millionen Euro werden voraussichtlich nicht bedient werden können.