Mit der “Boudicca” kommt am 5. November der vierte Kreuzliner der Fred Olsen Cruise Line zur Lloyd Werft
Vor 40 Jahren legten Reeder noch Wert darauf, dass ihre Kreuzliner auch durch elegante äußere Linien bestachen. MS “Boudicca” (28.551 BRT) gehört dazu. Am 5. November kommt sie für sechs Tage zur Lloyd Werft Bremerhaven AG. Dort steht ein strammes technisches Programm auf dem Plan; denn am 12. November soll die “Boudicca” – so benannt nach einer keltischen Königin um 60 n. Chr., die gegen die römischen Besetzer kämpfte – wieder dem englischen Kreuzreisemarkt zur Verfügung stehen. Die “Boudicca” ist das vierte Schiff der norwegischen Fred Olsen Cruise Line, das seit 2011 bei der Lloyd Werft wieder fit gemacht wird für die Zukunft.
Nach der “Black Watch” 2011 und der “Braemar” und “Balmoral” 2012 lässt Olsen auch das vierte Schiff seiner Flotte in Bremerhaven technisch wieder auf Vordermann bringen. “Ein schöner Erfolg”, freut sich Werft-Vorstand Rüdiger Pallentin, der darin auch einen Beweis der Zufriedenheit der Reederei mit der Arbeit Bremerhavener Kreuzliner-Spezialisten sieht. Die “Boudicca” (206,96 m lang, 25,22 m breit, 880 Passagiere in 463 Kabinen) ist in Bremerhaven nicht unbekannt: 1982 wurde sie – damals noch unter dem Namen “Royal Viking Sky” – auf der Lloyd Werft in Kooperation mit der Seebeck-Werft um 28 Meter verlängert. Seitdem hat der 40 Jahre alte Kreuzliner zehnmal den Namen gewechselt, bevor der Klassiker unter den Kreuzlinern 2005 zur Fred Olsen Cruise Line kam.
Bereits 2011 legte die Lloyd Werft mit der Reparatur des MS “Black Watch” – ein Schwesterschiff der “Boudicca” – den Grundstein für die Zusammenarbeit zwischen Werft und Reederei. Beide Schiffe zeichnen sich vor allem äußerlich durch ihre elegante Linienführung aus, während die Reederei innen auf den Geschmack des englischen Publikums eingeht.
Um die Passagierbereiche geht es aber diesmal nicht. Technik steht für Projektleiter Carl Ratjen auf dem engen Terminplan im großen Kaiserdock:
Umfangreiche Arbeiten an allen Seeventilen, Farbarbeiten am Unterwasserschiff, Modifizierungen und Reparaturen am Rohrsystem und Reparaturen an den Stabilisatoren. Vor allem aber muss die Bugstrahlergondel ausgetauscht werden und auch am Ruder der “Boudicca” sind umfangreiche Arbeiten auszuführen, die sich vom “Umfang und Aufwand erst im Dock herausstellen werden”, sagt Carl Ratjen, dem mit seinen Mitarbeitern anspruchsvolle November-Tage bevorstehen; denn am 12. November muss die “Boudicca” Kurs England wieder den Winterfahrplan der Olsen Lines aufnehmen.