Modern und flexibel: Mit dem Flusskreuzfahrtschiff nickoVision auf der Donau

Mit der brandneuen und modern gestalteten nickoVISION möchte der Reiseveranstalter nicko cruises die Flusskreuzfahrt modernisieren. Dafür gibt es auf der nickoVISION erstmals auf einem Flusskreuzfahrtschiff drei Restaurants mit offenen Tischzeiten und ohne feste Platzwahl. Das neue Konzept soll es spontaner machen und mit dem Klischee der „angestaubten Reisevariante“ aufräumen. Björn Haß war für das Schiffsjournal acht Tage an Bord  und besuchte wunderschöne Städte und Landschaften entlang der Donau.

Foto: Björn Haß

Guido Laukamp, Geschäftsführer von nicko cruises, berichtet, wie viel Herzblut in dieses neue Schiff gesteckt wurde: „Wir haben bei der nickoVISION gezielt moderne Elemente eingebracht, um den Ansprüchen moderner Flussreise-Interessenten gerecht zu werden“, sagte er.Die nickoVISION sei ein Meilenstein in der aus 28 Schiffen bestehenden Flotte von nicko cruises und unterscheidet sich deutlich von den bisherigen Schiffen. Das Schiff ist mit einem fließenden Raumkonzept ausgestattet. Verschiedene Bereiche sind offen gestaltet und gehen ineinander über. Durch die vielen Glasfronten wirkt das Schiff sehr hell, offen und lichtdurchflutet. Von fast allen Plätzen kann man die wunderschöne Sicht nach draußen genießen.

Foto: Björn Haß

Aus Sicht von Guido Laukamp ist die Flusskreuzfahrt im Vergleich zur Hochseekreuzfahrt leider noch unterbewertet. Dieses wolle nicko cruises versuchen zu ändern. Im Gegensatz zur See werde auf dem Fluss aber nicht das Schiff die hauptsächliche Destination werden. Die Route bleibt das Highlight der Reise. „Der Vorteil ist, dass es während der gesamten Reise immer etwas zu sehen gibt“, sagt Laukamp.„Die nickoVISION ist bereits bis zum Ende der Hauptsaison sehr gut ausgelastet und auch die Buchungen für 2019 laufen erfolgreich an.“ Im Jahre 2019 begibt sich nicko cruises zusätzlich noch auf neues Terrain. Im nächsten Jahr wird das erste Hochseekreuzfahrtschiff des Reiseveranstalters in Dienst gestellt. Mit der World Explorer bietet nicko cruises damit Expeditionskreuzfahrten an.

Foto: Björn Haß

Die unter der schweizer Flagge fahrende nickoVISION wurde 2018 auf der niederländischen Schiffswerft Vahali fertiggestellt und am 25.06.2018 durch die Taufpatin Barbara Schöneberger in Frankfurt am Main getauft (wir berichteten).

Das moderne Schiff ist auch mit einer Landstromversorgung ausgerüstet. Diese kann aber noch nicht in jedem Hafen genutzt werden, da nicht jede Stadt bereits in der Lage ist diesen auch anzubieten.Auf ihrer Länge von 135 Metern und einer Breite von 11,45 Metern hat das Schiff Platz für 110 Kabinen für insgesamt 220 Passagiere. Die Besatzung besteht aus 54 immer gut gelaunten Frauen und Männern unterschiedlicher Nationen, die sich liebevoll um die Gäste kümmern.

Foto: Björn Haß

Stilvolle Kabinen an Bord der nickoVISION

Die modern gestalteten Kabinen an Bord der nickoVISION sind 14 qm² groß und verfügen über reichlich Annehmlichkeiten. Alle Kabinen auf Deck 2 und 3 sind mit einem französischem Balkon ausgestattet. Außerdem wurden viele Steckdosen installiert, die einem von jedem Platz aus mit Strom versorgen. Es sind reichlich Ablagefächer und Verstauungsmöglichkeiten vorhanden. Im Schrank befindet sich zusätzlich noch ein Safe. Die barrierefrei eingerichtete Kabine verfügt außerdem über ein sehr schönes Beleuchtungskonzept. So sind unterhalb der Schränke sowie auch in den Schränken LED-Leisten angebracht, die ein schönes Ambiente erzeugen. Natürlich befindet sich auch ein Flachbildschirm in der Kabine über den neben dem TV-Programm auch bordeigene Kanäle und die Bugcam übertragen werden.

Foto: Björn Haß

Drei Restaurants an Bord

Auf der nickoVISION gibt es insgesamt drei Restaurants. Dazu zählen das Hauptrestaurant „VISION“, „Mario’s Grill“ im Heck des Schiffes mit einem Außenbereich sowie das Spezialitätenrestauant „Manhattan“. In Mario’s Grill werden die Gerichte frisch auf dem Rost in der offenen Küche zubereitet.

Foto: Björn Haß

Neu auf der nickoVISION sind die offenen Tischzeiten. In den drei Restaurants wurden die festen Essenszeiten und die vorgegebenen Plätze abgeschafft. Jeder Passagier kann sich nun einen Platz zu den Öffnungszeiten des jeweiligen Restaurants suchen. Mit diesem Konzept wurden lange Warteschlangen vor einem Restaurant erfolgreich verhindert. Die Gäste verteilen sich wunderbar und es herrscht auch zu den Essenszeiten eine entspannte Atmosphäre für Gast und Crew an Bord der nickoVISION.

Foto: Björn Haß

In den Restaurants werden verschiedene mehrgängige Menüs angeboten, aus denen der Gast frei wählen kann. Lediglich im Hauptrestaurant VISION wechselt die Menüauswahl täglich. Im „Manhattan“ ändert sich die Speisekarte einmal während der Reise. Grund dafür sei, dass jeder Gast einmal die Möglichkeit haben soll die Speisen im Spezialitätenrestaurant zu genießen. In Mario’s Grill kann man sich einen Burger, eine Pizza oder ein Steak bestellen. Hier bleibt das Angebot während der Reise gleich.

Foto: Björn Haß

Mittags ist es außerdem noch möglich ein „Light-Lunch“ im Panorama-Salon einzunehmen, falls der Appetit einmal nicht so groß sein sollte.

Foto: Björn Haß

Alle Speisen während der gesamten Reise waren vorzüglich. Der Geschmack war erstklassig und auch die Anrichtung der verschiedenen Gerichte war hervorragend. Die Speisen in allen drei Restaurants sind im Reisepreis enthalten. Zusätzlich können für die Dauer der Reise Getränkepakete gebucht werden, in denen dann Wein, Bier und alle offenen alkoholfreien Getränke enthalten sind.

Foto: Björn Haß

Vision Bar mit Panoramablick

Die „VISIONbar“ befindet sich im vorderen Bereich des Schiffes und auch von dort bietet sich durch die großen Glasflächen ein wunderschöner Blick. Die Getränke können in der stilvoll eingerichteten Bar oder auf der umlaufenden Veranda genossen werden.

Foto: Björn Haß

Sonnendeck – Ein Ort zu Wohlfühlen

Das Sonnendeck der „nickoVISION“ bietet ausreichend Platz für alle Gäste. Auf dem obersten Deck befinden sich viele schattige Plätze unter Sonnensegeln. Wer möchte kann sich mit einem Liegestuhl einen sonnigen Platz suchen oder auch in einer der Hängematten entspannen.

Von hier kann man die sich immer wieder verändernde, tolle Landschaft an sich vorbei ziehen lassen und den Ausblick genießen. Das wunderschöne Ufer der Donau zieht langsam an einem vorbei und es bieten sich einem immer wieder einzigartige Lichtstimmungen zum genießen.

Foto: Björn Haß

Aber auch am Abend lässt sich das Sonnendeck hervorragend nutzen. Bei den sommerlichen Temperaturen haben wir uns von dort die beeindruckende Mondfinsternis und den Vorbeiflug der Raumstation ISS angesehen, die während unserer Reise stattfand.

Foto: Björn Haß

Kreuzfahrtleiter Rüdiger Hoffmann erzählte uns, dass man auch schon mal im Donaudelta die gesamte Beleuchtung des Oberdecks abschaltete um sich dann bei völliger Dunkelheit die Milchstraße und den Sternenhimmel anzusehen. „Das war ein ganz beeindruckendes Erlebnis“, sagte Rüdiger Hoffmann.

Im hinteren Bereich des Sonnendecks gibt es sogar einen Pool und einen Golfplatz.

Foto: Björn Haß

Wellness- und  Sportbereich

Selbst an einen Wellnessbereich wurde beim Bau der nickoVISION gedacht. Dieser besteht aus einer finnischen Sauna und einem Dampfbad. Im Fitnessbreich kann man seinem Körper mit verschiedenen Kardiogeräten und Kurzhanteln etwas Gutes tun.

Das Bordprogramm

Die auf der Strecke liegenden Highlights werden vom Kreuzfahrtleiter über die Lautsprecheranlage angekündigt und erklärt. Die Route ist auch so geplant, dass man die Sehenswürdigkeiten während der Hin- und Rückfahrt mindestens einmal bei Tageslicht passiert. Am Abend spielt der Bordmusiker im Panorama-Salon. Aber auch der Kreuzfahrtleiter Rüdiger Hoffmann greift zur Gitarre und spielt Country-Lieder. Ansonsten bleibt viel Zeit sich zu entspannen und die Entschleunigung zu genießen.

Foto: Björn Haß

Ausflüge

Die Liegeplätze der nickoVISION waren während unserer Reise absolut zentral. In Wien konnte man schnell eine U-Bahn-Station erreichen, um innerhalb weniger Minuten in das Zentrum zu fahren. Auch in Budapest konnte man fußläufig zur Markthalle und in die Fußgängerzone gelangen. Auch ein Spaziergang zum Parlament lässt sich in kurzer Zeit durchführen. Es besteht also problemlos die Möglichkeit die Destinationen auf eigene Faust zu erkunden. Da die nickoVISION in Wien und Budapest über Nacht liegt, bieten sich traumhafte Blicke auf die erleuchteten Städte.

Foto: Björn Haß

Die angebotenen Ausflüge sind auf die Gäste an Bord zugeschnitten. Man kann viele Sehenswürdigkeiten im Rahmen von Stadtrundfahrten oder Stadtrundgängen erkunden. In Zukunft werden auch Ausflüge mit E-Bikes angeboten werden. Seitens nicko cruises macht man sich viele Gedanken zu verschiedenen neuen Ausflügen, um auch ein jüngeres Publikum anzusprechen. Neue Ausflugsvarianten werden immer wieder von nicko Cruises ausprobiert. Die Resonanz sei aber von Reise zu Reise unterschiedlich. „Was auf der letzten Reise gut angekommen ist, kann auf der nächsten Reise schon wieder ein Ladenhüter sein und es wird der klassische Ausflug gewünscht“, sagte Kreuzfahrtleiter Rüdiger Hoffmann.

Foto: Björn Haß

Traumhafte Städte und eine einzigartige Landschaft

Die achttägige Reise über die Donau startet in Passau und führte uns zunächst stromabwärts. Die Donau fließt 357 km durch Österreich. Zunächst bildet sie die Grenze zwischen Deutschland und Oberösterreich. Am nächsten Tag legten wir morgens in der historischen Altstadt von Ybbs an. Dieser Ort wird aktuell noch nicht von so vielen Flusskreuzfahrern angefahren. Dort kann man sich die malerische Stadt ansehen. Zu Fuß erreicht man die Altstadt innerhalb weniger Gehminuten. Von Ybbs ist es auch nur eine kurze Busfahrt zu einer der bedeutendsten Wallfahrtskirchen. Die auf dem Bergrücken liegende Basilika Maria Taferl ist von weithin sichtbar und bietet einen grandiosen Fernblick.

Foto: Björn Haß

Nach dem Ablegen bietet sich gleich der nächste Höhepunkt. Die Fahrt geht durch die Wachau. Die Wachau ist ein wunderschöner Donauabschnitt in dem es durch ein enges Tal mit steilen Hängen flussabwärts geht. Die Wachau ist seit dem Jahre 2000 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Foto: Björn Haß

Abends erreichen wir dann schon die Stadt Wien. Dort liegen wir über Nacht und man kann diese wunderschöne Stadt im Dunkeln erkunden. Wien bei Nacht ist einfach traumhaft! Die repräsentativen Gebäude wirken mit ihrer Beleuchtung in der Nacht noch beeindruckender als am Tage.

Foto: Björn Haß

Am nächsten Tag geht es erneut in die Stadt, da es noch viel zu erleben gibt. In Wien zum Pflichtprogramm gehört natürlich auch eine Sacher-Torte und ein Kaffee im gleichnamigen Hotel. Aber auch der Stephansdom, die Hofburg und das Schloss Schönbrunn mit seinem schönen Park gehören zu den vielen Sehenswürdigkeiten, die man nur schwerlich in 2 Tagen alle sehen kann. Aber den Anspruch alles einer Stadt zu sehen, kann man auf einer Flusskreuzfahrt kaum verwirklichen. Ein Aufenthalt über Nacht bietet hingegen sehr viele Möglichkeiten, das Leben der jeweiligen Stadt kennenzulernen.

Foto: Björn Haß

Weiter bringt uns das Schiff nach Ungarn. Das morgendliche Einlaufen führt bereits an der gesamten Skyline der Metropole vorbei und zählt mit zu den Höhepunkten der Reise. Es geht unter vielen Brücken hindurch vorbei am riesigen Parlament, der Fischerbastei und der Matthiaskirche bis zu unserem Liegeplatz in der Nähe der Markthalle direkt unterhalb der Freiheitsbrücke. Von dort lassen sich die Sehenswürdigkeiten problemlos zu Fuß erreichen. Die Markthalle und die Fußgängerzone befinden sich nur wenige Minuten vom Schiff entfernt. Auch ein Spaziergang zum Parlament ist ohne große Anstrengung möglich. Über die vielen Brücken gelangt man schnell an das andere Ufer der Donau. In Budapest liegt die nickoVISION ebenfalls über Nacht und vom Liegeplatz bietet die beleuchtete Stadt ein spektakuläres Panorama. Bis spät in die Nacht sind die Bauwerke beleuchtet.

Foto: Björn Haß

Budapest ist der Wendepunkt der Reise. Gegen Mittag des folgenden Tages geht es bei strahlendem Sonnenschein wieder flussaufwärts in Richtung Passau. Unser Kapitän Viktor Oliynyk manövriert die nickoVISION von seinem Steuerhaus aus sicher durch viele Schleusen und die an vielen Stellen sehr flache Donau.

Foto: Björn Haß

Weitere Destinationen der Reise sind die slowakische Hauptstadt Bratislava und die in der Wachau liegende barocke Klosteranlage „Stift Melk“. Nach 8 ereignisreichen Tagen an Bord geht die Reise zu Ende.

Foto: Björn Haß

Fazit

Die nickoVISION ist ein rundum modernes Schiff. Der hell eingerichtete Neubau trifft den Geschmack der Gäste, die sich allesamt positiv über das Schiff äußerten. Der Flusskreuzfahrtmarkt ist zur Zeit im Umbruch und man möchte ihn noch attraktiver machen. Dazu trägt auch die nickoVISION ihren Teil bei und man darf gespannt sein welche Ideen nicko cruises in Zukunft noch umsetzen wird.

Denn das Potenzial ist groß: Eine Flusskreuzfahrt wirkt tatsächlich entspannend und entschleunigend. Mit den Aktivitäten in den verschiedenen Städten, den beeindruckenden Sehenswürdigkeiten und der ruhigen Zeit auf dem Fluss bietet eine solche Kreuzfahrt eine wunderschöne Möglichkeit dem stressigen Alltag zu entfliehen und zugleich die Annehmlichkeiten an Bord zu genießen.