Die AIDAperla bricht erstmals seit ihrer Indienststellung zu verschiedenen norwegischen Häfen und wunderschönen Fjorden auf. Zu den Destinationen gehören bekannte Städte wie Bergen, Ålesund und Stavanger. Ganz neu dabei war das Örtchen Nordfjordeid in dem AIDAperla als erstes Kreuzfahrtschiff anlegen sollte.
HAMBURG. Die Kreuzfahrt zu den norwegischen Fjorden sollte am Samstag in Hamburg starten. Der Beginn der Reise verzögerte sich allerdings geringfügig. Tags zuvor befand sich die AIDAperla auf ihrer Metropolentour in Rotterdam und legte dort am Freitag noch einen außerplanmäßigen Halt für eine technische Inspektion ein. Dazu verlegte das Schiff in den Caland-Kanal bei Rozenburg. Das Kreuzfahrtschiff wurde einer mehrere Stunden andauernden Unterwasserinspektion unterzogen. Nach Abschluss der Untersuchung, bei der keine Mängel festgestellt wurden, konnte die AIDAperla ihre Fahrt nach Hamburg fortsetzen. Die Ankunft in Hamburg verzögerte sich dadurch allerdings um mehrere Stunden und der geplante Zeitplan des Check-In war hinfällig. Über die verspätete Ankunft der AIDAperla wurde man seitens AIDA Cruises umgehend auf verschiedenen Wegen informiert. Da wir mit dem Auto angereist sind waren die zeitlichen Änderungen kein großes Problem. Den Wagen parkten wird direkt am Cruise Terminal in Steinwerder und befanden uns somit direkt am Schiff.
Durch die verzögerte Ankunft war der vorher von AIDA zeitlich gestaffelte Check-In-Plan nun hinfällig und gefühlt wollten jetzt alle Passagiere gleichzeitig einchecken. Es bildete sich eine riesige Schlange vor dem Terminal und der Check-In war mit einer langen Wartezeit verbunden. Bei den hochsommerlichen Temperaturen die an diesem Tag in Hamburg herrschten war das für viele Personen sehr anstrengend. Seitens AIDA wurden daher ältere Gäste und Familien mit kleinen Kindern auf die „Überholspur“ des Check-In umgeleitet. So konnten einige sehr zügig an Bord kommen und der Hamburger Hitze entkommen. Der italienische Kapitän Paolo Benini bedankte sich anschließend für die Geduld der Gäste beim Check-In.
Mit einem Augenzwinkern sagte er: „Ich möchte mir nicht vorstellen was passiert wäre, wenn dieser Fall in einem italienischen Hafen mit meinen Landsleuten eingetreten wäre.“
Am Abend war es dann soweit, die AIDAperla legte ab und fuhr bei untergehender Sonne durch den Hamburger Hafen. Vorbei an den Containerbrücken und riesigen Containerschiffen ging es auf die Elbe in Richtung Nordsee. Eine wunderschöne Reise stand uns bevor.
Am ersten Tag auf See herrschte zunächst dichter Nebel. Aus diesem Grund begleitete uns der ständige Einsatz des Nebelhorns durch den Tag. Ein guter Zeitpunkt um die überdachte Erlebniswelt Four Elements zu testen. Bei gutem Wetter lässt sich die Mittelsektion des UV-Licht-durchlässigen Foliendachs öffnen. Bei kühleren Außentemperaturen bleibt das Dach geschlossen und es herrschen Innen immer sommerliche Grade. Das Four Elements bietet Spaß und Action für kleine und große Gäste. In der sich über mehrere Decks erstreckende Wasserrutsche AIDA Racer geht es rasant zu. Auch ein Wettrutschen gegen einen Gegner ist möglich. Entspannend hingegen ist der Lazy River, in dem man sich auf einem Reifen durch einen Fluss treiben lassen kann. Weiter gibt es verschiedene Becken mit Strömungen und Whirlpools. Für Kinder stehen Schwimmhilfen in verschiedenen Größen zur Verfügung damit auch Nichtschwimmer das Four Elements nutzen können. Wasserschlachten mit verschiedenen eingebauten Spritzpistolen und kleinere Rutschen lassen es nicht langweilig werden. Das Familienrestaurant FUEGO mit der begehrtesten Maschine an Bord, der Softeismaschine, befindet sich ebenfalls im Activity-Bereich von AIDAperla.
Am Nachmittag verzog sich dann der dichte Nebel und die Sonne kam hervor. Nun konnte man den Tag auf See noch auf einem der Außendecks oder dem Balkon genießen. Von Basstölpeln begleitet ging es weiter nach Norden zu unserem nächsten Ziel: Bergen.
In Bergen erwartete uns freundliches Wetter. Für mich zählt das Einlaufen in die Häfen immer mit zu den schönsten Momenten einer Kreuzfahrt. Früh morgens an Deck ist man fast alleine. Die morgendliche Stimmung und das lautlos dahingleitende Schiff zusammen mit einem Kaffee an der Reling sind einfach wunderbar. Auch an diesem Morgen hatte sich das frühe Aufstehen wieder gelohnt. Das Wasser war spiegelglatt und die noch tief am Himmel stehende Sonne bildete gemeinsam mit einigen Wolken ein wunderschönes Panorama. Einen ganz anderen Blickwinkel hat man auf der AIDAperla aus der Spray Bar. Vorne über dem Bug befindet sich ein Aussichtspunkt. Weiter vorne im Schiff kann man nicht stehen. Wenn man sich über die Reling lehnt kann man sehen wie sich der Kussmund der Perla durch das Wasser schneidet.
Da wir schon öfter in Bergen waren haben wir uns lediglich für eine Fahrt mit der Fløibahn auf den 320 m über dem Meer liegenden Fløyen entschieden. Er zählt mit zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Norwegens. Die Fahrt mit der Fløibahn beginnt mitten im Zentrum und ist auch vom Schiff aus gut zu Fuß erreichbar. Da wir nicht das einzige Kreuzfahrtschiff im Hafen von Bergen waren, war der Andrang relativ groß und man musste ein wenig Wartezeit mitbringen. Das ganze ist aber sehr gut organisiert und das Personal sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Die Fahrt auf den Fløyen dauert wenige Minuten. Vom Berg hat man eine groβartige Aussicht über die Stadt und einen herrlichen Blick auf die Hafeneinfahrt und die Fjorde. Der Fløyen ist umgeben von sehr schöner Natur und bietet viele Möglichkeiten zum Wandern. Es besteht auch die Möglichkeit die Fahrt mit der Fløibahn zu umgehen und direkt auf den Fløyen zu wandern. Auf dem Berg gibt es ein Restaurant, ein Café und einen sehr schön gestalteten Spielplatz für Kinder.
Die Route der AIDAperla führte uns weiter in Richtung Norden. Ziel war das kleine Örtchen Nordfjordeid. Dieser Ort war mir bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannt. Es war ja nun so, dass die AIDAperla überhaupt erstmalig seit ihrer Indienststellung Norwegen besuchte. In Nordfjordeid war es das erste Mal, dass dort überhaupt ein Kreuzfahrtschiff anlegte. Von daher war es für die Schiffsführung wie auch für die Bewohner von Nordfjordeid sehr aufregend.
Dass das Einlaufen der AIDAperla für Nordfjordeid etwas besonderes war, machte sich bereits beim Einlaufen bemerkbar. Selten wurde man in einem kleinen Hafen so früh am Morgen von den Bewohnern so herzlich begrüßt. Auf der Mole und am Hafen standen bereits winkende und Fahnen schwingende Menschen, kleine Boote umrundeten unermüdlich das Kreuzfahrtschiff. Es folgten Begrüßungen mit Hörnern und Salutschüsse aus Kanonen.
Nordfjordeid liegt am nordöstlichen Teil des Nordfjords und hat ca. 6000 Einwohner. Auch an diesem Morgen genoss ich die Aussicht vom Bug des Schiffes.
Anders als in den größeren Häfen war mir hier lange Zeit nicht klar wo die AIDAperla anlegen sollte. Einen Kreuzfahrtterminal habe ich nicht erwartet aber eine Pier war ebenfalls nicht zu erkennen. Schließlich lag die AIDAperla mit ihrem Bug unmittelbar vor der Stadt. Die Leinen des Schiffes wurden von Festmacherbooten an verschiedenen Tonnen befestigt und das Schiff lag fest. Fehlte nur noch die Pier. Dazu hatten sich die Nordfjorder was Tolles einfallen lassen. Von Land aus wurde dann eine schwimmende mobile Pier, der sogenannte „Seawalk“, ausgefahren und an das Schiff geführt. Dieser aus mehreren Elementen bestehende „Seawalk“ wurde quasi auseinandergefaltet und mit dem Schiff verbunden. Nun war der Weg nach Nordfjordeid für die Passagiere frei und auch die Bewohner Nordfjordeids schickten eine Abordnung auf die AIDAperla.
Auch wir begaben uns in den malerischen Ort in dem alles problemlos fußläufig zu erreichen ist. Automatisch landet man nach kurzem Fußweg in der kleinen Fußgängerzone mit verschiedenen Geschäften und Cafés die zum Verweilen einladen. An den weißen Holzhäusern der Gassen wehen norwegische Flaggen, vor den Häusern stehen Schilder auf denen die Gäste der AIDAperla begrüßt werden.
Fast von der ganzen Stadt aus kann man die im Jahre 1849 erbaute Kirche mit ihrem achteckigen Turm sehen.
Bekannt ist Nordfjordeid auch durch den Fund des größten Wikingerschiffes. Das Schiff wurde 1874 auf der Myklebust-Farm ausgegraben. Nun wurde es originalgetreu nachgebaut und ist die meiste Zeit im Viking-Centre Sagastad ausgestellt. Das Wikingerschiff ist aber auch seetüchtig und in der Lage durch den Fjord zu fahren.
Am Abend war der schöne Tag in Nordfjordeid zu Ende. Es hieß: „Alle Mann an Bord“ und die AIDAperla wurde für das Auslaufen vorbereitet. Auch hier wurden wir von den Bewohnern von Nordfjordeid verabschiedet und begleitet. Viele von Ihnen begleiteten die AIDAperla mit ihren Booten bei der Fahrt durch den Fjord in den Sonnenuntergang.
Mit Ålesund erreichten wird den nördlichsten Hafen unserer Reise. Das Schiff liegt auch hier wieder zentral in der Stadt und man kann die Innenstadt ohne Probleme zu Fuß erreichen. Leider hatte uns das Glück mit dem bislang sehr guten Wetter verlassen. Der erste Spaziergang durch Ålesund mit den berühmten farbenfrohen Fassaden fand im Regen statt.
Nach dem Mittag war es trocken und unser Ziel war der Aufstieg auf den Stadtberg von Ålesund, den Aksla, mit den verschiedenen Aussichtspunkten. Vom Stadtpark aus führen insgesamt 418 Stufen auf den 189 m hohen Berg. Der Weg mit den steilen Treppen sieht von unten beschwerlicher aus als er tatsächlich ist. In einer guten viertel Stunde ist man auf dem Aksla angelangt. Unterwegs gibt es immer wieder Sitzgelegenheiten zum Pausieren. Falls der Aufstieg zu anstrengend ist, gibt auch die Möglichkeit mit Bussen auf den Aksla zu fahren, auch AIDA-Biking-Touren auf den Aksla wurden angeboten.
Die Aussicht vom Aksla auf Ålesund, die umliegenden Inseln und die Fjordlandschaft ist atemberaubend. Die Lichtverhältnisse änderten sich ständig und man hätte den Ausblick auf diese grandiose Landschaft stundenlang genießen können. Am Abend ging es zurück an Bord und wir verließen Ålesund in Richtung Süden.
Am nächsten Morgen lief die AIDAperla in Stavanger ein. Wir lagen direkt vor dem historischen Stadtkern mit seinen malerischen weißen Holzhäusern und den Kopfsteinpflastergassen. Leider regnete es in Stavanger den gesamten Tag. Nach einem kurzen Spaziergang durch „Gamle Stavanger“ mit den kleinen Geschäften zog es uns durchnässt zurück auf das Schiff. Bei schönerem Wetter sicherlich ein hübscher Hafen. Bei diesem Wetter fehlte uns die Motivation und die entsprechende Regenkleidung um länger die Stadt zu erkunden. Zum Glück handelt es sich bei der AIDAperla um ein Ganzjahresschiff und es bieten sich an Bord genug überdachte Flächen um einen Regentag problemlos zu überbrücken.
Die Reise neigt sich nun langsam dem Ende. Am letzten Seetag begleitete uns nochmal die Sonne und man konnte nochmal den Tag auf See und an Bord genießen. Erst wenn es langsam dunkel wird kommt das Beleuchtungskonzept der AIDAperla richtig zur Geltung.
Die AIDAperla bietet auf ihren 300 m Länge und 37,60 m Breite Platz für 3300 Gäste und ist baugleich mit ihrer Schwester AIDAprima. Wer bereits ein Schiff der AIDA-Flotte kennt, fühlt sich auf der AIDAperla sofort zu Hause. Das Schiffskonzept mit dem Theatrium und die Inneneinrichtung wird seit der AIDAdiva genutzt und wurde hier auch nur geringfügig verändert bzw. dem größeren Schiff angepasst.
AIDAperla bietet viele interessante Hotspots. So hat man vom Skywalk aus eine atemberaubende Aussicht am Schiff entlang und einen freien Blick durch den Glasboden nach unten auf das Meer.
Von der Spray Bar kann man ganz vorne im Schiff die Perspektive genießen und sich wie Leonardo di Caprio oder Kate Winslet fühlen. Auch die Infinity-Pools sind was besonderes und laden zu einem Bad mit Aussicht ein.
An Bord gibt es eine Vielzahl von Angeboten für eine aktive, entspannende und unterhaltsame Zeit an Bord. In der einen Woche ist es unmöglich sämtliche Bereiche zu nutzen. Da wir diesmal mit Kindern unterwegs waren interessierte uns hauptsächlich der Aktiv- und Erlebnisbereich. Jeder Gast kann sich den eigenen perfekten Tag gestalten. Nach seinen Wünschen und Träumen, nach seinen Interessen und Bedürfnissen, nach Lust und Laune.
Die geräumigen Kabinen bieten problemlos Platz für die gesamte Familie. In unserer Kabinenkategorie waren das WC und die Dusche getrennt untergebracht, was die morgendliche Routine erheblich erleichterte.
Das Erlebnis „Kreuzfahrtschiff“ war für unsere Kinder an sich schon sehr aufregend. Mit den unzähligen Möglichkeiten die das Four Elements oder der Kids Club anbietet kommt keine Langeweile auf.
Das Fuego Buffet-Restaurant in unmittelbarer Nähe zum Sport-und Activity-Bereich auf Deck 14 ist besonders familienfreundlich und bietet eine breite Vielfalt für Genießer jeden Alters. Extra für Kinder gibt es ein Buffet mit niedriger Buffethöhe und viele Gerichte wie Pizza, Pasta, Burger, Wraps und natürlich Softeis. Das Fuego verfügt zusätzlich über eine Babystation in der Babynahrung angeboten und zubereitet werden kann.
Auch die anderen Restaurants sind hervorragend auf Familien mit Kindern vorbereitet. Es stehen überall in verschiedenen Höhen eingestellte Hochstühle und Sitzerhöhungen bereit. Das Personal ist sehr freundlich, insbesondere zu Kindern. Immer wieder sieht man AIDA-Mitarbeiter die Kinder mit einem „High-Five“ begrüßen oder ihnen ein kleines Tier aus einer Serviette falten.
Die AIDAperla wurde 2018 daher auch zu Recht mit dem Kreuzfahrt Guide Award für Familienfreundlichkeit ausgezeichnet. In der Begründung der Jury hieß es:
„AIDA bietet nicht nur günstige Familien- und Kinderflugpreise an, die das Budget von Familien schonen, sondern berücksichtigt auch beim Kabinenkonzept mehrköpfige Familien. Und die Maskottchen Alwine, Itzi, Dodo und Achwasachwas sind mittlerweile selbst Stars an Bord, nicht nur auf AIDAperla, sondern auch auf AIDAprima, dem baugleichen Schwesterschiff.“
Wir können nach unserer Reise bestätigen, dass es sich bei der AIDAperla um die perfekte Destination für einen Urlaub mit Kindern handelt. Es war ein entspannter Urlaub bei dem alle viel erlebt haben, jeder auf seine Kosten kam und alle rundum zufrieden waren. Dazu haben neben den wunderschönen Städten und dem Schiff vor allem die freundlichen und hilfsbereiten Mitarbieter von AIDAperla beigetragen.