Meyer Werft: Baustart der neuen AIDA-Schiffsgeneration – erstes Kreuzfahrtschiff mit LNG-Antrieb

Auf der Meyer Werft wurde heute der erste Stahlschnitt und damit der Baubeginn für das erste Schiff der Helios-Klasse für AIDA Cruises gefeiert. Der Neubau wird das erste Kreuzfahrtschiff sein, welches zu 100 Prozent mit umweltfreundlichen LNG-Antrieb betrieben wird. Erstes Fahrtgebiet des Schiffes sind im Winter 2018 die Kanaren.

Foto: Tobias Bruns

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PAPENBURG. Es ist der interessanteste Neubau der nächsten Jahre, das erste Kreuzfahrtschiff mit purem LNG-Antrieb, eine neue Schiffsgeneration des Marktführers. „Ein Reise in die Zukunft der Kreuzfahrt“ nennt AIDA das heutige Event auf der Meyer Werft bescheiden. Ein Jahrzehnt nach der Fertigstellung des ersten in Papenburg gebauten AIDA-Schiffes beginnt nun ein neues Kapitel der Zusammenarbeit. Unter Anwesenheit zahlreicher geladener Gäste, darunter Presse, Vertrieb und Fans, betätigten Bernard Meyer, Tim Meyer sowie Felix Eichhhorn (AIDA-Präsident) per Knopfdruck den Startschuss für das Schiff mit der Baunummer S.696.

„Wir sind sehr stolz darauf, zusammen mit AIDA Cruises diesen Quantensprung in Sachen Umweltschutz voran zu treiben. Die erfolgreiche Entwicklung der neuen anspruchsvollen Schiffsklasse für AIDA Cruises zeigt, was guter Teamgeist, die konsequente Verfolgung eines gemeinsamen Zieles und engagierte Menschen hervorbringen können“ so Tim Meyer.

Foto: AIDA Cruises

Foto: AIDA Cruises

Der erste Neubau einer neuen Schiffsgeneration

Besonderes Highlight des Neubaus ist das „Green Cruising“-Konzept: Er wird als erstes Kreuzfahrtschiff zu 100 Prozent mit LNG betrieben werden. Mit dem Einsatz des Flüssigerdgases auch auf See übernimmt AIDA die Vorreiterrolle der Branche in Sachen Umweltschutz. LNG ist der emissionsärmste Brennstoff, der derzeit verfügbar ist und reduziert den Ausstoß von Rußpartikeln und Schwefeloxiden deutlich.

Mit gigantischen 183.900 BRZ wird die Größe der Schiffe deutlich ansteigen. Damit wäre es das größte in Papenburg gebaute, das größte deutsche Kreuzfahrtschiff sowie die zweitgrößte Kreuzfahrtschiff-Klasse der Welt. Mit 2.500 Kabinen, also 5.000 Passagieren bei Zweifachbelegung, verdoppelt sich die Kapazität im Vergleich zur Sphinx-Klasse. An Bord erwartet die Passagiere ein Mix aus bewährten Angeboten der anderen Schiffe und auch neuen Konzepten. 15 Restaurants und 23 Bars bieten den Gästen ein großes Maß an Vielfalt.

Das erste Fahrtgebiet des Neubaus werden die Kanaren sein. Ab Dezember 2018 bricht das Kreuzfahrtschiff zu siebentägigen Reisen ab/bis Gran Canaria nach Madeira, Teneriffa, Fuerteventura und Lanzarote auf. Ab heute ist es bereits möglich, sich für diese Kreuzfahrten bei AIDA vormerken zu lassen.

Weitere Details zum Neubau werden erst in den nächsten Monaten bekannt gegeben.

Foto: Tobias Bruns

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Aus Stahl entsteht eine schwimmende Kleinstadt

Mit dem Brennstart beginnt nach der Planung nun traditionell die etwa eineinhalb jährige Bauphase. Aus den Stahlteilen entstehen Paneele, die nun zu etwa 70 großen Blöcken zusammengesetzt werden. Später findet im Baudock die Kiellegung statt und zwei große Schwimmblöcke entstehen. Bis Herbst 2018 wird daraus der komplette Neubau gefertigt und eine weitere schwimmende Kleinstadt sticht in See. Nach dem Ausdocken und der Emsüberführung ergänzt der Neubau schließlich die AIDA-Kussmundflotte als 13. Mitglied. Im Frühjahr 2021 folgt ein weiteres, baugleiches Schiff.

Foto: Tobias Bruns

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Neue Ausstellung im Besucherzentrum

Parallel wurde heute die neue AIDA-Ausstellung im Besucherzentrum der Meyer Werft eingeweiht. In der „AIDA Lounge“ erhalten die Gäste einen Einblick in die Vielfalt der AIDA-Welt sowie die aktuellsten Informationen zum Baufortschritt sowie einen Blick ins Baudock. Das Besucherzentrum wurde erst im Jahr 2014 umfangreich renoviert und bietet den Besuchern einen tollen Einblick in die Welt der Ozeanriesen (wir berichteten).

Fortsetzung einer langjährigen Zusammenarbeit

Im März 2007 erblickte mit der „AIDAdiva“, das erste in Papenburg gebaute Schiff des Marktführers, beim Ausdocken das Licht der Welt und setzte den Anfang für eine langjährige Zusammenarbeit. Die bekannte und beliebte Sphinx-Klasse setzte fortan Maßstäbe in der deutschen Kreuzfahrt. Bis ins Jahr 2013 baute die Meyer Werft ganze sieben Schiffe dieser Baureihe und schrieb damit eine Erfolgsgeschichte. Dann jedoch beauftragte die Rostocker Reederei die wohl günstigere „Mitsubishi Heavy Industries“ aus Nagasaki in Japan mit zwei Neubauten – die „AIDAprima“ wurde 2016 abgeliefert, die „AIDAperla“ folgt dieses Jahr. Die „Prima“ begeisterte die Kreuzfahrtexperten, doch gab es beim Bau Schwierigkeiten und beide Schiffe wurden erheblich verspätet ausgeliefert. 425 Millionen Euro Konventionalstrafe mussten die Japaner zahlen. So kommt es, dass AIDA nach dem unerfreulichen Intermezzo nun wiederum nach Papenburg zurückkehrt: Am 15. Juni 2015 gab man die Vergabe des Neubauprogrammes bekannt. Neben den AIDA-Bauten, entstehen auch für Costa Kreuzfahrten zwei baugleiche Schiffe bei Meyer Turku in Finnland.

https://www.schiffsjournal.de/aida-cruises-angebote/