Die M/S Africa Mercy, das größte private Hospitalschiff der Welt, legte am vergangenen Samstag in der Republik Madagaskar an. Hiermit beginnt der erste Besuch der Hilfsorganisation Mercy Ships seit 1996 in diesem Land. Seine Exzellenz, Präsident Hery Rajaonarimampianina und Gemahlin, Voahangy Rajaonarimampianina, sowie Premierminister Roger Kolo und Gemahlin, Zakia Katoun, hießen persönlich die Mannschaft willkommen.
Während des achtmonatigen Aufenthalts in der Hafenstadt Tamatave, plant die Hilfsorganisation, um die 1.700 Operationen an Erwachsenen und Kindern an Bord durchzuführen. In der eigens für den Einsatz renovierten Zahnklinik, die an Land untergebracht ist, sollen weitere 8.000 Patienten behandelt werden. Einen Teil der Fort- und Weiterbildungsprogramme für einheimisches medizinisches Fachpersonal werden Seminare zum Thema ganzheitliche Pflege bilden.
“Sie bringen den Madagassen Hoffnung, was weit mehr ist, als nur die medizinische Hilfe, die sie anbieten,” erklärt Hery Rajaonarimampianina, “es ist das Ziel dieses Präsidenten, die Umstände im Land zu verändern – in einem Land, das seit Jahren unter Armut leidet. Unser erklärtes Regierungsziel ist es, Zukunftsperspektive in unser Land zu bringen – und das ist schließlich der gleiche Auftrag den auch Mercy Ships verfolgt.”
“Wir möchten diesen Augenblick nutzen, um unseren Dank all jenen gegenüber auszudrücken, die zu der Vorbereitung dieses Einsatzes beigetragen haben,” sagt Premierminister Kolo. “Wir haben das Privileg und empfinden es als Ehre, Mercy Ships im Hafen von Tamatave liegen zu haben, um mit uns im ganzen Land zusammenzuarbeiten.”
Das Schiff und seine Mannschaft wurden in feierlicher Atmosphäre mit einheimischer Musik und Tänzen begrüßt. Für das Staatsoberhaupt und die Ehrengäste gab es eine kurze Führung durch das Schiff. Danach folgten Ansprachen des Präsidenten, des Premierministers und des leitenden Direktors der Africa Mercy, Roland Decorvet. Den Abschluss bildete eine Vorführung des “Dihy Gasy”, eines traditionellen Tanzes, der das tägliche Leben und die madagassische Kultur widerspiegelt.
“Unser Dank gilt an dieser Stelle besonders dem Premierminister und der Regierung für Ihre unbürokratischen Unterstützung bei unserer Planung für die Ankunft des Schiffes,” sagt Roland Decorvet, “im Übrigen sei an dieser Stelle noch einmal betont, dass jede Operation an Bord sowie die anschließende Behandlung durch Mercy Ships für die Patienten völlig kostenlos sind.”
Die Ankunft des Hospitalschiffs fiel mit den Feierlichkeiten Madagaskars zum “Jahr des Ehrenamtes” zusammen. Der festliche Empfang am Hafen leitete in eine größere Veranstaltung über, die im nahegelegenen Rathaus stattfand. Dabei wurden ehrenamtliche Mitarbeiter aus dem ganzen Land gemeinsam mit der Mannschaft der Africa Mercy für ihre Verdienste geehrt. Die Crew – mehr als 400 erfahrene ehrenamtliche Mitarbeiter aus über 35 Nationen – wird nicht nur medizinische Behandlungen für die madagassische Bevölkerung (22 Millionen) anbieten, sondern auch Fort- und Weiterbildungsprogramme für medizinischen Fachkräfte vor Ort.
Am Montag, dem 3. November, wird das sogenannte Untersuchungszentrum in Tamatave eröffnet, welches bis Ende November betrieben werden wird. Dort werden Patienten voruntersucht, und dort wird entschieden, ob die Mercy-Ships-Ärzte einen Patienten werden behandeln können. In allen sechs fachchirurgischen Bereichen, für deren Behandlung das Hospitalschiff ausgerüstet ist (Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, wiederherstellende plastische Chirurgie, allgemeine Chirurgie, orthopädische Chirurgie, Frauenheilkunde und Augenchirurgie), wird dann untersucht werden. Weitere Untersuchungstage in der Hauptstadt Antananarivo, sowie in den Hochgebirgsregionen von Toliara und Mahajanga, folgen dann im Januar und Februar 2015.