Die MSC Grandiosa wurde heute offiziell an MSC Cruises übergeben. Im Rahmen dessen feierte die Reederei auch den Stahlschnitt und die Namensgebung des ersten mit LNG angetriebenen MSC World Class Schiffes – der MSC Europa. Sie soll mit der weltweit ersten LNG-betriebenen Brennstoffzelle ausgestattet werden.
Chantiers de l’Atlantique, eine der weltweit führenden Werften für den Bau von Kreuzfahrtschiffen, übergab MSC Cruises heute die MSC Grandiosa. Die feierliche Zeremonie für das neueste Flaggschiff von MSC Cruises fand in Anwesenheit von Gianluigi Aponte, Chairman der MSC Group, statt. Zuvor gab es mit dem Stahlschnitt des ersten Schiffes der World Class einen weiteren wichtigen Meilenstein auf der Werft. Pierfrancesco Vago, Executive Chairman von MSC Cruises, verkündete dabei auch den Namen des Schiffes: MSC Europa. Die MSC Europa wird das erste von fünf mit LNG (Flüssigerdgas) angetriebenen Schiffen sein und ist zudem das erste LNG-Schiff überhaupt, das in Frankreich gebaut wird. Die beiden heutigen Ereignisse unterstreichen das langfristige Bestreben und Engagement von MSC Cruises für den Umweltschutz –sowohl auf See wie auch an Land.
Pierfrancesco Vago, Executive Chairman von MSC Cruises, sagte: „Seit seiner Gründung hat sich MSC Cruises dem Schutz der Umwelt verschrieben und Wege gefunden, die Auswirkungen auf die Umwelt durch fortschrittliche Technologien und innovative Maßnahmen über die gesamte Flotte hinweg kontinuierlich zu verbessern. Bei jedem neuen Schiff setzen wir die Messlatte, was den ökologischen Fußabdruck betrifft, höher. Unser langfristiges Ziel ist es, die Schiffe emissionsfrei zu betreiben. Die MSC Grandiosa bringt uns dabei einen wichtigen Schritt voran. Heute gehen wir mit dem Stahlschnitt unseres ersten von fünf LNG-Schiffen noch einen Schritt weiter, denn durch den Einsatz alternativer Kraftstoffe und Spitzentechnologien können wir unsere Standards erneut anheben. Unsere Reise in Sachen Umweltschutz, sowohl auf See als auch in jedem Hafen, in dem wir anlegen, hört hier aber nicht auf. Mit jedem neuen Schiff übertreffen wir das bisher Erreichte in Sachen Umweltschutz aufs Neue. Wir investieren gezielt in die Forschung mit dem Schwerpunkt auf die Entwicklung fortschrittlicher und zukunftsweisender Lösungen und Technologien – von alternativen Kraftstoffen, Landstrom und Batterien bis hin zu Brennstoffzellen. All das geschieht während wir unsere bestehende Flotte, eine der modernsten überhaupt, mit den bestmöglichen Technologien modernisieren und nachrüsten, um unsere Umweltbilanz über alle Schiffe hinweg zu verbessern.“
Laurent Castaing, General Manager, Chantiers de l’Atlantique, ergänzt: „Die Übergabe der MSC Grandiosa und der Stahlschnitt des ersten Schiffes der World Class sind zwei wichtige Meilensteine in unserer langjährigen Partnerschaft. Wir sind glücklich und mit Stolz erfüllt, dass wir unseren Kunden modernste Lösungen anbieten können, die die Auswirkungen der Schiffe auf die Umwelt deutlich reduzieren. MSC Cruises profitiert damit auch von den Ergebnissen unserer Forschungen und Entwicklungen im Bereich der energiesparenden Maßnahmen und umweltfreundlicher Technologien, die wir seitüber zehn Jahren zusammenführen.“
Ankündigung einer neuen Brennstoffzelltechnologie für die MSC Europa
Im Rahmen des Stahlschnittes der MSC Europa präsentierten MSC Cruises und Chantiers de l’Atlantique heute ein bahnbrechendes F&E-Projekt namens PACBOAT, das sich auf die Integration eines neuen Brennstoffzell-Demonstrators an Bord der LNG-betriebenen Schiffe von MSC Cruises konzentriert. Dieser Demonstrator wird mit LNG Strom und Wärme erzeugen. Das Projekt wurde mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung durch die beteiligten Partner besiegelt.
Die Integration einer SOFC-Technologie (Festoxidbrennstoffzelle) an Bord eines Kreuzfahrtschiffes ist eine Weltneuheit. Die Technologie arbeitet bei sehr hohen Temperaturen (ca. 750° C) und ist für schiffsähnliche Hochleistungsanwendungen effizienter als die wasserstoffbasierten Polymerelektrolytbrennstoffzellen (PEMFC)-Lösungen, die beispielsweise im Automobilsektor eingesetzt werden. Die SOFC-Technologie bietet einen sehr guten elektrischen Wirkungsgrad von bis zu 60 Prozent. Da die erzeugte Wärme an Bord selbst genutzt werden kann, kann ihr Gesamtwirkungsgrad (Wärme und Strom) deutlich höher sein, was zu einer direkten Reduzierung des Energieverbrauchs und damit auch zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen führt.
Die SOFC-Lösung, die mit LNG betrieben wird, würde somit die Treibhausgasemissionen um etwa 30 Prozent im Vergleich zu einem herkömmlichen LNG-Motor reduzieren, ohne Emissionen von Stickoxiden, Schwefeloxiden oder Feinstaub. Darüber hinaus bietet sie den Vorteil, dass sie mit vielen Kraftstoffen (LNG/Methan, Methanol, Ammoniak, Wasserstoff usw.) und damit mit ihren zukünftigen kohlenstoffarmen Versionen kompatibel ist.
Pierfrancesco Vago fügte hinzu: „Wir freuen uns, dieses hochinnovative Projekt unterstützen zu können, da es unser Engagement unterstreicht, zur Entwicklung fortschrittlicher Umwelttechnologien der nächsten Generation und zum Nutzen der gesamten Branche beizutragen. Dies ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zu emissionsfreien Operationen auf See und an Land.”
Die Umwelttechnologien der MSC Grandiosa
Die MSC Grandiosa ist in punkto Umweltschutz das fortschrittlichste Schiff von MSC Cruises und ist ein Symbol für das langjährige Engagement des Unternehmens zum Schutz der Meere und Gemeinden, in denen MSC arbeitet. Das Schiff ist mit modernsten Technologien ausgestattet, um immer sauberere Luftemissionen und damit auch eine verbesserte Umweltverträglichkeit insgesamt gewährleisten zu können, sowohl auf See als auch an Land.
Neben einem hybriden Abgasreinigungssystem (EGCS), das auch geschlossen betrieben werden kann und die Schwefelemissionen des Schiffes um 97 Prozent reduziert, wird die MSC Grandiosa auch das erste Schiff von MSC Cruises sein, das über einen SCR-Katalysator (Selective Catalytic Reduction) verfügt. Das SCR-System hilft, die Stickoxide um 80 Prozent zu reduzieren. Alle weiteren im Bau befindlichen MSC Kreuzfahrtschiffe werden ebenfalls mit SCR-Katalysatoren ausgestattet sein, darunter die MSC Virtuosa, das Schwesterschiff der MSC Grandiosa, die im Oktober 2020 in Dienst gestellt wird und auch die MSC Seashore, die derzeit auf einer anderen Werft gebaut wird. Durch das aktive Emissionskontrollsystem werden Stickoxide aus dem laufenden Motor durch einen Edelmetall-Katalysator zur Verdichtung geleitet und in harmlosen Stickstoff und Wasser umgewandelt.
In Bezug auf alternative Kraftstoffe investiert MSC Cruises fünf Milliarden Euro in den Bau von insgesamt fünf LNG-Schiffen. Im Vergleich zu herkömmlichem Marinediesel reduziert LNG die Schwefeloxide um mehr als 99 Prozent und die Stickoxide um bis zu 85 Prozent. Feinstaubaustoß wird nahezu komplett vermieden und der Ausstoß von Treibhausgasen wird um weitere 20 Prozent reduziert.
Mit einer Bruttoraumzahl von 205.700 wird die MSC Europa im Mai 2022 in Dienst gestellt werden und das erste von vier Schiffen der futuristischen World Class sein, die auf der französischen Werft gebaut werden. Die weiteren Schiffe sind für 2024, 2025 und 2027 geplant. Auch ein Schiff der Meraviglia-Plus- Klasse, das 2023 in Dienst gestellt wird, wird mit LNG angetrieben sein.