Nach ihrem erfolgreichen Auslandseinsatz am Horn von Afrika wird die Fregatte “Lübeck” am Freitag, den 27. Februar 2015 um 10 Uhr in ihren Heimathafen Wilhelmshaven zurückkehren. Unter dem Kommando von Fregattenkapitän Peter Christian Semrau (42) beteiligten sich die Männer und Frauen der “Lübeck” seit Ende September 2014 an der EU-geführten Operation “Atalanta”.
“Dieser Einsatz war für die Fregatte “Lübeck” erfolgreich. Wir haben weiter dazu beigetragen, die Sicherheitslage vor der somalischen Küste zu stabilisieren. So gab es seit fast zwei Jahren keinen erfolgreichen Angriff mehr durch Piraten”, sagte Fregattenkapitän Semrau. “Dies zeigt, wie wichtig unser Auftrag hier vor Ort ist und verdeutlicht, dass die intensive Zusammenarbeit sowie alle getroffenen Maßnahmen, im Verbund mit allen beteiligten Nationen, Wirkung zeigen”, fügt er resümierend hinzu.
Mit Blick auf seine Besatzung fügte er hinzu: “Sie sind den an Sie gestellten Anforderungen zu jeder Zeit mehr als gerecht geworden und haben den Auftrag vorbildlich erfüllt. Sie sind ein Team, auf das ich äußerst stolz bin und über das sich jeder Kommandant glücklich schätzen kann.”
Nach mehr als 150 Tagen Einsatz und 33.400 zurückgelegten Seemeilen, was etwa eineinhalb Erdumrundungen entspricht, wird die Besatzung der Fregatte “Lübeck” nach ihrer Rückkehr in den Urlaub gehen.
Hintergrundinformationen
Die von der Europäischen Union (EU) geführte Operation “Atalanta” hat das Ziel die Transporte des Welternährungsprogrammes (WFP) zu schützen und die Piraterie am Horn von Afrika einzudämmen. Seit Beginn der EU-Operation im Dezember 2008 wurde kein Schiff des WFP durch Piraten angegriffen. Dadurch erreichten bisher mehr als 800.000 Tonnen Nahrungsmittel und Hilfsgüter ihr Ziel. Somit konnten viele Leben der notleidenden Bevölkerung in Somalia gerettet werden. Die Tätigkeiten der Piraten sind mit Beginn der Operation signifikant zurückgegangen und seit über einem Jahr ist kein Handelsschiff in die Hände der Piraten gefallen.
Das Einsatzgebiet der Operation “Atalanta” umfasst den See- und Luftraum im Golf von Aden sowie einen Teil des Indischen Ozeans und des Arabischen Meeres. Es hat die zwanzigfache Größe Deutschlands.
Der Hauptauftrag ist der Schutz der Schiffe des Welternährungsprogrammes und der Mission der Afrikanischen Union in Somalia. Die Verhinderung von Akten der Piraterie sowie das Aufgreifen, Festhalten und Überstellen von der Piraterie verdächtigen Personen ist ein weiterer Kernpunkt des Einsatzes. Zusätzlich werden die Fischereiaktivitäten vor der Küste Somalias überwacht.
Im Einklang mit den Bestimmungen des Völkerrechts hat der Bundestag erstmals am 19. Dezember 2008 einer deutschen Beteiligung an der EU-Operation “Atalanta” zugestimmt. Letztmalig wurde das Mandat am 22. Mai 2014 um ein weiteres Jahr bis zum 31. Mai 2015 verlängert. Deutschland kann sich am Horn von Afrika mit bis zu 1.200 Soldatinnen und Soldaten am Kampf gegen die Piraterie beteiligen.
Seit Beginn der EU-Operation ist die Deutsche Marine mit mindestens einer Fregatte oder einem Einsatzgruppenversorger im Operationsgebiet vertreten. Unterstützt werden die Besatzungen während ihres Einsatzes von einem Rechtsberater, Feldjäger, Übersetzer und einer erweiterten Facharztgruppe. Darüber hinaus gehören auch Bordhubschrauber, ein Aufklärungsflugzeug und ein Boardingteam zur Überprüfung von kleineren Schiffen zum deutschen Einsatzkontingent.