Marine: Einsatzgruppenversorger “Bonn” am 24. Mai 2014 zurück in Wilhelmshaven

Einsatzgruppenversorger “Bonn” kehrt nach Wilhelmshaven zurück

Am Samstag, den 24. Mai 2014, wird der Einsatzgruppenversorger (EGV) “Bonn” um 10 Uhr nach Wilhelmshaven zurückkehren. Unter dem Kommando von Fregattenkapitän Björn Laue (46) hatten die rund 140 Männer und Frauen der “Bonn” im Januar dieses Jahres ihren Heimathafen verlassen, um Anlagen und Systeme des neuen EGV unter verschiedenen klimatischen Bedingungen zu überprüfen. Die erfolgreiche Nachweisfahrt führte Schiff und Besatzung in die unterschiedlichsten Häfen von Island über Kanada, den USA, in die Karibik bis vor die Westküste Afrikas. Insgesamt wird der EGV “Bonn” circa 23.500 Seemeilen, das entspricht rund einer Erdumrundung, zurückgelegt haben.

“Neben einer großartigen Reise, die Schiff und Besatzung einmal um den Nordatlantischen Ozean geführt hat, konnten umfangreiche Erkenntnisse für die zukünftige Nutzung gewonnen werden. Neben den klimatischen Extremen, vom Polarmeer bis in die Tropen, forderte der langanhaltende, einsatzähnliche Betrieb des Schiffes sowohl der Technik als auch den Menschen alles ab. Ich bin begeistert von der Leistungsfähigkeit der Besatzung und des Schiffes.”, resümiert Fregattenkapitän Laue die zurückliegenden fünf Monate.

Foto: Marine

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Hintergrundinformationen

Die Einsatzgruppenversorger (kurz: EGV) sind die größten Schiffe der Deutschen Marine und weltweit einsetzbar. Die EGV´s unterstützen Einsatzgruppen der Marine, die sich aufgabenorientiert aus unterschiedlichen Schiffen und Booten zusammensetzen können. Vorrangig geht es um die Versorgung mit Betriebsstoffen, Verbrauchsgütern, Proviant, Sanitätsmaterial und Munition. Somit kann die Seeausdauer dieser Verbände von 21 auf 45 Tage erhöht werden. Weiterhin können die EGV als Führungsplattform für streitkräftegemeinsame Operationen genutzt werden. Die sanitätsdienstliche Unterstützung erfolgt durch das auf einem zweistöckigen Containersystem basierende Marineeinsatzrettungszentrum (MERZ). Im Verbund mit dem Schifflazarett des EGV können so über 40 Patienten behandelt werden. Darüber hinaus können auf dem EGV bis zu zwei Bordhubschrauber stationiert werden. Der Transport, Betrieb und Umschlag von Containern, die Unterbringung von Unterstützungspersonal sowie das Bereitstellen von Betreuungseinrichtungen sind ebenso möglich. Die Vielseitigkeit dieser Schiffe wurde unter anderem auch in der EU-Mission” Atalanta” zur Bekämpfung der Piraterie am Horn von Afrika unter Beweis gestellt. So hat 2012 der Einsatzgruppenversorger “Berlin” zum ersten Mal in der Geschichte der Deutschen Marine anstelle einer Fregatte die deutschen Einsatzverpflichtungen wahrgenommen. Vor dem Hintergrund des technologischen Wandels und basierend auf den Erfahrungen mit den ersten beiden Schiffen der sogenannten “Berlin”-Klasse wurden unter anderem die Führungsfähigkeit und die Antriebsleistung wesentlich verbessert.

Technische Daten Einsatzgruppenversorger “Bonn”

Gesamtlänge: 173,70 Meter

Breite: 24,00 Meter

Tiefgang: 7,90 Meter

Einsatzverdrängungsgewicht: ca. 20.900 Tonnen

Besatzungsstärke: max. 267 Mann

Antriebsleistung: 2 x 7.200 KW

Elektrische Anlagen: 4 x 920 kW + 1x Notstrom 920 kW

Geschwindigkeit: 20 Knoten

Reichweite: 4000 Seemeilen bei 18 Knoten

Containerstellplätze: 78 ISO 20 Fuß (inkl. MERZ)

Zuladung: 9160m³ Schiffsdiesel 610m³ Flugkraftstoff

Frachtumschlag: 2 Bordkräne je 22t Hebelast 2 Seeversorgungsstationen