“LNG – saubere Energie für die maritime Wirtschaft” Parlamentarischer Abend von VDMA, VDR und VSM
Volle Kraft voraus für und mit LNG: Maritime Industrie setzt auf umweltfreundlichen Schiffsantrieb
Reeder, Werften und Zulieferer setzen immer stärker auf umweltfreundliche Schiffsantriebe. Ein wichtiger Bestandteil für den grünen Kurs der Branche ist LNG (“Liquified Natural Gas”). Das bekräftigten am Mittwoch der Verband Deutscher Reeder (VDR), der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) und der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA Fachverband Motoren und Systeme) auf einem gemeinsamen Parlamentarischen Abend in Berlin. Rund 160 Gäste aus Wirtschaft und Politik waren dabei.
Um LNG als Alternative zum Schweröl zu etablieren, fordern die Verbände international einheitliche Rechtsvorschriften durch verbindliche Schiffssicherheitsstandards, die Verbesserung von Finanzierungsbedingungen für innovative Pilotprojekte von Reedereien und Werften sowie den Aufbau einer ausreichenden LNG-Versorgungsinfrastruktur.
“Zentrale Voraussetzung für die Schiffsbetreiber ist, dass Einbau und Nutzung der LNG-Technologie durch wirksame Förderprogramme für die Schifffahrt unterstützt werden”, erklärte Michael Behrendt, VDR-Präsident und Vorstandsvorsitzender der Reederei Hapag-Lloyd. Europäische Staaten wie Finnland oder Frankreich unterstützen Pilotprojekte bereits durch Ko-Finanzierungen. In Deutschland fehle ein entsprechendes Programm bislang, so Behrendt.
Bernard Meyer, Geschäftsführer der Meyer Werft aus Papenburg, bekräftigte aus Werftsicht die Notwendigkeit, technische und wirtschaftliche Risiken von Pilotprojekten abzusichern und so die hohen Investitionshürden zu überwinden: “Förderprogramme und marktwirtschaftliche Anreizsysteme für die Umsetzung hoher Umweltstandards sind geeignete Instrumente für die Marktetablierung innovativer Antriebs- und Energieversorgungssysteme.”
Seitens der Zulieferindustrie stehen die rechtlichen Rahmenbedingungen im Vordergrund. “Die Hersteller gehen mit ihrer Forschung und Entwicklung in enorme Vorleistung”, so Dr. Haidinger, Vorstandsmitglied der Rolls-Royce Power Systems AG und Repräsentant der im VDMA organisierten Motorenhersteller. “Unsere Industrie ist daher auf einen zuverlässigen, internationalen Rechtsrahmen angewiesen. Nur dann ist es möglich, High tech made in Germany erfolgreich global zu vermarkten”, fügt er hinzu.
Harald Fassmer, Vorsitzer des VSM, resümierte, dass die maritime Industrie hinter den Aussagen des Koalitionsvertrages zu alternativen Antrieben und Kraftstoffen stehe. Es bestehe ein breiter Konsens, dass technologischer Vorsprung für grünere Schiffe Arbeitsplätze in Reedereien, bei Schiffbauzulieferern und auf Werften sichern kann.
Die drei einladenden Verbände vertreten den größten Teil der maritimen Wirtschaft mit mehr als 200.000 Beschäftigten am Standort Deutschland. In vielen Bereichen nehmen die Mitgliedsfirmen international eine Spitzenstellung ein.