Im Jahr 2016 wurden insgesamt 83.737.270 Tonnen Ladung durch den Nord-Ostsee-Kanal transportiert. Das sind 7,6 Prozent weniger als im Vorjahr. 2015 waren es 90.629.828 Tonnen. Insgesamt nutzten 29.284 Schiffe den Nord-Ostsee-Kanal. Die Bruttoraumzahl lag bei 128.481.009. Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt:
„Unsere Erwartungen an die diesjährigen Verkehrszahlen haben sich trotz der verlässlich funktionierenden Infrastruktur am Nord-Ostsee-Kanal nicht erfüllt. Mit den Reparaturen der großen Kanalschleusen haben wir die Voraussetzungen für die Schifffahrt geschaffen.“
Es waren internationale Faktoren, die im Jahr 2016 den Rückgang der Tonnage und der Anzahl der Schiffe im Kanal beeinflusst haben: Der weltweit rückgängige Güterumschlag, niedrige Bunkerölpreise, rückläufige Chinaverkehre und das Russlandembargo.
„Sobald sich diese internationalen Rahmenbedingungen verbessern, werden auch die Verkehrszahlen im Nord-Ostsee-Kanal wieder positiver ausfallen“, so Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte.
Der Schiffsverkehr von und zu den russischen Häfen hat sich weiter reduziert. Waren 2014 noch 3.524 Schiffe von und zu russischen Häfen unterwegs, sind es 2016 nur noch 2.497 Schiffe gewesen.
Während im Durchgangsverkehr 2016 20.933 Schiffe im Kanal verkehrten (9 Prozent weniger als im Vorjahr), stieg die Ladungsmenge im Teilstreckenverkehr trotz einer geringeren Anzahl der Schiffe (8.351) um 0,3 Prozent an, was die Bedeutung der regionalen Kanalhäfen erneut deutlich macht.
Jörg Heinrich, Leiter der Unterabteilung Seeschifffahrt in der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „In den vergangenen Jahren stieg die durchschnittliche Schiffsgröße im Nord-Ostsee-Kanal kontinuierlich an. Der weltweite Trend hin zu größeren Schiffen spiegelt sich also auch im Nord-Ostsee-Kanal wider. Die durchschnittlich pro Schiff transportierte Ladungsmenge ist nach wie vor hoch. Sie entspricht den Ladungsmengen aus dem Boomjahr 2012 und damit der fast fünffachen Ladungsmenge, die 1949 durchschnittlich pro Schiff durch den Kanal transportiert wurde.“
Trotz weiter steigender Kosten für Betrieb und Unterhaltung des Nord-Ostsee-Kanals sind die dem Bund zufließenden Befahrungsabgaben auch im Jahr 2016 preisstabil geblieben. Damit leistet der Bund einen maßgeblichen Beitrag zur Förderung der Kanalverkehre und damit zur Stabilisierung der Wettbewerbssituation des Nord-Ostsee-Kanals.