Neben Standardcontainern nehmen Hapag-Lloyd-Schiffe oft auch Ladung an Bord, die nicht in Container passt. Dazu gehören Schiffe und Yachten, die Huckepack an Bord der Containerriesen mitreisen.
Mehrere Millionen Container transportiert die Hapag-Lloyd-Flotte jährlich über die Weltmeere. Daneben nehmen die Schiffe aber auch Sonderladung an Bord, die nicht in standardisierte Stahlboxen passt. Zu den spektakulärsten Objekten gehören andere Schiffe und Yachten, die Huckepack an Bord der Containerriesen mitreisen. Deren ungewöhnliche Maße und ihr oft hoher Wert erfordern besonderes Geschick beim Laden und äußerste Sorgfalt beim Laschen.
Präzise Planung war die wichtigste Voraussetzung für die Verladung des Forschungsschiffs „Resolution Brest“ im vergangenen Herbst im Hafen von Tacoma an der amerikanischen Westküste. Um das 25-Meter-Schiff mit Zielhafen Antwerpen an Bord der „Dallas Express“ zu hieven, musste das Hapag-Lloyd-Team zunächst einen großen Schwimmkran auftreiben. Dieser zirkelte das ozeanographische Explorationsschiff präzise in die dafür vorgesehene Lücke an Deck.
Seine große Erfahrung im Handling ausgefallener Transportgüter kam dem Special Cargo Team von Hapag-Lloyd auch bei der Verschiffung der 20 Tonnen schweren Motoryacht „Galeon 560“ nach Taiwan zugute. Das 18 Meter lange, 4,7 Meter breite und 5,3 Meter hohe Boot reiste zunächst mit einem Feederschiff aus dem polnischen Gdynia nach Hamburg. Dort wurde es unter Regie des Hamburger Teams auf ein Containerschiff für die Reise nach Asien umgeladen.
Die „Alfa Romeo“ zählt zu den schnellsten und berühmtesten hochseetauglichen Rennyachten, die je gebaut wurden. Bei günstigem Wind lässt dieser Sieger vieler klassischer Ozeanregatten jedes Containerschiff mühelos in seinem Kielwasser zurück. Dennoch entschied sich der Eigner des bis zu 35 Knoten schnellen Racers für die Reise vom italienischen Genua nach Los Angeles an der US-Westküste für den zuverlässigen und sicheren Transport per Containerschiff. Spezialisten von Hapag-Lloyd hoben die 30 Meter lange und 28 Tonnen schwere Yacht mithilfe eines eigenen Krans aus dem Wasser und platzierten sie sicher an Bord.
Eine besonders filigrane Ladung stellte der italienische America’s Cupper „Luna Rossa“ dar, den Hapag-Lloyd nach dem Ende des 34. America’s Cup von Oakland/Kalifornien ins heimische Italien zurückbrachte. Der 22 Meter lange und 14 Meter breite Kohlefaserrumpf des AC72-Katamarans wiegt zwar weniger als sechs Tonnen, ist dafür aber besonders sperrig und windanfällig. Ein Kran hob die kostbare Konstruktion auch in diesem Fall direkt aus dem Wasser und setzte sie unmittelbar vor der Brücke der von Hapag-Lloyd eingecharterten „Seaspan Ningbo“ sicher ab. Zur Ladung gehörte auch der 40 Meter lange Flügel, der auf diesem revolutionären Boot anstelle eines klassischen Segels für den Vortrieb sorgt und die „Luna Rossa“ auf die dreifache Windgeschwindigkeit beschleunigen kann. Für den Seetransport wurde der Flügel in zwei Teile zerlegt und sicher gelascht.