Eisbrecher sind vor allem für den Hochwasserschutz Hamburgs von Bedeutung, denn sie verhindern, dass sich Eisblockaden bilden, die Wasser und Eis aufstauen und so den Druck des Eises auf die Deiche erhöhen. Zum anderen kann dadurch der Fähr- und Hafenschifffahrtsverkehr sichergestellt werden. Die Hamburg Port Authority (HPA) verfügt über sechs Schlepper, die unter anderem auch als Eisbrecher eingesetzt werden. Nun hat die HPA mit „Christian Nehls“ und „Johann Reinke“ im Rahmen ihrer Flottenerneuerung zwei neue Eisbrecher erhalten.
Nahmen die beiden Eisbrecher für die Hamburg Port Authority in Empfang (v.l.): Frank Horch, Senator der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, Jürgen Freudenberg, Geschäftsführer Hitzler Werft, und Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA
Die neuen Fahrzeuge, die in der Hitzler Werft in Lauenburg gebaut wurden, sind Ersatzbauten für die Schlepper und Eisbrecher „Christian Nehls“ und „Hafenbau 2“. Beim Bau der neuen Eisbrecher wurde die bestehende Rumpfform übernommen, die sich in der Vergangenheit in den speziellen Eisverhältnissen im Hamburger Hafen bestens bewährt hat. Um sicherzugehen, dass die neuen Eisbrecher allen Anforderungen standhalten, wurden zunächst Modelle angefertigt und in der Hamburgischen Schiffbauversuchsanstalt getestet.
„Die Erreichbarkeit des Hamburger Hafens und seiner Terminals muss stets sichergestellt sein. Die Eisbrecher leisten bei Frost wertvolle Arbeit nicht nur für den Hafen, sondern auch für den Hochwasserschutz“, sagt Wirtschaftssenator Frank Horch.
„Ich freue mich, heute die beiden ersten von insgesamt vier neuen Eisbrechern im Hamburger Hafen begrüßen zu können. Auch bei diesen neuen Fahrzeugen haben wir Wert darauf gelegt, dass sie nicht nur technologisch, sondern auch in Sachen Umweltschutz auf dem neuesten Stand sind. So sind die beiden Eisbrecher nicht nur u.a. mit emissionsarmen Antriebsanlagen und Rußpartikelfilter ausgestattet, sondern auch mit energieschonender LED-Technologie“, sagt Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA.
„Beide Schlepper sind mit leistungsstarken Antriebsanlagen ausgerüstet und somit besonders für den Eisbrechdienst geeignet. In der übrigen Zeit werden die Schiffe als Hafenschlepper für Schlepp- und Verholarbeiten und für allgemeine Transportarbeiten eingesetzt“, sagt Stephan Albrecht, Leiter des Fahrzeug- und Gerätebetriebs bei der HPA.
Die Schiffstaufen werden Anfang 2016 stattfinden. Zwei weitere Schiffe, die Schlepper „Hugo Lentz“ und „Johannes Dalmann“, befinden sich derzeit im Bau.
Über die neuen Eisbrecher:
Länge über alles: 18,00 m
Breite über alles: 6,20 m
Tiefgang max.: 2,20 m
Eisbrecherleistung min.: 0,35m Eis bei v = 2,0 Knoten
- Emissionsarme Antriebsanlagen (Unterschreitung der gesetzlich geforderten Abgaswerte um 30 %)
- Erfüllung der neuesten gültigen Abgasvorschriften
- Rußpartikelfilter für die Hilfsdiesel
- Installation eines Landanschlusses zur Stromversorgung im Liegebetrieb
- Komplette Erfassung aller Abwässer und Entsorgung an Land
- Wassergeschmierte Wellenanlage
- Verwendung einer Klimaanlage mit umweltfreundlichem Kältemittel
- Nutzung der Motorabwärme für den Heizkreislauf
- Verwendung von energieschonender LED-Technologie