Die Nautische Terminal Koordination (NTK) kümmert sich seit Oktober 2014 um die zentrale betriebliche Abstimmung der Großschiffsanläufe. Sie ist ein Alleinstellungsmerkmal des Hamburger Hafens. Nach einem erfolgreichen ersten Betriebsjahr arbeiten die Mitarbeiter der NTK ab sofort im Drei-Schichtbetrieb. Diese Ausweitung des Angebots ermöglicht es den Kunden der NTK, auf deren Dienstleistung 24 Stunden am Tag zurückzugreifen. Das steigert den Nutzen der NTK für die Kunden und den Hamburger Hafen weiter.
Die NTK wurde im Oktober 2014 von der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und EUROGATE gegründet. Sie unterstützt Hafenbetriebe, Reedereien und Behörden bei der reibungslosen Abfertigung der immer weiter steigenden Zahl von Anläufen sehr großer Schiffe im Hamburger Hafen. Darunter fallen nicht nur Containerschiffe, sondern auch Kreuzfahrt- und Massengutschiffe. Die Aufnahme des Rund-um-die-Uhr-Betriebs bringt den Kunden der NTK große Vorteile, weil sie damit zu allen Tages- und Nachtzeiten einen Ansprechpartner haben. Das ist von besonderer Bedeutung, weil auch die Containerterminals und andere Verladestellen 24 Stunden am Tag arbeiten.
Mit Blick auf die Revierfahrt sehr großer Schiffe beobachten die Mitarbeiter der NTK während des gesamten Schiffszulaufs in Nordeuropa und der Abfertigung im Hamburger Hafen die Wechselwirkungen, die mit der Ankunft oder Abfahrt anderer Schiffe entstehen. Sie erkennen mögliche Konfliktsituationen sehr früh und können die Auswirkungen auf das Gesamtsystem Hafen reduzieren. Zu den Aufgaben der NTK zählen die terminalübergreifende Koordination der Vorplanung, Zulaufsteuerung und Abgangsplanung von Großschiffen im Hamburger Hafen in enger Zusammenarbeit mit der Nautischen Zentrale Hamburg.
Die ersten Kunden der NTK waren die vier Hamburger Containerterminals und Hansaport, kurz nach der Gründung kam Unikai als Kunde hinzu. Zuletzt gewann die NTK die Werft Blohm + Voss als weiteren Partner. Die NTK verfügt als einzige Beteiligte über eine operative Gesamtübersicht über die Großschiffsabfertigung. Das ermöglicht ihr, für die Terminals jetzt auch eine abgestimmte Kommunikation der Terminalbetriebe mit der Nautischen Zentrale zu übernehmen. Mittlerweile nutzen auch wichtige Reederkunden des Hamburger Hafens das Angebot der NTK. Damit wird ein Großteil des Großschiffsverkehrs des Hamburger Hafens von der NTK koordiniert.
Bisher war die NTK bei der Feeder Logistik Zentrale (FLZ) angesiedelt, die die Koordination von Feeder-Anläufen im Hamburger Hafen übernimmt. Um das umfangreiche Dienstleistungsangebot von FLZ und NTK zu bündeln, wurde am 1. November 2015 das HVCC Hamburg Vessel Coordination Center ins Leben gerufen. Die FLZ und die NTK sind seitdem Abteilungen des HVCC.
Das Angebot des HVCC soll in den kommenden Monaten weiter ausgebaut werden. Momentan laufen dazu Gespräche mit weiteren Verladestellen, Dienstleistern im Hamburger Hafen und verschiedenen Binnenschiffsreedereien. Gleichzeitig wurde eine neue Internet-Präsenz gestartet, die unter www.hvcc-hamburg.de abrufbar ist.
Heinrich Goller, Geschäftsführer des HVCC Hamburg Vessel Coordination Centers, erläutert die Vorteile des 24-Stunden-Betriebs: „Seitdem wir mit unseren Mitarbeitern im Drei-SchichtBetrieb arbeiten, können wir unsere Leistungen in der Koordination von Großschiffsanläufen rund um die Uhr anbieten. Damit sind wir noch viel besser als bisher in der Lage, mögliche EngpassSituationen frühzeitig zu erkennen und unseren Partnern operative Vorschläge zu unterbreiten. Das erhöht die Attraktivität unseres Angebots, weil es die Verlässlichkeit steigert. Die Vielzahl von neuen Partnern, die wir für die Großschiffskoordination der NTK gewonnen haben, zeigt, dass unser Angebot eine Lücke geschlossen hat.“
HHLA-Vorstandsmitglied Dr. Stefan Behn betont die Bedeutung des HVCC Hamburg Vessel Coordination Centers: „Das HVCC mit seinen Abteilungen FLZ und NTK ist ein Alleinstellungsmerkmal des Hamburger Hafens. Seine Arbeit ist unabhängig vom noch ausstehenden Urteil zur Fahrrinnenanpassung notwendig und sinnvoll. Dahinter steht die Überzeugung, dass alle Beteiligten nur gemeinsam die Herausforderungen im Hamburger Hafen meistern können. Sie verzichten zugunsten des Gesamtsystems punktuell auf die Durchsetzung von Einzelinteressen. Auf diese Weise funktioniert das Gesamtsystem Hafen reibungsloser.“
Peter Zielinski, Geschäftsführer der EUROGATE Container Terminal Hamburg GmbH, zeigt sich zufrieden mit der Arbeit des HVCC: „Die Anzahl der Großschiffsanläufe im Hamburger Hafen nimmt stetig zu. In diesem Zusammenhang übernimmt das HVCC für alle Beteiligten eine wichtige Aufgabe. Je mehr Partner die Dienste des HVCC nutzen, desto besser können wir die Groß- schiffsanläufe koordinieren. Für uns als Terminalbetreiber ist besonders attraktiv, dass das HVCC nun auch die gesamte Kommunikation mit der Nautischen Zentrale übernommen hat.“