Fregatte AUGSBURG kehrt nach 161 Tagen wieder zurück in den Heimathafen
Am Freitag, den 30. August 2013, wird die Fregatte AUGSBURG unter den Klängen des Marinemusikkorps Nordsee um 9:30 Uhr in den im Marinestützpunkt Wilhelmshaven zurückkehren. Unter dem Kommando von Fregattenkapitän Bernhard Veitl (45) waren die Frauen und Männer der AUGSBURG am 18. März aus Wilhelmshaven ausgelaufen, um an der EU-geführten Mission “Atalanta” zur Bekämpfung der Piraterie am Horn Afrika teilzunehmen.
In den vergangenen fünfeinhalb Monaten haben Schiff und Besatzung circa 38.000 Seemeilen zurückgelegt, das entspricht rund ein dreiviertel Erdumrundungen. Dabei wurden zahlreiche Schutzaufträge für Versorgungsschiffe des Welternährungsprogramms (WFP) sowie für zivile Handelsschiffe durchgeführt. Unterstützt wurde das Schiff dabei durch die eingeschifften Sea Lynx Bordhubschrauber und von Aufklärungsflugzeugen.
“Der Einsatz ist ein voller Erfolg. Die Piraterie ist auf einem historischen Tiefstand. Dazu haben wir durch unsere ständige Präsenz vor der Küste Somalias und mit den Aufklärungsflügen über den Piratencamps beigetragen”, resümiert Fregattenkapitän Veitl. “Wir freuen uns darauf, beim Einlaufen in Wilhelmshaven unsere Familien, Freunde und Bekannte wiederzusehen und sind stolz darauf, dass wir den Einsatz erfolgreich beenden konnten”, so der Kommandant AUGSBURG im Hinblick auf die bevorstehende Rückkehr am Freitag.
Hintergrundinformationen zur Operation Atalanta
Die von der Europäischen Union (EU) geführte Operation “Atalanta” hat das Ziel die Transporte des Welternährungsprogrammes zu schützen und die Piraterie am Horn von Afrika einzudämmen. Das Einsatzgebiet der Operation “Atalanta” umfasst den See- und Luftraum im Golf von Aden sowie einen Teil des Indischen Ozeans und des Arabischen Meeres. Es hat die zwanzigfache Größe Deutschlands. Der Hauptauftrag ist der Schutz der Schiffe des Welternährungsprogrammes (WFP) und der Mission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM). Die Verhinderung von Akten der Piraterie sowie das Aufgreifen, Festhalten und Überstellen von der Piraterie verdächtigen Personen ist ein weiterer Kernpunkt des Einsatzes. Zusätzlich werden ebenfalls die Fischereiaktivitäten vor der Küste Somalias überwacht. Seit Beginn der EU-Mission “Atalanta” im Dezember 2008 wurde kein Schiff des WFP durch Piraten angegriffen. Dadurch erreichten bisher mehr als 800 000 Tonnen Nahrungsmittel und Hilfsgüter ihr Ziel. Somit konnten viele Leben der notleidenden Bevölkerung in Somalia gerettet werden. Der Erfolg der Mission “Atalanta” geht jedoch darüber hinaus. Die Tätigkeiten der Piraten sind seit Beginn der Mission signifikant zurückgegangen und seit über einem Jahr ist kein Handelsschiff in die Hände der Piraten gefallen. Im Einklang mit den Bestimmungen des Völkerrechts hat der Bundestag erstmals am 19. Dezember 2008 einer deutschen Beteiligung an der EU-Mission “Atalanta” zugestimmt. Letztmalig wurde das Mandat am 16. Mai 2013 um ein weiteres Jahr verlängert. Deutschland kann sich am Horn von Afrika mit bis zu 1400 Soldatinnen und Soldaten am Kampf gegen die Piraterie beteiligen. Seit Beginn der EU-Mission “Atalanta” ist die Deutsche Marine mit mindestens einer Fregatte oder einem Einsatzgruppenversorger im Operationsgebiet vertreten. Unterstützt werden die Besatzungen während ihres Einsatzes von einem Rechtsberater, Feldjäger, Übersetzer und einer erweiterten Facharztgruppe. Darüber hinaus gehören auch Bord-hubschrauber, Aufklärungsflugzeuge und ein Team zum Schutz von Handelsschiffen (Vessel Protection Detachement) zum deutschen Einsatzkontingent.