Die Familie des seit 2005 vermissten Kreuzfahrtpassagiers George Smith setzt zur Klärung des Falles 100.000 $ Belohnung aus
Vor exakt neun Jahren verbrachte der damals 26-jährige George Smith mit seiner Frau einige Tage an Bord der Brilliance of the Seas. Auf der Mittelmeerkreuzfahrt von Barcelona nach Neapel wollte das junge Paar die Flitterwochen genießen. Der Bräutigam kam jedoch nie in Neapel an und verschwand kurz vor den griechischen Inseln spurlos.
Nach zahlreichen US-Medienberichten feierte das Paar ausgiebig die frisch geschlossene Eheschließung. Es wurde getanzt und sehr viel Alkohol konsumiert. Sie lernten weitere Gäste an Bord kennen, unter anderem drei russische Männer, die später unter dringenden Verdacht gerieten, mit dem Verschwinden in Verbindung zu stehen. Im Aufzug soll Smith laut Zeugenaussagen gegenüber den drei Verdächtigen über sein angebliches Vermögen geprahlt haben. Darauf seien diese mit Smith in der Tatnacht auf seine Kabine verschwunden.
Seine Frau Jennifer Hagel bemerkte das Verschwinden zunächst nicht, sie war betrunken und nickte auf einen der Gänge ein. Erst später wurde sie vom freundlichen Bordpersonal zur ihrer Kabine 9062 begleitet. In der verwüsteten mit Kampfspuren geprägten Kabine angekommen, fehlte jede Spur ihres Mannes.
Die einzige Spur war ein Blutfleck auf einer der Rettungsboot-Überdachungen einige Decks tiefer. Ein wohlmögliches Zeichen dafür, dass George Smith vom Balkon gestoßen wurde. Diese Spur wurde jedoch nie genauer untersucht, da das Schiff wie in fast jedem Hafen und branchenüblich von Salzwasserablagerungen befreit bzw. abgespritzt wurde, so auch die Stelle mit dem Blutfleck.
Jennifer Hagel wurde nach dem Vorfall von der Reederei Royal Caribbean International finanziell entschädigt. Die Familie glaubt noch immer fest an einen Mord und hofft nun, mit der Belohnung i. H. v. 100.000 US-Dollar, auf Klärung des vermissten Kreuzfahrtpassagiers George Smith.
Laut CBS ermittelt auch das FBI, dem inzwischen sogar ein Video vorliegen soll, in denen die drei russischen Männer sich kaltschnäuzig über den Tod von Smith ausgetauscht haben. Der hauptverdächtige Gregory Rozenberg fallen Aussagen wie “Wir gaben diesem Kerl eine Flugstunde ohne Fallschirm” schwer zur Last.
Der Fall scheint eindeutig, trotzdem ging das FBI und das US-Justizministerium über Jahre von keinem Verbrechen aus. Ein Aufrollen sowie eine strafrechtliche Verfolgung scheint längst überfällig.