Als erster voll beladener Capesizer hat das MS „NAVIOS POLLUX“ am Sonntag die ausgebaute Niedersachsenbrücke der Rhenus Midgard in Wilhelmshaven erreicht. Das unter panamaischer Flagge fahrende Schiff legte am 16. Oktober am Hafen Puerto Drummond in Kolumbien mit 171.477 Tonnen Kohle ab und erreichte Wilhelmshaven nach 19-tägiger Fahrt. Damit hat das 292 Meter lange und 45 Meter breite Schiff die bisher größte Schiffsladung Kohle in einen deutschen Seehafen transportiert.
„Die Ankunft des Capesizers beweist den Erfolg des Ausbaus unserer Kohleaktivitäten an der Niedersachsenbrücke. Nach Vertiefung der Liegewanne können wir nun als einziger Hafen in Deutschland voll abgeladene Capesize- Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 18,50 Metern und einer Tragfähigkeit von bis zu 250.000 Tonnen Kohle aufnehmen. Damit bieten wir eine wettbewerbsfähige Alternative zu den ARA-Häfen“, betont Matthias Schrell, Geschäftsführer der Rhenus Midgard in Wilhelmshaven.
In den kommenden Tagen wird Rhenus Midgard die in neun Luken transportierte Kohle, die für einen deutschen Energieversorger bestimmt ist, an ihrem Terminal löschen. Zwei Drittel der Ladung wird direkt auf das Lager eines Kraftwerkes in Küstennähe gelöscht, das restliche Drittel lagert Rhenus Midgard zunächst auf ihrem eigenen Kohleterminal. Es wird anschließend über die Schiene bedarfsgerecht zu Abnehmern im Hinterland transportiert. Dabei werden die Ganzzüge mit bis zu 3.400 Tonnen Kohle beladen.
Die erst vor wenigen Wochen in Betrieb genommene, automatische Waggonbeladestation des Hafenlogistikers verfügt über eine hohe Ladeleistung. Bei der technischen Konzeption der Anlage hat Rhenus Midgard großen Wert auf die Beladegenauigkeit gelegt, um die zulässigen Lastgrenzen der Waggons zum Vorteil der Kunden möglichst optimal auszulasten.
„Wilhelmshaven ist sehr gut an das europäische Gleisnetz angebunden, der zweigleisige Ausbau der Strecke zwischen Wilhelmshaven und Oldenburg wird bald abgeschlossen sein. Ab Fahrplanwechsel im Dezember stehen zusätzliche Trassen bereit“, nennt Michael Appelhans, Geschäftsführer der Rhenus Midgard, weitere Vorteile des Standortes.
Die Niedersachsenbrücke wurde in den vergangenen drei Jahren zu einem der größten Kohleterminals Deutschland ausgebaut. Rhenus Midgard installierte unter anderem zwei neue Drehwippkräne, die den bereits vorhandenen Schiffsentlader ergänzen. Nach Fertigstellung eines zweiten Förderbandes von der Pier zum Kohlelager im Frühjahr 2013 wird sich die Löschzeit der Schiffe nochmals deutlich verkürzen.
„Wir verfolgen das Ziel, die Umschlagmenge an unserem Kohleterminal von bisher rund 1,6 Millionen Tonnen stufenweise auf acht bis zehn Millionen Tonnen jährlich zu steigern“, resümiert Michael Appelhans. Ein erster Lagerstreifen mit einer Kapazität von rund 450.000 Tonnen Kohle wurde bereits in Betrieb genommen, ein weiterer folgt zum Jahresende. Nach abgeschlossenem Ausbau könnte es bis zu sieben Lagerstreifen für eine Gesamtkapazität von drei Millionen Tonnen Kohle geben.
Über Rhenus
Die Rhenus-Gruppe ist ein weltweit operierender Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 3,3 Mrd. EUR. Mit mehr als 19.000 Beschäftigten ist Rhenus an über 350 Standorten präsent. Die Geschäftsbereiche Contract Logistics, Freight Logistics, Port Logistics sowie Public Transport stehen für das Management komplexer Supply Chains und für innovative Mehrwertdienste.