Freiwillige bringen Motorboot mit zweiköpfiger Besatzung in Sicherheit
Im Sturmtief „Bennett“ hat sich das neue Seenotrettungsboot GERHARD ELSNER der Station Schilksee am Montagabend, 4. März 2019, in seinem ersten Einsatz bewährt. Zehn Tage nach seiner Stationierung brachte der jüngste Neubau der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ein etwa 17 Meter langes Motorboot mit Totalausfall der Elektrik samt zwei Mann an Bord sicher in den Hafen.
Bei hereinbrechender Dunkelheit meldete sich die Besatzung des Motorbootes bei den Seenotrettern. Auf Überführungsfahrt von Lübeck nach Laboe war die Stromversorgung ausgefallen. Eine der beiden Maschinen ließ sich nicht mehr steuern. Da Plotter und Funkgerät nicht mehr zu bedienen waren, konnte die Besatzung lediglich telefonisch eine ungefähre Positionsangabe machen – mit dem letzten Rest Akkuleistung ihres Handys. Im Sturm hatte sich zudem der Anker gelöst und den Bug erheblich beschädigt. Wassereinbruch drohte.
Der derzeit in Laboe stationierte Seenotrettungskreuzer VORMANN JANTZEN fand das Boot nach kurzer Suche in Höhe von Wendtorf. Mit dem Tochterboot BUTSCHER nahmen die Seenotretter den Havaristen auf den Haken. Zur Einsatzzeit herrschten auf der Kieler Förde südwestliche bis westliche Winde um acht, in Böen zehn Beaufort (bis rund 100 km/h Windgeschwindigkeit).
Der vor Laboe auflandige Sturm machte ein sicheres Einlaufen dort unmöglich. Auch Schilksee auf der gegenüberliegenden Seite der Förde war aufgrund der Größe beider Schiffe keine Option. Deshalb übernahm das in Schilksee stationierte neue 10,1-Meter-Seenotrettungsboot GERHARD ELSNER den Anhang. „Den deutlich längeren und schwereren Havaristen sicher einzuschleppen, war bei diesem Wetter eine Herausforderung, die unser neues Boot tadellos bestanden hat. Es hat sich bestens bewährt“, sagte Vormann Hans-Jürgen Naumann nach dem Einsatz. Das Tochterboot BUTSCHER übernahm beim Einlaufen in Schilksee die Rolle des Heckschleppers.
Die GERHARD ELSNER war am 19. Januar 2019 auf der 50. Messe „boot“ Düsseldorf getauft worden. Nach intensiver Erprobung ist sie seit knapp zwei Wochen in Schilksee stationiert und hat dort die WALTER ROSE abgelöst.