Die schwerste Havarie auf der Elbe in Sachsen seit 1978 hat ein glückliches Ende gefunden.
Das seit letzten Montag quer vor der Dresdner Albertbrücke liegende Motorgüterschiff „Albis“ wurde heute um 12:10 Uhr durch 2 schwere Berge- und Räumfahrzeuge der Technischen Rettungseinheit der Feuerwehr der Tschechischen Republik und dem Heckradschlepper „Beskidy“ von der Brücke weggezogen. Die „Albis“ setzte daraufhin ohne größere Schäden Ihre Fahrt zum Heimathafen in der Tschechischen Republik fort.
Auf Grund der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen waren beim Freischleppen großräumige Sperrungen im Bereich der Albertbrücke und der beiden Elbufer notwendig.
Im Moment wird die Elbe auf Veränderungen der Flusssohle gepeilt. Dazu wird mit dem Peilschiff „Biela“ und dem Flächenpeilschiff „Domfelsen“ eine Verkehrssicherungspeilung durchgeführt. Wenn die Auswertung ergibt, dass sich in der Fahrrinne keine störenden Ablagerungen befinden, wird die internationale Bundeswasserstraße Elbe für den durchgehenden Schiffsverkehr wieder frei gegeben.
Klaus Kautz Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamts Dresden: Zusammenfassend ist zu dieser Havarie fest zu stellen: Die Havarie des Motorgüterschiffes „Albis“ war die schwerste und schwierigste Havarie seit 1978 auf der Elbe in Sachsen. Damals verklappte ein Motorgütergüterschiff vor der Marienbrücke in Dresden und versperrte die Durchfahrtsöffnungen. Damals bestand Gefahr für die Marienbrücke, bei dieser Havarie gab es auf Grund der stabilen Gründungen der Pfeiler der Albertbrücke keine unmittelbare Besorgnis für die Standsicherheit der Brücke.
Die für die Bergung erforderlichen Fahrzeuge, Geräte und Technik konnten auf der Elbe nur aus Tschechien bzw. von Land aus an den Havarieort herangeführt werden. Die 800 Tonnen Salz stellten sich als kompliziertes Ladegut dar.
Das Freischleppen des Motorgüterschiffes war ein Ausnahmeereignis auf der internationalen Wasserstraße Elbe. Die Planung und Organisation der Entladung und des Freischleppens war eine technische und organisatorische Herausforderung und brauchte seine Zeit. Es galt bei allen Beteiligten – Sicherheit vor Schnelligkeit.
Die Zusammenarbeit mit der Besatzung und Reederei des havarierten Schiffes, der Berufsfeuerwehr der Stadt Dresden, den beteiligten Baufirmen und allen anderen Behörden der Stadt Dresden und des Freistaates Sachsen war sehr gut. Besonderer Dank gilt der Technischen Rettungseinheit der Feuerwehr, der Tschechischen Republik und allen anderen Beteiligten in der Tschechischen Republik.
Auf Grund der Sperrung entstand ein erheblicher Schifffahrtsstau auf der Elbe. Viele Güterschiffe warten in Häfen in Tschechien und Deutschland bzw. wurden in Häfen entlang ihrer Fahrtroute umgeladen und die Ladung mit anderen Verkehrsträgern zum Zielort transportiert. Die wirtschaftlich negativen Auswirkungen für die Güter-, Fahrgast- und Hotelschifffahrt waren hoch.
Ich danke allen Medien für ihre sachliche und verständnisvolle Berichterstattung. Ebenso möchte ich den vielen Bürgerinnen und Bürgern und den Baufirmen danken, die mit Hinweisen und Angeboten für Fahrzeuge und Technik die Abwicklung der Havarie begleiteten.