Bundesministerium und Hamburger Senat machen sich in Berlin gemeinsam für Investitionen in den Hamburger Hafen stark
Wie steht es um die Zukunftsfähigkeit des Hamburger Hafens? Und was fordern Wirtschaftsbeteiligte aus Hamburg und der Elberegion von dem Bundesministerium? Auf dem gestern von Hafen Hamburg Marketing veranstalteten Hafenabend in Berlin nutzten 165 Gäste die Gelegenheit, mit Vertretern des Bundesministeriums und des Hamburger Senats über diese und weitere Themen zu diskutieren.
Dass der Hamburger Hafen von nationaler Bedeutung und auch über die Ländergrenzen hinweg eine wichtige Verkehrsdrehscheibe für Warenströme von und nach Europa ist, darüber sind sich das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, der Hamburger Senat und die Hafen-, Industrie- und Logistikbranche einig. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens und der Bundesrepublik als Außenhandelszentrum zu erhalten, ist eine optimale Hinterlandanbindung von entscheidender Bedeutung. “Im Bundesministerium ringen wir um optimale Bedingungen zur Schifffahrtsförderung, um eine verbesserte Qualität der Infrastruktur in Richtung Hinterland und um die Finanzierung der wichtigen Verkehrsprojekte wie dem Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals und der Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe. Das Thema ist präsenter in der Politik als je zuvor und wir alle hoffen auf eine schnelle und positive Entscheidung vom Bundesverwaltungsgericht in Leipzig”, betonte Reinhard Klingen aus dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Abteilung Wasserstraßen, Schifffahrt in seinen Grußworten.
Senator Frank Horch, Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg (BWVI) sprach von einer historischen Chance, diese Verkehrsaufgaben endlich gemeinsam mit dem Bundesministerium zu diskutieren und damit die nationale Bedeutung des Hamburger Hafens weiter in den Vordergrund zu rücken. Die größte Herausforderung sei es jetzt, gemeinsam mit dem Bund und den norddeutschen Küstenländern den Sanierungsstau in der Hinterlandinfrastruktur zu lösen. “Hamburg setzt auf Innovation um sich zukunftsfähig aufzustellen. Der Hamburger Hafen mit seiner ansässigen Industrie und Wirtschaft ist dabei eine entscheidende Schnittstelle. Vor dem Hintergrund der Wachstumsprognosen unabhängiger wissenschaftlicher Institutionen von bis zu 70 Prozent werden wir auch weiter in den Hafen investieren und ihn fit machen für die Zukunft”, versicherte Horch. Eine große Chance sehe er unter anderem in der Energiewende und in der touristischen Attraktivität der Hansestadt.
Die verzögerte Fahrrinnenanpassung sieht Horch als eine starke Geduldsprobe und rechnet in diesem Jahr nicht mehr mit einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig. Trotzdem zeigte er sich optimistisch: “Gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und der Hamburg Port Authority haben wir mit unserer gebündelten Expertise alles auf den Weg gebracht, um durch die Fahrrinnenanpassung auch eine deutliche Verbesserung des Lebensraums Elbe zu erzielen. Wir können mittlerweile von dem umfassendsten Planfeststellungsverfahren in der Geschichte Deutschlands sprechen. Ich gehe daher nicht davon aus, dass das Verfahren noch zum Europäischen Gerichtshof gehen muss”, erläuterte Horch.
Abschließend betonte Stefan Kunze, Hafen Hamburg Marketing Repräsentant für die Region Deutschland-Ost, dass der Hamburger Universalhafen gut aufgestellt sei für die Herausforderungen der Zukunft. “Wir müssen uns entscheiden, was wir in Deutschland erreichen wollen – Wohlstand und wirtschaftliches Wachstum, oder ein Abbau von Industrien und dem damit verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen”, so Kunze.