Bundestag macht den Weg frei für deutlich verbesserte Schifffahrtsförderung in 2013
VDR-Präsident Behrendt: „Klares Zeichen für den Nachwuchs in der maritimen Wirtschaft“
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat gestern die Aufstockung der Mittel für die Schifffahrtsförderung in 2013 auf 57,8 Millionen Euro beschlossen. Damit kehrt der Bund dank des Parlaments zu seiner im Maritimen Bündnis zugesagten Unterstützung zurück. Zeitgleich hat der Verkehrsausschuss die Rechtsgrundlage für die Einrichtung eines privaten Treuhandfonds geschaffen, mit dem die deutschen Reeder ab 2013 jährlich 20 Millionen Euro für die Ausbildungsförderung bereitstellen wollen. Dazu kommen 10 Millionen Euro Reederbeitrag aus den seit Juli erhöhten Ausflaggungsgebühren.
„Nun ist der Weg frei für die deutlich verbesserte Förderung von Ausbildung und Beschäftigung in der Seeschifffahrt am Standort Deutschland“, erklärt Michael Behrendt, Präsident des Verbands Deutscher Reeder (VDR). „In 2013 stehen erstmalig rund 90 Millionen Euro dafür bereit. Damit setzen wir ein klares Zeichen für den Nachwuchs in der maritimen Wirtschaft. Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags tragen der Bedeutung der deutschen Seeschifffahrt für die maritime Wirtschaft mit ihrer Entscheidung Rechnung. Dafür sind wir dankbar.“
Die Schifffahrtsförderung stelle ein wichtiges Element für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Knowhow im maritimen Cluster dar, macht Behrendt deutlich. Jetzt komme es darauf an, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Flagge – insbesondere im europäischen Vergleich – zu verbessern. „Dann steigen die Chancen für die schwarz-rot-goldene Flagge, wenn wir die schwere Doppelkrise der Schifffahrt überwunden haben.“
Die Bekämpfung dieser Doppelkrise aus andauernder Schwäche der Schifffahrtsmärkte und dem Rückzug von schiffsfinanzierenden Banken aus laufenden Engagements bleibe indes dringlichste Aufgabe, macht Behrendt deutlich: „Wir brauchen jetzt die vorübergehende, zielgerichtete 2 / 2 Unterstützung der KfW für unsere Unternehmen mit grundsätzlich positiver Perspektive. Unsere Vorschläge würden allen Beteiligten helfen, die Krise zu überstehen. Nicht nur der Schifffahrt, sondern auch den finanzierenden Banken und letztlich auch der öffentlichen Hand, die die größten schiffsfinanzierenden Banken zurzeit wesentlich trägt.“
Der VDR hat ein Thesenpapier mit konkreten Vorschlägen zur Einbindung der KfW zur Überwindung der Doppelkrise in der Schifffahrt vorgelegt.