Sie fuhren in den Orient oder gleich um die ganze Welt, jagten Wale und Robben in der Arktis oder seltene Käfer in Asien, erkundeten Fjorde und Weltstädte am Wasser. Sie trotzten Atlantikstürmen, besuchten ihre Sehnsuchtsorte, erfüllten sich Südseeträume oder brachen auf zu neuen Ufern – und verarbeiteten ihre Seereisen anschließend literarisch.
„Ich liebe das Meer wie meine Seele“: Dieser Ausspruch des Dichters Heinrich Heine anlässlich eines Norderney-Aufenthalts beschreibt treffend die tiefe Sehnsucht des Menschen nach der See, wie sie auch Schriftsteller immer wieder empfunden und zu Papier gebracht haben. Das Buch spannt den Bogen vom frühen 19. bis ins beginnende 21. Jahrhundert, umfasst also die gesamte Epoche, in der die Schiffsreise in ihrer heutigen Form entstanden ist. Viele Schriftsteller gingen gleich für Wochen oder Monate an Bord: Die Spanne reicht von klassischen maritimen Autoren wie Gorch Fock und Robert Louis Stevenson über reisende Dandys wie Thomas Mann und Jean Cocteau bis hin zu Reiseliteraten wie Mark Twain oder dem „rasenden Reporter“ Egon Erwin Kisch. Ihre Erlebnisse haben sie mal spannend, mal humorvoll und mitunter höchst akribisch in persönlichen Aufzeichnungen, Briefen oder literarisch überhöht zu Papier gebracht. Die Palette ihrer Beobachtungen reicht dabei vom Bordleben über interessante Landausflüge bis hin zur Schönheit des Meeres.
Das Buch bietet eine nautische tour d’horizon durch die Reise- und Weltliteratur – und ist eine Schatzkiste für Kreuzfahrtpassagiere, Shiplover und Literaturfans.
Zum Autor
Dr. Karsten Eichner beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Geschichte der Seefahrt. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Sachbücher und Krimis sowie zahlreiche Artikel in Zeitschriften wie „mare“ oder „an Bord“. Der Historiker und Journalist hält Lesungen und Vorträge auf Kreuzfahrtschiffen und hat Lehraufträge an mehreren Hochschulen. Er arbeitet als Pressesprecher eines großen Unternehmens und lebt mit seiner Familie in Wiesbaden.