Anlässlich des Tages des Seefahrers am 25. Juni 2018 weist das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) auf die Bedeutung der Seeleute für Wirtschaft, Umweltschutz und Wissenschaft hin. Die Präsidentin des BSH, Monika Breuch-Moritz, begrüßt, dass die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) in diesem Jahr das Augenmerk auf Wohlbefinden und Schutzbedürfnis der Seeleute bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe auf See richtet.
„Für die maritime Wirtschaft, die Meereswissenschaften und die Meeresumwelt sind die Menschen an Bord entscheidend“, betont die Präsidentin des BSH und maritime Botschafterin der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) angesichts des Tages. „Sie sind verantwortlich dafür, dass die auf dem Seeweg transportierten Güter, die rund 90 Prozent des Welthandels ausmachen, zuverlässig transportiert werden. Sie sorgen dafür, dass jährlich 26 Millionen Kreuzfahrttouristinnen und -touristen weltweit sicher und unbeschwert ihren Urlaub genießen können. Sie sind auch diejenigen, die aktiv die Regelungen zum Schutz der Meere, wie sie zum Beispiel im Internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL-Übereinkommen) festgeschrieben sind, umsetzen.“ Rund 80.000 Schiffe umfasst die Welthandelsflotte. Rund 6.500 Passagierschiffe sind auf den Weltmeeren unterwegs. Seeleute und seemännisches Know-How sind auch bei der fortschreitenden Digitalisierung im Seeverkehr weiterhin unverzichtbar.
Auch die Bedeutung der Besatzungen der Forschungsschiffe und Spezialschiffe darf nach Ansicht der BSH-Präsidentin nicht unterschätzt werden. „Rund 325 Forschungsschiffe untersuchen die Meere und die darüber liegende Atmosphäre weltweit. Spezialschiffe sind im Einsatz, um zum Beispiel den Aufbau der Offshore-Windenergie in Nord- und Ostsee zu unterstützen, den Meeresboden zu vermessen oder Veränderungen im Meer zu erfassen. Die Ergebnisse zeigen auf, welche Konsequenzen die internationale Staatengemeinschaft ziehen muss, damit es den Meeren zunehmend besser geht.“
Das Internationale Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See (SOLAS Übereinkommen) und das Internationale Übereinkommen über Normen für die Ausbildung, die Erteilung von Befähigungszeugnissen und den Wachdienst von Seeleuten (STCW-Übereinkommen) regeln Maßnahmen zum Schutz und zur Sicherheit der Seeleute. Aufgabe der Reeder sei es, so die BSH-Präsidentin, die sie betreffenden Normen der Abkommen anzuwenden. Dazu gehöre auch die Sicherstellung der Qualifikation der Seeleute. Gleiches gilt darüber hinaus für das Seearbeitsübereinkommen (MLC) der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), in dem weltweit verbindliche Sozialnormen für die Arbeit an Bord von Schiffen geregelt werden.
Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) benannte 2010 den 25. Juni zum Internationalen Tag des Seefahrers. Sie macht damit auf die Bedeutung der Seeleute für die Gesellschaft aufmerksam. Der Tag ist eine Anerkennung für den Beitrag zur Weltwirtschaft und zur Zivilgesellschaft und gleichermaßen ein Dank für die Risiken und persönlichen Kosten, die sie während ihrer Arbeit tragen. Er fordert die Regierungen auf, eine Politik zu entwickeln, die zu einer fairen Behandlung von Seeleuten in den Häfen führt, und fordert Reedereien und Eigner auf, ihren Mitarbeitern angemessene Einrichtungen und Komfort zu bieten, während sie auf See sind. Die Vereinten Nationen haben den „Day of the Seafarer“ in ihre Liste der Internationalen Tage aufgenommen.