In den OP-Sälen der Africa Mercy werden 10 Monate lang kostenlose chirurgische Eingriffe durchgeführt werden.
Mercy Ships ist für einen 10-monatigen fachchirurgischen Einsatz zurück in dem westafrikanische Land Benin. Ein 2014 bereits geplanter Einsatz hatte aufgrund des Ebola-Ausbruchs in der Region abgesagt werden müssen. Umso größer sind die Erwartungen auf Seiten der Regierung wie auch an Bord des schwimmenden Hospitals an die kommenden 10 Monate. Am 18. August war die MS Africa Mercy im Hafen von Cotonou eingelaufen und am Nachmittag war die aus über 35 Ländern stammende Mannschaft im Rahmen der Ankunftsfeierlichkeiten gebührend empfangen worden. Die Festivitäten beinhalteten kulturelle Musikvorführungen und Tänze, Ansprachen und eine Führung durch das Schiff für anwesende Vertreter der Regierung und internationale Diplomaten.
Die ehrenamtliche Mannschaft freut sich auf die bevorstehende Arbeit. Während des Einsatzes in Benin plant Mercy Ships mit über 1.700 kostenlosen Operationen für Kinder und Erwachsene an Bord und mit mehr als 8.000 Behandlungen in der Zahnklinik an Land den akuten Bedarfen des Landes zu begegnen. Zusätzlich werden medizinische Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für medizinisches Fachpersonal durchgeführt, um das Gesundheitssystem des Landes zu stärken.
„Seit 25 Jahren ist Mercy Ships in Westafrika im Einsatz. Wir sind dankbar, zum fünften Mal in Benin fachchirurgische Hilfe und Weiterbildungen im Gesundheitsbereich durchführen zu können. Das Land und seine Leute stehen uns als Organisation nahe”, sagt der Gründer und Präsident von Mercy Ships, Don Stephens.
Während der Ankunftszeremonie richtete die First Lady der Republik Benin, Madame Claudine Gbenagnon Talon, folgende Worte an die Mannschaft, „Hinter jeder Zahl in jeder Statistik verbirgt sich ein wirkliches Schicksal, ein Menschenleben, eine Person, die neue Hoffnung, medizinische Hilfe oder ein Heilmittel sucht. Ich wünsche mir, dass die bereichernde Zusammenarbeit zwischen der Republik Benin und Mercy Ships mit jedem Jahr stärker wird, und so jedem Einwohner spürbar zum Besten dient.“
Geschäftsführer von Mercy Ships Deutschland, Udo Kronester, erinnert sich: „Benin war immer ein sehr gastfreundliches Land. Regierungsvertreter, internationale Diplomaten, ortsansässige Ärzte, aber auch Kirchenvertreter und Geschäftsleute haben unsere Arbeit immer praktisch unterstützt. Sie alle haben mit zum Erfolg der Einsätze beigetragen. Wir wünschen uns, dass dieses Mal auch die Öffentlichkeit in Deutschland die Chance erkennt, aus der Ferne mitzuhelfen, damit buchstäblich Tausenden von Patienten ein neues Leben geschenkt werden kann.“
Im Human Development Index der Vereinten Nationen, dem offiziellen statistischen Wohlstandsindikator, liegt Benin auf Rang 166 von 187 gelisteten Nationen. Für 100.000 Menschen stehen gerade einmal sechs Ärzte zur Verfügung. Zum Vergleich dazu: In Deutschland sind es 373 je 100.000. Ein Platz unter den letzten Rängen zeigt unter anderem einen hohen Bedarf an Außenhilfe an. Auch und gerade im Gesundheitswesen.
Die kostenlosen Operationen, die von Mercy Ships durchgeführt werden, umfassen die Entfernung von gutartigen, aber zum Teil lebensbedrohlichen Tumoren, die Behandlung von Lippen- Kiefer-Gaumenspalten, Geburtsfisteln, Leistenbrüchen, schweren Verletzungen aufgrund von Verbrennungen und die Korrektur von orthopädischen Missbildungen bei Kindern. Eine Zahnklinik wird in den 10 Monaten kostenlose Zahnbehandlungen für Patienten anbieten. Augenchirurgische Behandlungen werden im Januar 2017 starten.
Pro Jahr arbeiten durchschnittlich 900 ehrenamtliche Mitarbeiter aus über 45 Ländern an Bord des Hospitalschiffes, der Africa Mercy, mit. Weltweit sind über 1.600 Ehrenamtliche an unterschiedlichen Standorten für Mercy Ships tätig. Die nötigen Voruntersuchungen zur Vergabe der Behandlungs- und OP-Termine für behandelbare Patienten beginnen im Laufe dieser Woche. Hilfe ist übers Meer gekommen. Der Einsatz von Mercy Ships in Benin hat begonnen!