BAG-Umfrage bescheinigt: Azubis der Binnenschifffahrt hoch zufrieden

Foto: Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V

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Binnenschifffahrt e.V

Ak­tu­elle Be­fra­gun­gen des Bun­des­am­tes für Gü­ter­ver­kehr (BAG) zei­gen: Die Bin­nen­schiff­fahrt ist ein at­trak­ti­ver Ar­beit­ge­ber!

Rund zwei Drit­tel al­ler im Früh­jahr 2015 be­frag­ten Aus­zu­bil­den­den sind mit den Ar­beits­be­din­gun­gen in der Bin­nen­schiff­fahrt hoch zu­frie­den. Diese Zu­frie­den­heit spie­gelt sich auch in dem sehr ho­hen An­teil der Azu­bis wi­der, die – wenn sie noch ein­mal vor die Wahl ge­stellt wür­den – die Aus­bil­dung zum Bin­nen­schif­fer er­neut be­gin­nen wür­den (72 %). Fast die Hälfte al­ler Be­frag­ten be­zeich­nete den Be­ruf des Bin­nen­schif­fers bzw. art­ver­wandte Be­rufe so­gar als ih­ren „Traum­be­ruf“. Mehr als drei Vier­tel al­ler Be­frag­ten wür­den Freun­den oder Be­kann­ten zu­dem die Aus­bil­dung zum Bin­nen­schif­fer emp­feh­len. Und über die Hälfte der be­frag­ten Azu­bis be­ur­teilte das Image der Transport- und Lo­gis­tik­bran­che als positiv.

Der Bun­des­ver­band der Deut­schen Bin­nen­schiff­fahrt e.V. (BDB) wer­tet diese Um­fra­ge­er­geb­nisse auch als Er­folg der per­ma­nen­ten Image­wer­bung, die der Ver­band be­treibt. Das Bild ei­ner Bran­che und die At­trak­ti­vi­tät ei­nes po­ten­zi­el­len Ar­beit­ge­bers gel­ten als we­sent­li­che Ein­fluss­fak­to­ren im Wett­be­werb um Aus­zu­bil­dende und Fach­kräfte. „Uns ist es wich­tig, jun­gen Men­schen die At­trak­ti­vi­tät der be­son­ders um­welt­freund­li­chen Bin­nen­schiff­fahrt auf­zu­zei­gen. Die be­ruf­li­chen Per­spek­ti­ven in der Güter- und Fahr­gast­schiff­fahrt sind aus­ge­spro­chen gut!“, er­klärt BDB-Präsident Mar­tin Staats. Hier leiste der BDB mit sei­nem Schul­schiff in Duisburg-Homberg be­reits in der Aus­bil­dung der Schiffs­jun­gen und Schiffs­mäd­chen ei­nen wich­ti­gen Bei­trag. Dort wer­den die Azu­bis wäh­rend des Block­un­ter­richts nicht nur ver­pflegt und be­treut, son­dern in prak­ti­schen Ar­beits­ge­mein­schaf­ten von qua­li­fi­zier­ten Aus­bil­dern zu­gleich auf das spä­tere Le­ben an Bord vor­be­rei­tet. „Durch die Mit­ar­beit des BDB an den ge­setz­li­chen Re­gel­wer­ken, z.B. zur Aus­ge­stal­tung der Ar­beits­zeit, kann der Ver­band au­ßer­dem die Rah­men­be­din­gun­gen am Ar­beits­platz un­mit­tel­bar mit be­ein­flus­sen“, so Mar­tin Staats weiter.

Rund 5.700 Bin­nen­schif­fer (fah­ren­des Per­so­nal) zählte das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt im Jahr 2013. Den Hand­lungs­be­darf in der Bran­che zeigt da­bei die ak­tu­elle Al­ters­struk­tur auf: Knapp 29 % der so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig be­schäf­tig­ten Bin­nen­schif­fer wie­sen Ende 2014 laut BAG-Bericht ein Al­ter von 55 und mehr Jah­ren auf. Wie bei den Be­rufs­kraft­fah­rern sind die ho­hen Al­ters­klas­sen bei den Bin­nen­schif­fern über­pro­por­tio­nal be­setzt, so das BAG. Un­ter an­de­rem mit ei­ner ver­gleichs­weise at­trak­ti­ven Aus­bil­dungs­ver­gü­tung – durch­schnitt­lich 989 Euro pro Mo­nat – steu­ert die Bran­che dem dro­hen­den Fach­kräf­te­man­gel ent­ge­gen. Die An­zahl der be­ste­hen­den Aus­bil­dungs­ver­hält­nisse lag mit 360 im Jahr 2014 ex­akt auf dem Ni­veau des Vorjahres.

Ab Ja­nuar 2017 wer­den die Ar­beits­zei­ten in der eu­ro­päi­schen Bin­nen­schiff­fahrt durch ei­nen neuen ein­heit­li­chen Rechts­rah­men ge­re­gelt, der die In­ter­es­sen der Ar­beit­ge­ber und Ar­beit­neh­mer in ein aus­ge­wo­ge­nes Ver­hält­nis set­zen will. Der BDB hat auf die­ses Re­gel­werk über sei­nen eu­ro­päi­schen Dach­ver­band EBU und in Ko­ope­ra­tion mit ESO und der Eu­ro­päi­schen Transportarbeiter-Föderation (ITF) maß­geb­li­chen Ein­fluss genommen.