Zwanzig Monate nach dem Unglück ist es vollbracht – Die Costa Concordia wurde ohne nennenswerte Komplikationen aufgerichtet
Im toskanischen Giglio wurde in der Früh das Ende der 19 stündigen Aufrichtungs-Etappe „The Parbuckling Project“ verkündet. Applaudierend feierten anwesende Medienvertreter den Erfolg dieser ingenieurtechnischen Meisterleistung. „Ich würde sagen es war eine perfekte Operation und wie es aussieht, hat es aus ökologischer Sicht zunächst keine Auswirkungen auf die Umwelt gegeben“, äußerte sich erleichtert der Projektleiter Franco Porcellacchia.
Nachdem bereits am gestrigen Morgen um 6 Uhr mit dem Aufrichten begonnen wurde, sich das Schiff in den ersten drei Stunden jedoch nicht bewegte, steht das Schiffswrack nun seit kurz nach 4 Uhr aufgerichtet auf der künstlich errichteten und 30 Meter tiefen Plattform. Ein auseinanderbrechen wäre bis zum Ende möglich gewesen.
Durch das Aufrichten wird es nun möglich sein die bisher unzugänglichen Stellen zu überprüfen. Neben einer notwendigen Stabilisierung für die Transportabwicklung, erhofft man sich auch die noch zwei vermissten Passagiere auffinden zu können. Erst nach einer genauen Untersuchung des kompletten Schiffs kann der Transportzeitpunkt für das in Giglio verunglückte Kreuzfahrtschiff ermittelt werden. Experten rechnen frühestens im Frühjahr damit.
Nach dem Aufrichten der Costa Concordia fiel auf, dass diese auf der Steuerbordseite starke Beschädigungen aufweist. Beschädigungen die nun nach und nach von dem Einsatztrupp vor Ort untersucht werden müssen. Bevor das Schiff zum Abwracken abtransportiert werden kann, warten noch große Aufgaben. Unter anderem müssen nun auch auf der Steuerbordseite 15 Luftkammern montiert werden, baugleich wie sie auch auf der Backbordseite vor dem Aufrichten angebracht wurden.
Die Kosten für diese einzigartige Wrackbeseitigung beziffern sich derzeit auf etwa 600 Millionen Euro, für die das Kreuzfahrtunternehmen Costa Crociere komplett aufkommt.