Der Senat hatte gestern das Konzept zur alternativen Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen im Hamburger Hafen beschlossen. Hamburg profitiert in hohem Maße vom Boom der Kreuzschifffahrtsindustrie. In 2013 werden 177 Anläufe und erstmals über eine halbe Million Passagiere im Hamburger Hafen erwartet. Die geschätzte Wertschöpfung im Kontext der Kreuzfahrtbranche liegt bei über 200 Millionen Euro, mehr als 1.400 Arbeitsplätze hängen von der Branche ab. Damit geht selbstverständlich die Verantwortung einher, die Emissionen von Kreuzfahrtschiffen während ihrer Liegezeit im Hafen deutlich zu reduzieren.
Der gestrige Beschluss umfasst die Errichtung einer stationären Landstromanlage am Kreuzfahrtterminal Altona sowie die Schaffung der erforderlichen Infrastruktur am Kreuzfahrtterminal HafenCity, um eine Stromversorgung von Kreuzfahrtschiffen mittels privater Power-Bargen zu ermöglichen.
Senator Frank Horch: „Mit der Umsetzung des vorliegenden Konzepts wird erreicht, dass zunächst die Belastung vor Ort verringert wird. Zweitens wird ein Beitrag zur Verringerung der Emissionen von Schiffen im Hamburger Hafen geleistet. Darüber hinaus schaffen wir damit die Voraussetzungen dafür, um in einem weiteren Schritt auch andere Seeschiffe während ihrer Liegezeit mit sauberer Energie versorgen zu können.“
Zur Finanzierung der Investitionen sind Mittel in Höhe von 8,85 Mio. Euro notwendig. Das bedarf der Zustimmung der Hamburgischen Bürgerschaft. Zusätzlich werden bis zu 24.000 Euro jährlich für fixe Betriebskosten übernommen, wenn die Deckungsbeiträge zu gering sein sollten. Investitionen in Pilotanwendungen dieser Art sind erforderlich, um Erfahrungen mit innovativen Technologien zu sammeln. Ziel bleibt es aber, dass sich derartige Maßnahmen langfristig selbst wirtschaftlich tragen.
Ziel ist es, das Konzept zeitnah zu realisieren: Die Fertigstellung der Barge-Infrastruktur am Terminal HafenCity ist für das 3. Quartal 2014, die Fertigstellung der Landstromanlage Altona für das 3. Quartal 2015 geplant.
Senator Horch ist sich sicher, dass dies darüber hinaus ein wichtiger Baustein für die Energiewende im Hafen ist: „Energieverbrauch und CO2-Emissionen sollen durch Energieeffizienzmaßnahmen und intelligente Infrastrukturen sowie umweltfreundliche Mobilität deutlich reduziert werden. Wir verfolgen weiterhin das Ziel, die Abhängigkeit des Hafens von konventionell erzeugtem Strom zu verringern. Zum einen durch den Ausbau und die bedarfsgerechte Bereitstellung erneuerbarer Energien zum anderen durch den Auf- und Ausbau von Speicherkapazitäten.“