Kreuzfahrt-Klön: Flusskreuzfahrt mit Corona – Was ist anders?

Lese-Tipp: 10 Fragen an Christian Baumann – Reisebüro-Inhaber und Schiffsjournal-Kolumnist


Liebe Kreuzfahrt-Begeisterte, 

die erste Kreuzfahrt nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie liegt hinter mir. Die neue Realität bringt an Bord natürlich einige Nachteile, aber auch Vorteile mit sich – Doch das liegt natürlich alles, wie so vieles, im Auge des Betrachters. Da die Hochseekreuzfahrtschiffe noch kaum im Dienst sind, bin ich auf einem Flusskreuzfahrtschiff unterwegs gewesen. Dass sich etwas verändert hat ist jedem klar, doch was und wie es genau abläuft, darüber möchte ich Sie gerne etwas aufklären.

Foto: Christian Baumann

Bei dem Einschiffen wird momentan vieles zum Schutz an Bord getan. Die Passagiere müssen einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen, in dem unter anderem gefragt wird, ob man selbst erkrankt war oder Kontakt mit einem Erkrankten hatte. Des Weiteren wurde in diesem Fall bei jedem Passagier ein Antikörpertest gemacht – Dann durfte man an Bord. Übrigens, bei der Besatzung wird dies noch strenger kontrolliert, dort wird jede Woche getestet. Die größte Einschränkung die es meiner Meinung nach momentan an Bord gibt, ist das Tragen des Mund- Nasenschutzes in bestimmten Bereichen. Man muss diesen beim Laufen durchs Schiff aufsetzen, also zum Beispiel von der Kabine zum Restaurant oder zur Rezeption. Im Restaurant oder auf dem Sonnendeck angekommen darf man dann die Maske absetzen und kann ganz normal essen oder sonnenbaden. Im Restaurant wird deutlich mehr serviert. Man kann sich teilweise auch selbst am Buffet bedienen, allerdings wird dann entweder von einem Besatzungsmitglied der Teller gefüllt oder man kann sich einzeln portionierte Tellerchen wegnehmen. Bei den Ausflügen muss man im Bus, sowie auch bei der Anreise im Flugzeug oder in der Bahn, den Mund-Nasenschutz aufsetzen. Doch all diese Dinge haben wir ja alle bereits in unseren Alltag integriert und somit liegt es ja auch fast auf der Hand, dass die auch zum Urlaubsalltag dazugehört.

Foto: Christian Baumann

Vorteile bietet die neue Realität meiner Meinung nach aber auch deutliche – Der größte Vorteil ist die momentane Auslastung der Schiffe. In meinem Fall sind wir mit circa 50% Auslastung gefahren. Das Platzangebot auf dem Sonnendeck, im Restaurant und auch in allen anderen öffentlichen Bereichen war schon sehr angenehm. Es gab immer freie Liegen und anstehen musst man auch nirgends. 

Auch die Destinationen sind in der jetzigen Zeit von der Anzahl der Besucher sehr überschaubar. Das liegt zum einen daran, dass bei weitem noch nicht alle Flusskreuzfahrtschiffe wieder im Dienst sind zum anderen bleiben auch viele Reisende die normalerweise Städtereisen oder Landurlaube machen aus. 

Spannend ist nun der Neustart der Hochsee-Kreuzfahrt. Klar ist, dass es nicht einfach wieder so laufen kann wie vor der Pandemie. Es wird Abstandsregeln geben, eventuell auch Maskenpflicht in den öffentlichen Bereichen und viele weitere Regelungen beim an Bord gehen oder den Landausflügen. Ich gehe jedoch davon aus, dass die vielen Kreuzfahrt-Fans sich nicht davon abhalten lassen wieder Kreuzfahrten zu unternehmen – Ich übrigens auch nicht! Aktuell starten AIDA und TUI Cruises mit Kurzreisen ab Deutschland. Die neuen Regeln sind bereits fest in unseren Alltag integriert und werden immer mehr zur Normalität. Dies wird wohl an Bord vorerst auch zum neuen Alltag gehören. Ich jedenfalls freue mich darauf, trotz eventueller Einschränkungen darauf endlich wieder mit einem Kreuzfahrtschiff die Meere zu befahren. 

Herzlichst Ihr Kreuzfahrt-Experte 

Christian Baumann

Webseite: www.baumann-kreuzfahrten.de 

Kreuzfahrtportal: www.kreuzfahrt-begeistert.de