Die Schifffahrtsgeschichte verzeichnet in diesem September ein trauriges Jubiläum: Vor 25 Jahren ist in der Nacht vom 27. September zum 28. September 1994 die RoRo-Fähre ESTONIA auf dem Weg von Tallinn nach Stockholm gesunken. Lediglich knapp 14 Prozent überlebten das Ostsee-Unglück.
Mit 852 Todesopfern gehört der Untergang der ESTONIA zu den tragischsten Schiffsunglücken der Nachkriegszeit. Die ertrunkenen Passagiere kamen aus Afrika, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Lettland, Litauen, Marokko, den Niederlanden, Norwegen, Russland, Schweden, der Ukraine und Weißrussland. Mit rund 60 Prozent verzeichnete Schweden die meisten Todesopfer. Von den 15 Kindern an Bord überlebte nur eines. Noch immer scheint nicht vollständig geklärt, wie es zum Untergang kommen konnte. Während die einen von einer Bombe ausgehen, gehen die anderen von Materialermüdung der Bugklappen-Scharniere aus.
Zur MS Estonia:
Gebaut wurde die 157 Meter lange Fähre in der Papenburger Meyer Werft. Am 29. Juni 1980 nahm das mit 15.566 BRZ vermessene Schiff erstmals den Dienst auf. Am Unglückstag fuhr die Estonia für die EstLine Reederei.