Die Bugfarbe ist ab, der alte Name verschwunden, an Bord eine riesige Baustelle: Bei Blohm + Voss in Hamburg entsteht die neue Amera für Phoenix Reisen, ein 40-Millionen-Euro-Projekt. Das Schiffsjournal hat sich an Bord umgeschaut.
HAMBURG. “Wir liebäugeln mit dem Projekt schon sehr lange,” sagt Benjamin Krumpen, Geschäftsführer von Phoenix Reisen. Vor über 10 Jahren sei er das erste Mal an Bord gewesen und freut sich nun, die ehemalige Prinsendam von der Holland America Line endlich unter Vertrag genommen zu haben. “Sie reiht sich nahtlos in unsere Flotte ein,” sagt er.
“Amera” heißt übersetzt Prinzessin, doch bis diese in voller Pracht erstrahlt, ist noch viel zu tun. Bevor das Kreuzfahrtschiff zu ihrer ersten Reise mit deutschen Passagieren in See sticht, finden seit Anfang Juli in Dock 11 bei Blohm + Voss in Hamburg aufwändige Umbauarbeiten statt. Dafür sind rund 1.500 Arbeiter an Bord, ein logistisches Meisterwerk.
So wird nicht nur die äußerliche Optik an Phoenix Reisen angepasst und das Schiff mit einem weißen Rumpf inklusive türkisem Streifen versehen. Vielmehr werden alle Kabinen an Bord komplett erneuert. Lediglich die Bäder, die sich in sehr gutem Zustand befinden, bleiben bestehen. Die Restaurants werden neugestaltet und die Hauptbars kernsaniert. Zudem verschwindet einer von zwei Poolbereichen: Dort soll eine Eventfläche unter anderem für kulinarische Angebote inklusive Bühne und großer LED-Leinwand entstehen. Auch das Casino ist bereits ausgebaut. Des Weiteren werden viele kleine Ecken detailverliebt verbessert, viele Liter Farbe angebracht, das Teakholzdeck überarbeitet und Fensterscheiben ausgetauscht.
Schon Anfang August soll die Amera das Dock wieder verlassen. In Bremerhaven finden schließlich noch Restarbeiten statt, bevor am 16. August die Taufe gefeiert wird und die erste Reise starten soll. Wie beim Bonner Reiseveranstalter üblich, findet die Taufzeremonie dabei wieder im familiären Kreis statt. Es wird keine prominente Patin die Flasche am Bug zum Zerschellen bringen, sondern eine langjährige Mitarbeiterin. Petra Kaiser aus dem Sekretariat der Geschäftsleitung, die seit über 40 Jahre im Unternehmen beschäftigt ist, wird dies übernehmen.
Damit wird die Amera die überschaubare Flotte noch vorhandener Kreuzfahrtklassiker in Deutschland erweitern und dabei das wohl modernste Schiff sein. “Wir sind zuversichtlich, dass das Produkt beim Markt sehr gut ankommen wird,” sagt Krumpen, “nach einem Jahr intensiver Planung erschaffen wir ein sehr ordentliches Produkt.”
Erste Bilder aus der Werft: So sieht es an Bord der Amera aktuell aus