Seit mehr als 40 Jahren bietet die christliche Hilfsorganisation kostenlose Behandlungen für die Ärmsten der Armen und schult einheimisches Fachpersonal. Die Africa Mercy wird ihren Einsatz in Guinea Anfang Juni abschließen und im August wieder Fahrt aufnehmen um ihren nächsten Einsatzort, den Senegal, zu erreichen.
„Ich habe mir immer Sorgen gemacht, um ihre Zukunft, und was mit ihr passieren wird, wenn sie keine medizinische Versorgung erhält,“ berichtet Aissata’s Mutter Hassanatou. „Aber nun, wo sie hier auf dem Schiff behandelt wurde, habe ich keine Sorgen mehr!“
Leiden wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten werden in entwickelten Ländern sehr früh behandelt, doch in Ländern wie Guinea stellen sie ein ernstes Problem dar: Werden sie nicht geschlossen, können Babys nicht ausreichend gestillt und versorgt werden. Neben dem Risiko einer lebensbedrohlichen Unterernährung führen die Schäden zudem zu sozialer Ausgrenzung und Stigmatisierung.
Chirurgische Grundversorgung ist ein Menschenrecht
Aissata steht für Viele: Rund 5 Milliarden Menschen haben weltweit keinen Zugang zu sicherer und bezahlbarer chirurgischer Versorgung. 93% dieser Menschen leben in der Sub-Sahara. Mercy Ships setzt dort an, wo die Not am größten ist:
„Wir sehnen den Tag herbei, an dem Afrika selbst für seine Bevölkerung sorgen kann,“ sagt Mercy Ships Gründer Don Stephens. „Aber leider ist es noch ein weiter Weg dorthin. Der afrikanische Kontinent weist die höchste Mütter- und Kindersterblichkeit auf, die chirurgische Versorgung für die Bevölkerung ist quasi nicht vorhanden. Deswegen werden wir die Arbeit mit und für Afrika weiterhin priorisieren.“
Ein internationales Team aus Ärztinnen und Ärzten, medizinischem Fachpersonal, Verwaltungsangestellten und Technikern ist unermüdlich im Einsatz, um die lebensverändernde Hilfe möglich zu machen. Auch aus Deutschland kommen viele Helferinnen und Helfer, allein 71 im vergangenen Jahr.
„Ich bin besonders dankbar für die Ehrenamtlichen, die ihre Reisekosten und ihren Aufenthalt auf der Africa Mercy selbst bezahlen, um anderen Menschen zu helfen! Und ich freue mich natürlich auch über jeden, der unsere Arbeit mit einer Spende unterstützt,“ erklärt Udo Kronester, Geschäftsführer von Mercy Ships Deutschland. „Aissatas neues Lächeln nach der OP steht für die Heilung und Hoffnung, die wir tausenden Menschen in Afrika bringen möchten.“
Langfristige und nachhaltige Versorgung
Bis dato hat die Hilfsorganisation in 56 Entwicklungsländern chirurgische Eingriffe durchgeführt. Doch das ist nur ein Teil der Arbeit, die Mercy Ships auszeichnet. Das wichtigste Grundanliegen ist es, die Gesundheitsversorgung der lokalen Bevölkerung langfristig und nachhaltig zu verbessern. Jedem Einsatz im Hafen liegt deswegen ein detaillierter Fünfjahresplan zugrunde, der verschiedene Infrastruktur-, Ernährungs- und Ausbildungsprojekte umfasst.
„Es ist wichtig, nicht nur mit lokalen Chirurgen zusammen zu arbeiten. Wir schulen auf dem Schiff auch Anästhesisten, Krankenpflegerinnen und -pfleger, Techniker und Verwaltungsmitarbeiter, um so die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die Bevölkerung auch in Zukunft besser versorgt werden kann,“ sagt der medizinische Leiter an Bord der Africa Mercy, Dr. Gary Parker.
In den letzten 40 Jahren hat Mercy Ships:
- Mehr als 42.250 lokale Beschäftige des Gesundheitswesens geschult.
- Medizinische Behandlungen im Gesamtwert von 1,53 Milliarden US-Dollar durchgeführt.
- 1.100 medizinische und landwirtschaftliche Entwicklungsprojekte abgeschlossen, um die Infrastruktur und die Ernährungssituation der Menschen vor Ort zu verbessern.