Am frühen Mittwochmorgen hieß es in Papenburg “Leinen los!” – Der jüngste Neubau der Papenburger Schiffbauer tritt seine erste große Reise aus dem Emsland in Richtung offener Nordsee an. Die Passage der schmalen Ems ist eines der anspruchsvollen Schiffsmanöver weltweit.
PAPENBURG/EEMSHAVEN. Zuletzt wurde die Überführung um 12 Stunden nach hinten verschoben, doch nun ging es los: Das Kreuzfahrtschiff für das amerikanische Kreuzfahrtunternehmen Royal Caribbean International verließ seinen Geburtsort. Am Donnerstagmorgen wird die Spectrum of the Seas dann den niederländischen Zielhafen Eemshaven erreichen. Von dort aus geht es weiter auf Erprobungsfahrten, ehe die Endausrüstung in Bremerhaven stattfinden wird. Die Jungfernfahrt soll schließlich am 18. April in 17 Nächten von Barcelona nach Dubai führen. Der Neubau nimmt in seiner ersten Saison Kurs auf Fernost: Ab Hongkong, Shanghai oder Singapur bricht sie zu Kreuzfahrten auf.
Wie die Ostfriesen Zeitung berichtet, sei der Bau des Schiffes aktuell allerdings noch etwa zehn Tage im Verzug. Besonders aufgrund der Verspätung der Übergabe der AIDAnova im vergangenen Jahr, hänge man im sehr ambitionierten Zeitplan hinterher. Durch Mehrarbeit konnten aber bereits rund drei Wochen Verzug wieder aufgeholt werden.
Für die weitere Emsüberführung gilt folgender Zeitplan vorbehaltlich der Wind- und Wetterlage:
Mittwoch, 20. März 2019
- 13:30 Uhr Passieren der Weener-Brücke (Weener)
- 18:00 Uhr Passieren der Jann-Berghaus-Brücke (Leer)
- 22:15 Uhr Ankunft Emssperrwerk (Gandersum)
Donnerstag, 21. März 2019
- 00:05 Uhr Passieren Emssperrwerk
- 01:15 Uhr Passieren Emden
- 07:00 Uhr Ankunft Eemshaven
Die Überführung des Schiffes wird erneut vom Team der Lotsenbrüderschaft Emden durchgeführt. Die Emslotsen haben auch in den Vorjahren die Schiffe der MEYER WERFT überführt. Das gesamte Überführungsteam trainierte dieses Manöver am computergesteuerten Simulator in Wageningen (Niederlande), um so noch besser vorbereitet zu sein. Die Passage der Spectrum of the Seas über die Ems wird mit Unterstützung des Emssperrwerkes erfolgen. Die Dauer der Passage wird möglichst kurz gehalten.
Das 169.300 BRZ große Kreuzfahrtschiff bietet Platz für 4.284 Passagiere. Wie die Schwesterschiffe Quantum of the Seas, Anthem of the Seas und Ovation of the Seas verfügt der jüngste Neubau über der gläserne North Star, den Surfsimulator Flow Rider sowie den Skydiving-Simulator Rip Cord. Neu ist ein Bungee-Trampolin am Heck des Schiffes, auf dem die Passagiere ein Virtual-Reality-Headset tragen, um in unterschiedliche Erlebniswelten einzutauchen.