Baunummer S.700: Der jüngste Kreuzfahrtgigant der Meyer Werft hat am Montagabend das überdachte Baudock verlassen. Die Spectrum of the Seas für die amerikanische Reederei Royal Caribbean International ist das erste Schiff der Quantum-Ultra-Klasse. Sie ist dabei auch der erste von erstmals drei Neubauten aus Papenburg in diesem Jahr.
PAPENBURG. Nachdem es bei der AIDAnova bei der Ablieferung Verzögerungen gab, scheint der Rückstand sich nicht erheblich auf die weiteren Schiffe ausgewirkt zu haben. Wie geplant konnte die Spectrum of the Sees heute ausgedockt werden. Zahlreiche Schaulustige und Fotografen verfolgten das Manöver in einer kalten Papenburger Februarnacht.
Meter für Meter in die Papenburger Nacht
Im August 2017 fand der erste Stahlschnitt statt, heute hat der Schiffsriese mit der Baunummer S.700 einen weiteren großen Schritt in Richtung der Fertigstellung gemacht. Mit einiger Verzögerung setzte sich der Koloss um etwa 21.30 Uhr zum ersten Mal in Bewegung. Mit Unterstützung mehrere Schlepper wurde die Spectrum of the Sees ganz langsam und mit Heck voran aus dem überdachten Baudock II heraus manövriert. Etwa zwei Stunden später machte sie dann am Ausrüstungspier der Werft fest.
Nur wenige Wochen bis zur ersten Reise
Am Ausrüstungspier erhält die Spectrum of the Seas ihre Schornsteinverkleidung. Wenn es die Wetterverhältnisse zulassen, wird auch der North Star, eine gläserne Aussichtsgondel, auf das Schiff montiert. Bis zur Emsüberführung Richtung Nordsee, die voraussichtlich Mitte März stattfindet, liegt das Schiff im Werfthafen. Dort werden weitere Ausrüstungsarbeiten und Erprobungen an Bord durchgeführt.
Die Jungfernfahrt soll schließlich am 18. April in 17 Nächten von Barcelona nach Dubai führen. Der Neubau nimmt in seiner ersten Saison Kurs auf Fernost: Ab Hongkong, Shanghai oder Singapur bricht sie zu Kreuzfahrten auf.
Das erste Schiff der Quantum-Ultra-Klasse
Im Gegensatz zu den Vorgängerschiffen bietet die Spectrum of the Sees einige kleine Neuerungen: Dazu zählt zum Beispiel der Sky Pad ganz oben am Heck, ein virtuelles Bungee-Trampolin-Erlebnis. Das Schiff wird mit 169.300 BRZ vermessen, ist 347,75 Meter lang, 41,4 Meter breit und bietet 4.184 Passagieren Platz. Die ähnlichen Schwesterschiffe Quantum of the Seas, Anthem of the Seas und Ovation of the Seas wurden im Herbst 2014, im Frühjahr 2015 und im Frühjahr 2016 an die Reederei abgeliefert.
Erstes Jahr mit drei Neubauten “Made in Papenburg”
In 2019 werden voraussichtlich erstmals drei Schiffe, statt wie bisher zwei, die Meyer Werft verlassen. Neben der Spectrum of the Sees folgen im Sommer die etwas kleinere Spirit of Discovery für Saga Cruises sowie die Norwegian Encore für Norwegian Cruise Line. Für Letztere wurde ein bereits am Ausrüstungskai liegendes Schwimmteil (Maschinenraummodul) zuvor an einen anderen Liegeplatz im Werfthafen verholt. Nach dem Ausdocken der Spectrum of the Seas wird das Schwimmteil für die Norwegian Encore, die im Herbst fertiggestellt wird, nun für den weiteren Bau in das dann freie Baudock II manövriert.