Für einen 77-Jährigen ist am späten Donnerstagabend, 2. November 2017, seine Schiffsreise auf der „Queen Mary 2“ abrupt zu Ende gegangen: Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) übernahmen den schwer erkrankten Mann westlich von Helgoland mit dem Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE. Ein Hubschrauber flog ihn anschließend in ein Krankenhaus auf dem Festland.
Der Notruf erreichte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS gegen 20.45 Uhr: Ein Passagier der „Queen Mary 2“ war plötzlich schwer erkrankt und musste umgehend an Land gebracht werden. Aufgrund des Krankheitsbildes kam nach Einschätzung des Bordarztes ein Transport mit einem Hubschrauber nicht in Frage. Da sich das Kreuzfahrtschiff zu diesem Zeitpunkt etwa 15 Seemeilen (rund 28 Kilometer) westlich von Helgoland befand, alarmierten die Wachleiter der DGzRS den auf der Nordseeinsel stationierten Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE.
Mit einem Notarzt an Bord liefen die Seenotretter bereits nach kurzer Zeit aus und nahmen Kurs auf die „Queen Mary 2“. Als sie vor Ort eintrafen, reduzierte das 345 Meter lange Kreuzfahrtschiff seine Geschwindigkeit, und der 46 Meter lange Seenotrettungskreuzer ging längsseits. Die Übergabe des Patienten verlief trotz eineinhalb bis zwei Meter See und umlaufendem Wind der Stärke 3 (bis zu 19 km/h) reibungslos.
Inzwischen stabilisierte sich der körperliche Zustand des 77-jährigen Mannes aus Schleswig-Holstein, sodass er flugfähig war. Der alarmierte Hubschrauber von „Northern HeliCopter“ (NHC) nahm den auf einer Trage liegenden Patienten und den Notarzt per Seilwinde vom Hubschrauberarbeitsdeck der HERMANN MARWEDE auf. Anschließend flog die Hubschrauberbesatzung den 77-Jährigen in ein Krankenhaus auf dem schleswig-holsteinischen Festland.
Der Ozeanliner „Queen Mary 2“ setzte seine Fahrt Richtung Hamburg fort.