Am Mittwoch, den 14. Juni 2017 um 14.30 Uhr, wird die Korvette “Braunschweig” mit der Besatzung Charlie wieder im Marinestützpunkt Warnemünde einlaufen. Die “Braunschweig” hat in 13 Monaten und zwei Besatzungswechseln insgesamt rund 41.600 Seemeilen zurückgelegt.
An dem maritimen Einsatzverband UNIFIL beteiligten sich neben Deutschland auch Brasilien, Indonesien, Bangladesch, Türkei und Griechenland. Für die Besatzung Charlie war es der erste Einsatz unter UN-Flagge. “Ein besonderes Erlebnis war die Zusammenarbeit mit multinationalen Nicht-NATO-Einheiten”, sagt der Kommandant, Korvettenkapitän Robert Schmidt (40). “Weitere Höhepunkte waren der Personalaustausch mit dem UN-Hauptquartier in Naqoura, die Boarding-Übungen mit den Kräften der Libanesischen Marine und eine Übung mit dem Such- und Rettungsdienst aus Akrotiri (Zypern).” Während des Einsatzes wurden die Häfen Rota, Limassol, Beirut, Barcelona und Vigo angelaufen.
Als persönliches Ziel hatte sich der Kommandant vorgenommen alle Besatzungsmitglieder wieder gesund nach Hause zu bringen. “Die Motivation der Besatzung war auch nach vier Monaten enorm hoch. Tolles Team!”, lobt er seine 67-köpfige Besatzung. Nach langer Abwesenheit freuen sich nun alle auf ihre Familien, ihre Zeit zu Hause und den anstehenden Urlaub.
Hintergrundinformationen
UNIFIL (United Nations Interim Force in Lebanon) ist einer der ältesten friedenserhaltenden Einsätze der Vereinten Nationen. Er wurde im März 1978 nach der Operation “Litani” gegründet, seine Grundlage sind die Resolutionen 425 (1978) und 426 (1978) des UN-Sicherheitsrats. UN-Blauhelmsoldaten überwachen seitdem die Einhaltung des Waffenstillstands an der 121 Kilometer langen “Blue Line” zwischen Israel und dem Libanon. Heute sind die UNIFIL-Blauhelme rund 10.500 Mann stark und kommen aus 39 Nationen.
Nach dem Zweiten Libanonkrieg im Jahr 2006 wurde das Mandat ergänzt. Seitdem unterstützt UNIFIL die libanesische Regierung dabei, die Seegrenzen zu sichern und Waffenschmuggel von See zu verhindern. Der Maritime Einsatzverband UNIFIL war der erste Flottenverband unter Führung der Vereinten Nationen – deutsche Schiffe und Boote operieren von Beginn an in diesem Verband. Die Schiffe unterbinden Waffenschmuggel auf dem Seeweg in den Libanon und tragen so zu Stabilität und Sicherheit in der Region bei. Die Libanesische Marine hat wertvolle Ausrüstung von Deutschland erhalten, darunter Wachboote und Küstenradarstationen. Deutsche Marinesoldaten engagieren sich seit mehreren Jahren in der Ausbildung ihrer libanesischen Kameraden, hier liegt heute der Schwerpunkt des deutschen Engagements.