Auch dieses Jahr: Hapag-Lloyd-See-Azubis bringen historische Schiffe im Museumshafen Oevelgönne auf Vordermann

Bereits das fünfte Jahr in Folge reisten kürzlich 13 See-Azubis mit ihrem Ausbilder zum Museumshafen Oevelgönne in Hamburg und stiegen morgens in ihre Blaumänner, um gemeinsam die alten Schiffe des Hafens wieder fahrbereit zu machen.

„Zum einen freuen sich natürlich die Verantwortlichen des Vereins, auch in diesem Jahr wieder einige helfende Hände bei der Instandsetzung ihrer Schiffe zu haben“, sagt Fabian Lünstedt, der nach seiner Ausbildung bei Hapag-Lloyd 2014 Nautischer Wachoffizier wurde und sich seit dem vergangenen Jahr auch um die Ausbildung von Seeleuten kümmert. „Zum anderen profitieren unsere Azubis sehr von der Zusammenarbeit mit dem Museumshafen. Sie lernen in dieser Woche eine Menge in Sachen Holz- und Metallbearbeitung, Rosten und Malen.“

Die Kooperation mit dem Museumshafen Oevelgönne e.V. wurde vor fünf Jahren von Hapag-Lloyd-Kapitän Stephan Berger initiiert. Der Museumshafen Oevelgönne e.V. ist eine vor 41 Jahren gegründete gemeinnützige und private Vereinigung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ehemalige Berufsschiffe zu restaurieren und in Fahrt zu halten. Er ist der älteste deutsche Museumshafen in privater Trägerschaft und mit Schiffen in Vereinseigentum. Der Verein finanziert sich nur durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.

Insgesamt fünf Museumsschiffe warteten in diesem Jahr darauf, von den See-Azubis wieder auf Vordermann gebracht zu werden: Der Ewer „Elfriede“, das alte Feuerschiff „Elbe 3“, der Dampfschlepper „Tiger“, der „Ottenstreuer“, ein altes Polizeischiff, sowie der Schwimmkran „HHLA I“. Für die Nachwuchskräfte auch eine gute Gelegenheit, sich mit der Technik alter Schiffe vertraut zu machen.

„Es ist sehr interessant zu erfahren, wie Schiffe früher funktioniert haben, als noch alles per Hand gemacht werden musste. Das erleichtert es uns auch, die technische Funktionsweise der Schiffe zu verstehen“, stellt der 20-jährige Nils Wolgast fest.

Foto: Hapag-Lloyd

Jan Merlin Krohn, See-Azubi bei Hapag-Lloyd, entfernt eine Abdeckungsklappe des Ewers „Elfriede“ sorgfältig von alter Farbe, um die Scharniere wieder geschmeidig zu machen.

Für die angehenden Schiffsmechaniker und -mechanikerinnen war es seit Beginn ihrer Ausbildung im Januar dieses Jahres die erste Woche, in der praktischer Einsatz gefragt war. „Ich freue mich, nach der Unterrichtsphase jetzt auch einmal richtig anpacken zu dürfen“, sagt Clara Weimer, die einzige Frau unter den Azubis. Dann macht sich die 20-Jährige, ausgerüstet mit Handschuhen und Schutzbrille, daran, Metallrohre zurecht zu schneiden. Sie werden für die Halterung der Laschgurte des alten Schwimmkrans „HHLA I“ benötigt.

Währenddessen befreite Jan Merlin Krohn eine Abdeckungsklappe des Ewers „Elfriede“ sorgfältig von alter Farbe, um die Scharniere wieder geschmeidig zu machen. „Mir gefällt besonders gut, dass wir hier sehr selbstständig arbeiten dürfen“, sagt er. „Wenn es Fragen oder Schwierigkeiten gibt, hat unser Ausbilder aber immer ein offenes Ohr für uns.“

Auch nach der erfahrungsreichen Woche im Oevelgönner Museumshafen erwartet die See-Azubis ein spannendes Programm. Anfang Juni werden sie an Bord der „Chicago Express“ das erste Mal auf große Fahrt gehen. Neun Wochen lang sind die zukünftigen Schiffsmechaniker und -mechanikerinnen dann unterwegs – im FE5-Dienst einmal bis nach Asien und wieder zurück.