Das Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung abgegeben.
Heute morgen um 10.00 Uhr hat das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung im Schadensfall MSC FLAMINIA für beendet erklärt. Nachdem die „heißen Container“ entladen wurden, handelt es sich nun um normale Entladungs- und Entsorgungsarbeiten, die keiner weiteren Koordinierung durch das HK bedürfen.
Am 20. August 2012 war das Havariekommando mit den Planungen für die Rückkehr der MSC FLAMINIA in deutsche Gewässer beauftragt worden. In den vergangenen zwölf Wochen leitete der Havariestab den Einsatz von rund 20 Unternehmen und 30 Behörden. Bis 9. September 2012 lag der Schwerpunkt der Arbeit darauf, einen geeigneten Notliegeplatz festzulegen, die Reise des Schleppverbandes mit der MSC FLAMINA so zu gestalten, dass Menschen und Umwelt nicht gefährdet wurden und die notwenigen Vorbereitungen im Notliegehafen Wilhelmshaven zu veranlassen. Nach dem die MSC FLAMINIA in Wilhelmshaven festgemacht hatte, begann die enge Zusammenarbeit des Havariekommandos mit den Behörden und Unternehmen vor Ort. Kontinuierlich wurden die Bedingungen an Bord durch Luft-, Wisch- und Wasserproben sowie durch Temperaturmessungen überwacht. Potentielle Gefahrenquellen durch z.B. Glutnester wurden beobachtet und eliminiert. Die Aufbauten wurden gereinigt, so dass wieder eine Besatzung an Bord gehen konnte. Am 28. September 2012 wurde mit der Entladung von 80 intakten Container vom Achterdeck begonnen. Die Entladungs- und Entsorgungsarbeiten wurden im Rahmen der Gesamteinsatzleitung vom Havariekommando geleitet. Dazu fanden regelmäßige Besprechungen mit den am Einsatz beteiligten Behörden, Institutionen und Fachfirmen statt.
Am 14. Juli .2012 war auf dem unter deutscher Flagge fahrenden Containerschiff MSC FLAMINIA, das sich mit insgesamt 25 Personen (23 Personen Besatzung, 2 Passagiere)auf der Fahrt von Charleston (USA) nach Antwerpen (Belgien) befand, ein Feuer im Laderaum 4 ausgebrochen. Bei den Löschversuchen durch die Besatzung kam es aus noch ungeklärter Ursache zu einer heftigen Explosion. Da die Löschversuche nicht zum Ziel führten, löste die Schiffsführung den Notruf aus und verließ kurz danach mit Besatzung und Passagieren das Schiff. Der von der Reederei beauftragten Bergungsfirma war es nicht gelungen, einen geeigneten Notliegeplatz für das havarierte Schiff zu finden. Am 17. August 2012 hatte die Bundesrepublik Deutschland ihre Verantwortung als Flaggenstaat übernommen und dem Eigentümer sowie dem beauftragten Berger zugesagt, ein Einlaufen des Schleppverbandes in die deutschen Hoheitsgewässer zu genehmigen, um dort einen Notliegeplatz aufzusuchen.